Langen (Brandenburg Schlesien)

Langen (Brandenburg Schlesien)
Wappen derer von Langen aus der Wappentafel der Vasallen derer von Ileburg

Von Langen oder Langenn ist der Name von Adelsgeschlechtern in Brandenburg und Schlesien, deren Linien miteinander verwandt sind. Namensänderungen traten nur durch die Annahme des Namens des Gutssitzes oder durch familiäre Bindungen mit Wappenvermehrung auf.

Inhaltsverzeichnis

Von Langenn

Wappen

Schild quergeteilt: oben in Blau ein aufwachsender, gekrönter, goldener Löwe und unten von Gold und Schwarz in vier Reihen, jede zu sieben Feldern, geschacht.

Sippe

Altadeliges Geschlecht, bereits 1315 waren die von Langen zu Krimnitz, Leipe, Stennewitz, Zerkwitz, Stollhof und Lübbenau, sowie zu Lehde und Wasserburg, ehemals zu Storkow-Beeskow gehörig, begütert. Die erste Erwähnung des Ritters Christian Lange in Lübbenau erfolgte am 29. September 1315[1], Bodo (Botho) von Ileburg verkaufte Christian und dessen Söhnen Christian und Thilemann das Schloss Lübben, die Stadt Lübben und die dazugehörigen Dörfer. "...Kristano milti dicto longo seniori suisque filiis Thylemanno et Kristano..."[2] Im Jahre 1328 erwarb Gunthero von Langen Pretschen bei Lübben, Kuschkow und Plattkow, sowie Ländereien an der Spree vom Kloster Dobrilugk. Aus dieser Linie ging in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Familie Lange von Münchhof hervor.

Im Jahre 1733 erhielt Christian Andreas Langenn, kursächsischer Oberstleutnant, unter Bestätigung des alten Adels seiner Familie und des Wappens derselben, den Reichsadelsstand. Auch die Nachkommen hatten hohe Ehrenstellen im Staats-, Hof- und Militärdienst.

Weitere Namensträger

Von Langen-Steinkeller

Die von Langen, begütert auf Birkholz (Brzoza) und Wildenow im Kreis Friedeberg erhielten durch Eheschließung und Adoption den Namen Von Langen-Steinkeller.

Freiherren Lange von Münchhof

Wappen

Schild quergeteilt: oben in Blau ein aufwachsender, goldener Löwe und unten von Schwarz und Gold geschacht.

Sippe

Ein früher in Schlesien vorgekommenes Adelsgeschlecht, Edle von Langen, welches das freiherrliche Prädikat führte, familiäre Linien in der Niederlausitz und in der Mark Brandenburg ansässig. 1390 ist I.) Hasse von Langenn[3] , Stammvater der Linie, begütert zu Münchehofe, daher den Namen führend, auch Münchhoff, Münchenhoff, Münchhofen oder Münchhöfe.

