Kloster Obazine

Kloster Obazine
Zisterzienserabtei Obazine
Kirche von Westen
Kirche von Westen
Lage FrankreichFrankreich Frankreich
Region Limousin
Département Corrèze
Koordinaten: 45° 10′ N, 1° 40′ O45.1744444444441.6702777777778Koordinaten: 45° 10′ 28″ N, 1° 40′ 13″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
266
Gründungsjahr 1134 durch Benediktiner
zisterziensisch seit 1147
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1791
Mutterkloster Kloster Cîteaux
Primarabtei Kloster Cîteaux
Tochterklöster

Kloster La Valette
Kloster Bonnaigue
Kloster La Garde-Dieu
Kloster La Frenade
Kloster Grosbois
Kloster Gourdon

Das Kloster Obazine (auch Aubazine, Obasina) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Gemeinde Aubazines im Département Corrèze, Region Limousin, in Frankreich, auf einem Hochplateau über den Schluchten des Coiroux rund 14 km östlich von Brive-la-Gaillarde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ostteil der Kirche

Das 1134 oder 1142 gestiftete Benediktinerkloster schloss sich 1147 als Tochterkloster von Kloster Cîteaux dem Zisterzienserorden an. Es nahm einen schnellen Aufschwung und gründete bis 1261 sechs Tochterklöster und zahlreiche Grangien. Mit dem 1142 gegründeten Nonnenkloster Coyroux bildete es eine Art Doppelkloster (bei den Zisterziensern ungewöhnlich, vgl. Kloster Boulancourt. Zu Obazine gehörte auch die bekannte Mühle von Coucnaguet. Das Kloster besaß mehrere Häuser in Brive, ein Haus in Rocamadour und einen Salzspeicher in Cognac. Der Hundertjährige Krieg führte zur Verarmung des Klosters. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster 1791 aufgelöst. Nach der Revolution wurde die Klosterkirche zur Pfarrkirche. Aus dem Kloster wurde ein Waisenhaus. Heute ist Obazine Sitz einer charismatischen Erneuerungsbewegung („le Verbe de Vie“).

Bauten und Anlage

Von der bis 1176 errichteten dreischiffigen Kirche mit ursprünglich neun Langhausjochen wurden 1757 sechs Joche abgebrochen. Das Schiff ist spitztonnengewölbt. Der Chor mit 5/8-Schluss wird durch drei Rundbogenfenster erhellt. Die Vierung, von der die Querschiffsarme mit je drei rechteckigen Kapellen ausgehen, wird von einer Pendentifkuppel überragt, über der sich ein achteckiger Turm befindet. Im Querschiff befindet sich das Grab des ersten Abts, des hl. Stephan, mit einem auf doppelten Bogenstellungen ruhenden Satteldach. Von den nördlich der Kirche gelegenen Klausurgebäuden sind Sakristei und Kapitelsaal mit zwei mächtigen Monolithsäulen sowie der Mönchssaal erhalten. Das Refektorium liegt parallel zum ehemaligen Kreuzgang, der abgegangen ist. Eine Monumentaltreppe führt vom Dormitorium zum Querhaus. Ein Bewässerungskanal führt über rund 1500 Meter vom Kloster Coiroux zum Kloster Obazine.

Literatur

  • Bernard Peugniez: Routier cistercien, Editions Gaud, Moisenay, 2. Aufl., S. 219, ISBN 2-84080-044-6;
  • Bernadette Barrière: L’Abbaye cistercienne d’Obazine en Bas-Limousin: les origines, le patrimoine, Tulle, 1977;
  • Bernadette Barrière: Aubazine en Bas-Limousin, Association histoire et archéologie en Pays d’Obazine, Limoges, 1991;
  • drei Beiträge von Bernadette Barrière in Dossiers d’Archéologie Nr. 284 (1998), S. 92 ff.;
  • M.-Anselme Dimier/Jean Porcher: Die Kunst der Zisterzienser in Frankreich, Zodiaque Echter Verlag, Würzburg 1986, S. 172 ff., mit zwei Grundrissen, ISBN 3-429-01026-8.

Weblinks

 Commons: Kloster Obazaine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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