Leukersdorf

Leukersdorf
Leukersdorf
Koordinaten: 50° 46′ N, 12° 49′ O50.76802777777812.819222222222Koordinaten: 50° 46′ 5″ N, 12° 49′ 9″ O
Fläche: 8,48 km²
Einwohner: 1.789 (31. März 2011)
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 09387
Vorwahl: 0371

Leukersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Jahnsdorf im sächsischen Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das doppelreihige Waldhufendorf Leukersdorf liegt im Westerzgebirge in einer flachen Talmulde des Leukersdorfer Baches, eines Nebengewässers der Würschnitz. Die Bundesstraße 169 läuft am östlichen Ende des Ortslage durch die Flur von Leukersdorf, in der Mitte des Ortes wird dieser von der Bundesautobahn 72 durchschnitten.

Nachbarorte

Ursprung Neukirchen
Nachbargemeinden
Seifersdorf Pfaffenhain Jahnsdorf

Geschichte

Dorfkirche Leukersdorf

Die Ersterwähnung des Dorfes erfolgt 1442 als Lutigersdorff, von 1486 ist die Schreibweise Leuckersdorff überliefert. Der Erbkretzschmar von Leukersdorf war vermutlich schon im 13. Jahrhundert durch die Herren von Waldenburg an das Zisterzienserkloster Grünhain geschenkt worden, während das Dorf unter die Hoheit des Benediktinerklosters Chemnitz gehörte. An letzters waren Geldzinsen und Frohngelder für abgelöste Frondienste wie auch Naturalleistungen zu entrichten.[1]

Das Lehngericht und Rittergut Leukersdorf wurde nach der Säkularisierung des Klosters Grünhain im 16. Jahrhundert von Hans Kretschmar erworben, der damit auch die niedere Gerichtsbarkeit erlangte.[1] August Schumann berichtet 1818 über Leukersdorf[2]:

Es hat 115 Häuser, 580 Einwohner, eine Tochterkirche von Neukirchen, 2 Mühlen, 14 Magazinhufen, und unter den Einwohnern viele Factore, Strumpfwirker und Leinweber, die viele Zelter- und Kittelleinwand weben. Hier ist auch ein Lehngericht, das mit den Obergerichten nach Grünhain gehört, seine eignenen Untergerichte und manche Vorreichte, auch 20 auf dessen Grund und Boden erbauete Häuser hat. Ein anderer Antheil von Leuckersdorf, mit 70 Einwohnern gehört auch unmittelbar unter das Amt Grünhain.

Die Vereinigung der bis dahin selbständigen Amts- und Gutsgemeinde zur Landgemeinde Leukersdorf erfolgte 1856/57[3], nachdem die Feudallasten im Rittergutsbezirk schon zuvor 1851 abgelöst worden waren.[1]

Die 1782 erneuerte Dorfkirche mittelalterlichen Ursprungs war - wie von Schiffner erwähnt - Filialkirche von Neukirchen. Leukersdorf mit Pfaffenhain und Seifersdorf wurde 1859 zu einer selbstständigen Parochie erhoben. Die Kirche ist einschiffig mit zweigeschossiger Empore ausgeführt. Der Kanzelaltar stammt aus dem 18. Jahrhundert, der Flügelaltar von Peter Bräuer (1518).[1] Die Orgel wurde 1863 von Christian Friedrich Göthel errichtet.

Der bis zum 30. Juni 1950 selbständige Ort Seifersdorf und der bis zum 31. Dezember 1973 selbständige Ort Pfaffenhain wurden nach Leukersdorf eingemeindet.[4] Am 1. Januar 1999 erfolgte der Zusammenschluss mit Jahnsdorf zur Gemeinde Jahnsdorf.[5]

Eine Städtepartnerschaft besteht mit Veitsbronn.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [3]
1551 31 besessene Mann, 2 Häusler, 78 Inwohner; 27 ½ Hufen
1764 39 besessene Mann, 19 Häusler
1834 1053
1871 1739
Jahr Einwohnerzahl
1890 1737
1910 1806
1925 1944
1939 2133
Jahr Einwohnerzahl
1946 2527
1950 2893
1964 2593
1990 2333
2011 1789[6]

Literatur

Weblinks

 Commons: Leukersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Leukersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. a b c d Zwischen Mülsengrund, Stollberg und Zwönitztal. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1981 (Werte unserer Heimat. Band 35). S. 51 f.
  2. Leuckersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 6. Band, Zwickau 1819, S. 645.
  3. a b vgl. Leukersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  6. Jahnsdorfer Gemeindeblatt Nr. 5 / 2011 vom 6. Mai 2011 [1]

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