1.) Hans Langinim (Langen) saß 1464 zu Münchehofe

1.) Anton (Anthonius) von Langen war gemeinsam mit seinem Bruder 1507 Herr zu Münchehofe und Gut Krausnick mit Wasserburg.
2.) Nickel von Langen war gemeinsam mit seinem Bruder 1507 Herr zu Münchehofe und Gut Krausnick mit Wasserburg.
1.) Georg von Langen folgte im Jahre 1518
1.) Georg von Langenn auf Münchhofen (* 22. Januar 1534) und Agathe von Loeser aus dem Hause Ahlsdorf im ehemaligen Kurkreis
1.) Nickel (Nikolaus) von Langen (Langenn), im Jahre 1583 Herr auf Münchehofe, verehelicht mit Anna von Schlieben und Dammendorff
1.) Georg von Langen (Langenn) auf Neuendorf († 1607) 1607 ist selig entschlafen der Brandenburgische Rath und Hof…Marschalk auf ( Ne)wendorf erbsessen seines Alters...
2.) Georg von Lange auf Münchehofe begleitet am Sarg des Markgrafen Johann die Beisetzung am 1. Februar 1571[4]
1.) Nickel (Nicol, Nikolaus) von Langenn (Lange) und Münchehofe († 1599) verheiratet mit Elisabeth von Bünau. Sein Epitaph befindet sich an der Kirche von Münchehofe: " Anno 1599 Jahre ist in Gott entschlafen der edle gestrenge ehrenwerte Herr Nickel von Langen auf Monchehofe… Chur und fürstlicher Brandenburgischer Rittmeister und Rath"
1.) Andreas von Lange und Münchehofe verheiratet mit Anna Margaretha von Stockheim
1.) Nickel (Nicol, Nikolaus) von Langenn und Münchehofe († 1634) verheiratet mit Marianne von Zabeltitz aus dem Hause Ilmersdorf bei Calau
1.) Margarethe von Lange und Münchehofe verheiratet mit dem königlich schwedischen General Friedrich von Zabeltitz († vor 1652), Gouverneur von Westphalen im Jahre 1642
1.) Christoph Sigismund von Zabeltitz auf Topper (* 4. Juni 1640; † 1658)[5]
2.) Christine von Zabeltitz
2.) von Lange und Münchehofe verheiratet mit dem königlich schwedischen Reichs-Feldzeugmeister Arswed Wieberg von Doebern
3.) von Lange und Münchehofe verheiratet mit einem Oberstleutnant von Rosenburg
4.) Moritz Ernst von Langenn verheiratet mit Elisabeth von Eickstedt (* 1574; † 2. Mai 1646)
1.) Georg von Langenn[6]
2.) Andreas von Langenn[7]
3.) Ernst von von Langenn[8]
4.) Elisabeth Sophie (Söffey) von Lange (* 1600; † 1688 in Stülpe), verehelicht mit Hans von Rochow (* 18. August 1596 in Zinna; † 16. September 1660 in Stülpe), Chrubrandenburgischer Obrist und Hauptmann von Lehnin.[9], Herr auf Plessow und Stülpe. Im Jahre 1649 gehörte ihm das Gut Zolchow, er hatte Pfandbesitz an Derwitz, nach seinem Tod wurde Hans beigesetzt im Erbbegräbnis in der Kirche zu Plessow. An der Kirche befindet sich sein Epitaph aus Sandstein von 1660, welches ihn in Rüstung zeigt. Elisabeth verbrachte die Witwenschaft nicht auf Zolchow, sondern bei ihrem jüngsten Sohn Friedrich Wilhelm in Stülpe, beigesetzt wurde sie ebenfalls in Plessow.[10]
1.) Hyppollita Elisabeth von Rochow (* 1632; † vor 1652), verehelicht mit Oberst Botho Gottfried von Hacke auf Groß Kreutz, starb sie im Jahr nach der Eheschließung.
2.) Hans Ernst von Rochow (* 1633; † 22. Oktober 1686 in Plessow), Herr auf Plessow, kurfürstlicher Kammerjunker und Commissarius des Zauchischen Kreises. Er war studiert, mehrsprachig und vielseitig ausgebildet, zu seinen Gütern gehörten neben dem Stammsitz Plessow und Zolchow auch Bliesendorf, Kammerode, Ferch, Wildenbruch, Cleistow, halb Canin, das Vorwerk Resau und einige Zeit Kemnitz. Ehefrau war Luise von Hacke (* 2. Januar 1654 zu Berge; † 11. Januar 1694 zu Plessow).
1.) Hans Wilhelm I. (* 14. September 1672; † 10. Oktober 1730), verehelicht mit Sophie Catharina von Arnim (* 12. Januar 1672; † 28. Mai 1751 zu Plessow)
1.) Johanna Catharina von Rochow aus dem Hause Plessow (* 10. Juni 1717; † 1. April 1740), sie heiratete ihren Cousin Adam Ernst von Rochow (1705—1759)
2.) Leutnant Adam Ernst I. von Rochow (* 25. August 1676 in Plessow; † 7. Mai 1705 in Stülpe), Herr auf Stülpe und Commissarius des Luckenwaldeschen Kreises. Verehelicht mit Christiane Charlotte von Eimbeck (* 11. Januar 1683 zu Magdeburg; † 6. März 1741, beigesetzt zu Lindenberg)
1.) Adam Ernst (* 31. Oktober 1705 auf Zolchow; † 22. Juni 1759 in Zinna, beigesetzt in Stülpe), Herr auf Stülpe, Holbeck, Schmielkendorf und halb Riesdorf. Landrat des Kreises Luckenwalde, verehelicht mit (I) seiner Cousine Johanna Catharina von Rochow aus dem Hause Plessow (* 10. Juni 1717; † 1. April 1740), vermählt mit (II) Christiane Luise von Thümen (* 21, März 1721; † 28. Dezember 1745 in Stülpe) aus dem Hause Blankensee. Er ehelichte (III) Juliane Eleonore von Voß-Gievitz (* 15. März 1734 in Alt Strelitz; † 6. November 1806 in Berlin)
1.) (II) Friedrich Ludwig von Rochow (* 16. Juni 1745 auf Stülpe; † 13. September 1808 auf Plessow), königlich preußischer Kammerherr und Gutsbesitzer.
2.) (III) Adolf Friedrich von Rochow auf Stülpe (* 2. Dezember 1758 in Neustrelitz; † 9. Februar 1813 in Berlin), königlich preußischer Kammerherr und Gutsbesitzer.
3.) Barbara Sabina von Rochow (* 9. Januar 1635 (?) in Plessow; 18. August 1679 in Groß-Kreutz) ehelichte am 1. Januar 1652 in Lehnin ihren Schwager, den Witwer Botho Gottfried von Hacke auf Groß Kreutz († 22. April 1668 in Groß-Kreutz)[11]
4.) Anna Sophie von Rochow († vor 1660), sie starb jung und vor dem Vater
5.) Georg Dietrich von Rochow (* 1647; † vor 1660) studierte an der Universität Wittenberg
6.) Friedrich Wilhelm I. von Rochow (* 17. August 1642 zu Plessow; † 14. Mai 1701 zu Stülpe)
5.) Margarethe von Langenn († nach 18. März 1671) verheiratet mit Nickel Friedrich von Stutterheim (* um 1622; † 19. Mai 1670)
2.) Otto von Langenn
3.) Heinrich Ernst von Langenn († vor 10. Januar 1662) verheiratet mit Anna Sybilla von Stutterheim aus dem Hause Golßen
1.) Otto Joachim von Langenn verheiratet mit (I) Christine Dorothea von Stutterheim aus dem Hause Kreblitz, in weiterer Ehe mit (II) Eva Margarethe von Stutterheim
1) (I) Charlotte Dorothea von Langenn (* 4. Dezember 1688 in Wasserburg; † 6. Dezember 1751 in Göllnitz), verheiratet 1708 mit Sigismund Wilhelm von Maltitz (* 1680 in Tauche; † 15. Mai 1723 in Tauche), Hauptmann und Commissarius des Kreises Beeskow-Storkow.
1.1) Nicol Otto von Maltitz (* 13. Dezember 1712; † 16. Mai 1764 in Werben), Herr auf Tauche, Werben und Luckaitz. Königlich preußischer Hauptman a.D. des Infanterieregiments von Glasenapp (Nr. 1) unter Generalfeldmarschall Christoph Wilhelm von Kalckstein, Seine Ehefrau war Anna Eleonore von Langen (* 27. August 1726 in Wasserburg; † 27. Dezember 1796 in Drebkau)[12]
2) (I) Caspar Sigismund von Langenn (* 7. Februar 1695 in Löschen; † 27. Oktober 1743 in Bornsdorf), verehelicht am 5. Januar 1724 in Werben mit Anna Eleonore von Stutterheim (* 24. November 1696 in Werben; † 9. März 1750)


