Klaus Michael Heinz

Klaus Michael Heinz

Klaus Michael Heinz (* 1961 in Saarbrücken) ist ein deutscher Fernsehautor und Redakteur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach humanistischem Abitur am Staatlichen Ludwigsgymnasium Saarbrücken und anschließendem Zivildienst studierte er an der Universität des Saarlandes und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Neuere Deutsche Literatur, Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft bis zum Magister Artium. Im Sommer 1989 schloss sich ein Stipendium der Richard-Wagner-Stipendienstiftung in Bayreuth an. Nach freier Mitarbeit beim Bayerischen Rundfunk für das Kulturmagazin Capriccio und einem Programmvolontariat beim Westdeutschen Rundfunk in Köln gestaltet er dort seit 1991 vor allem Fernsehsatiren und -talks, fernsehgeschichtliche Dokumentationen und Künstlerportraits. Seine Arbeiten wurden mehrfach für den Adolf-Grimme-Preis nominiert. Klaus Michael Heinz ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Werk

Besondere Aufmerksamkeit erzielte seine zwischen Januar 2003 und Dezember 2004 ausgestrahlte fernsehgeschichtliche Trilogie: Der erste Teil, Das Ganze eine Rederei, beschäftigt sich mit den ersten dreißig Jahren des deutschen Fernsehtalks (3 Teile à 60 min., Vom Sex und von der Liebe, Vom schwierigen Leben und vom Ende auf Erden, Von Frauen und anderen Politikern); Unsere Volksvertreter setzt sich mit dem Politikergespräch im deutschen Fernsehen auseinander (2 Teile à 60 min., Wer lügt, gewinnt?, Wer antwortet, verliert?), und Spiele ohne Grenzen? schließlich reflektiert die große Fernsehshow im deutschen Fernsehen (2 Teile à 90 min., Schaulust und Schadenfreude, Alltagsfluchten oder Aufklärung). In jedem dieser Teile befragte Anne Will eine namhafte Runde von Protagonisten kritisch zum eigenen Tun. Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung begann hiermit eine neue Zeit im Umgang des Fernsehens mit sich selbst. Diskussionen über Satire im öffentlich-rechtlichen Fernsehen löste seine Hommage aus Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern; darin waren Ausschnitte aus der Harald Schmidt Show von Sat.1 wiederholt worden, die Harald Schmidt das Etikett Dirty Harry eingetragen hatten.

Redakteur

Klaus Michael Heinz war verantwortlicher Redakteur von Boulevard Bio (1995–2003, Das Erste), No Talk oder Das Schweigen – Ein Experiment von Uli Wilkes in Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule für Medien Köln (1999, WDR Fernsehen, nominiert für den Adolf-Grimme-Preis), Ein Jahrhundert an der Bar – Eine Revue mit Alfred Biolek u. a. (2000, WDR Fernsehen), Annemie Hülchrath – Der Talk mit Cordula Stratmann (2002–2003, WDR Fernsehen, nominiert für den Deutschen Comedy-Preis), Menschen bei Maischberger (2003–2004, Das Erste), Harald Schmidt (2004–2007, Das Erste), Schmidt & Pocher (2007–2009, Das Erste), Fun(k)haus (2007–2010, WDR Fernsehen), WDR Poetry Slam mit Jörg Thadeusz (2007–2009, WDR Fernsehen, nominiert für den Adolf-Grimme-Preis), Jürgen Becker: Der dritte Bildungsweg (2008–2011, WDR Fernsehen), Harald Schmidt (2009–2011, Das Erste, nominiert für den Adolf-Grimme-Preis), Fünfzig Jahre Senftöpfchen – Ein Theatergeburtstag mit Alfred Biolek und Konrad Beikircher (2009, WDR Fernsehen), Mann an Bord mit Tobias Mann (2010–2011, WDR Fernsehen), Jürgen Becker: Baustelle Deutschland (2011, WDR Fernsehen), Satire Gipfel mit Dieter Nuhr (2011, Das Erste / Federführung RBB).

Autor

Klaus Michael Heinz ist Autor von Der Meister spricht – Die Fernsehtalks des Guildo Horn (1998, WDR Fernsehen), Alfred Franz Maria Biolek – Fast ein Selbstporträt (1999, 2001, 2004, Das Erste), Rudolf Wijbrand Kesselaar genannt Carrell – Fast ein Selbstporträt (1999, Das Erste), Thomas Johannes Gottschalk – Fast ein Selbstporträt (2000, Das Erste), Hans-Joachim Kulenkampff – Fast ein Selbstporträt (2001, Das Erste), Dietmar Otto Edler von Schönleiten genannt Schönherr – Fast ein Selbstporträt (2001, Das Erste), Das Ganze eine Rederei – Dreißig Jahre Talkshow im deutschen Fernsehen (mit Anne Will und Reinhold Beckmann, Erich Böhme, Amelie Fried, Johannes B. Kerner, Geert Müller-Gerbes, Christoph Schlingensief, Dietmar Schönherr, Margarethe Schreinemakers, Andreas Türck, Roger Willemsen, 2003, Das Erste, nominiert für den Adolf-Grimme-Preis), Unsere Volksvertreter – Politikergespräche im deutschen Fernsehen (mit Anne Will und Daniel Cohn-Bendit, Ruprecht Eser, Michel Friedman, Heiner Geißler, Michael Glos, Gregor Gysi, Oskar Lafontaine, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Sandra Maischberger, Heinz Klaus Mertes, Friedrich Nowottny, 2003, Das Erste), Bahnhof für Bio – Alfred Biolek wird 70 (mit Anke Engelke und Hape Kerkeling, 2004, WDR Fernsehen), Spiele ohne Grenzen? – Die große Show im deutschen Fernsehen (mit Anne Will und Alfred Biolek, Rudi Carrell, Frank Elstner, Joachim Fuchsberger, Günther Jauch, Hape Kerkeling, Ulla Kock am Brink, Jürgen von der Lippe, Wolfgang Lippert, Karl Moik, Michael Schanze, 2004, Das Erste, nominiert für den Adolf-Grimme-Preis), Herr Schmidt sieht fern – Fünf Jahrzehnte Fernsehunterhaltung vom Westdeutschen Rundfunk (mit Elke Heidenreich und Harald Schmidt, 2006, WDR Fernsehen), Rudolf Wijbrand Kesselaar … – Ein Nachruf (2006, Das Erste), Herr Feuerstein wird 70, und Herr Schmidt bejubelt ihn (2007, WDR Fernsehen), Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern (2007, Das Erste), Bernhard Victor Christoph Carl von Bülow genannt Loriot – Eine Portraitcollage (2008, Das Erste), Jürgen Becker – Fast ein Selbstportrait (2009, WDR Fernsehen), Konrad Johann Aloysia Beikircher – Fast ein Selbstportrait (2010, WDR Fernsehen), Herr Alsmann trifft Frau Hielscher (mit Götz Alsmann und Margot Hielscher, 2011, WDR Fernsehen)

Herausgeber

Klaus Michael Heinz war Herausgeber von Boulevard Bio – Die ersten zehn Jahre (2001, Verlag Kiepenheuer & Witsch, ISBN 3-462-02986-X)

Literatur

  • Zehn Jahre Laberland - ... Alfred Franz Maria Biolek hat für ein Jahrzehnt "Boulevard Bio" vom WDR ein schönes Buch bekommen. Eines, das sogar teilweise besser ist als die Realität. (die tageszeitung, 26./27. Mai 2001)
  • Kerners Schlucken markiert eine neue Zeit – Am Ende klärt uns das Fernsehen doch noch auf: „Das Ganze eine Rederei“ sagt über den Talk nichts als die Wahrheit (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Januar 2003, Nr. 8, S. 40)
  • Der Talk der Talkmaster (Neue Zürcher Zeitung, 18./19. Januar 2003, Nr. 14, S. 59)
  • Der Mann, der das Fernsehen klüger macht – Redakteur Klaus Michael Heinz betreut Harald Schmidt und erneuert die ARD-Unterhaltung aus sich selbst heraus (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 19. Dezember 2004, Nr. 51, S. 29)
  • Hören Sie auf Herrn Heinz - Harald Schmidt, Elke Heidenreich und ein ausgedehnter Drehabend im Kom(m)ödchen (Neue Rhein-Zeitung, 21. November 2005)
  • Sprung in der Schüssel - Weil in Haralds Schmidts Geburtstagsshow ein Gag wiederholt wurde, in dem er Bettina Böttinger mit einer Kloschüssel verglich, nahm der WDR die Sendung aus dem Programm: Damit geht der Streit erst richtig los (sueddeutsche.de, Kultur, 7. September 2007)

Weblinks


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