Der letzte Besitzer war Hans Ernst von Langen, welcher das Lehen an Münchehofe, Birkholz und Hermsdorf im Jahre 1692 aufgeben musste.

Weitere Namensträger

  • Freiherr Johann Anton von Lange und Münchehofe († 1752), Propst des Domstiftes zu Glogau
  • Freiherr Josef Anton von Langen und Münchhofen († 1793), Domherr zu Breslau und Glogau[13]
  • Freiherr Franz Carl von Lange und Münchehofe, königlich preußischer Ober-Acciseinspektor zu Breslau im Jahre 1837

Quellen

Einzelnachweise

  1. Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch des Adels, Band 22, C.A. Starke Verlag 1960, S. 452, Urkunde der Gräflich zu Lynarschen Sammlung in Lübbenau
  2. George Adalbert von Wülverstedt: Diplomatarivm ilebvrgense (= Urkundensammlung zur Geschichte und Genealogie der Grafen zu Eulenburg), E. Baensch jun. Magdeburg 1877, S. 139
  3. Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch des Adels, Band 22, C.A. Starke Verlag 1960, S. 452, Urkunde der Gräflich zu Lynarschen Sammlung in Lübbenau
  4. Verein für Geschichte der Mark Brandenburg: Märkische Forschungen. 13. und 14. Band, Ernst & Korn, Berlin 1876, S. 432
  5. Historisches aus Eichow
  6. Sorbisches Institut: Lětopis, Jahresschrift des Instituts für sorbische Volksforschung in Bautzen, Bände 47-49, Bautzen 2000, S. 7
  7. Sorbisches Institut: Lětopis, Jahresschrift des Instituts für sorbische Volksforschung in Bautzen, Bände 47-49, Bautzen 2000, S. 7
  8. Sorbisches Institut: Lětopis, Jahresschrift des Instituts für sorbische Volksforschung in Bautzen, Bände 47-49, Bautzen 2000, S. 7
  9. Anton Balthasar König: Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten berühmt gemacht haben,Dritter Teil M-See, Arnold Wever Berlin 1790, S. 296
  10. Adolph Friedrich August von Rochow: Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen, Berlin 1861, S. 83
  11. Anmerkung: Es gibt Angaben, sie wäre 1615 geboren, das muss ein Lesefehler sein, da sie als die jüngere Schwester von Hyppolita bezeichnet wurde bei Adolph Friedrich August von Rochow (S. 84)
  12. Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels, 2. Band, W.T. Bruer Berlin 1898, S. 513f
  13. M. Christian Freidrich Jacobi: Europäisches genealogisches Handbuch auf das Jahr 1800, Johann Friedrich Gleditschens Handlung, Leipzig 1800, S. 163

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