Lindenstumpf

Lindenstumpf
Lindenstumpf
Basaltsäulen in Meilerstellung

Basaltsäulen in Meilerstellung

Höhe 527 m
Lage Landkreis Bad Kissingen, Bayern
Gebirge Brückenauer Kuppenrhön, Rhön
Geographische Lage 50° 16′ 42″ N, 9° 51′ 38″ O50.2782659.860506527Koordinaten: 50° 16′ 42″ N, 9° 51′ 38″ O
Lindenstumpf (Bayern)
Lindenstumpf
Typ Schlotfüllung
Gestein Basalt

Der Lindenstumpf ist ein Berg in der südlichen Rhön, etwa einen Kilometer nördlich der bayerischen Gemeinde Schondra und 500 Meter südwestlich der Bundesautobahn 7 im Landkreis Bad Kissingen. Der Lindenstumpf hat eine Höhe von 500 Meter über Normalnull und eine kraterförmige Struktur, die durch den Abbau von Basalt entstanden ist. Das gesamte Areal mit etwa 9,8 Hektar[1] wurde am 8. Februar 1994 als flächenhaftes Naturdenkmal ausgezeichnet.[2] Im Oktober 2002 wurde der Lindenstumpf in die Liste der 100 schönsten Geotope Bayerns aufgenommen.[3] Der Basaltbruch hat eine Ausdehnung von 350 mal 200 Meter und ist 25 Meter tief.[4]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Basaltwand mit Prismen
Abbruchkante vom Basaltabbau

Der Lindenstumpf wurde wie andere Basaltkuppen in der Rhön durch Vulkanismus gebildet. Die Basaltmagmen stiegen vor etwa 11 bis 15 Millionen Jahren auf und erstarrten, ohne die Oberfläche zu erreichen. Durch den Steinbruchbetrieb wurde diese Basaltkuppe aufgeschnitten so dass das Innere der ehemaligen Kuppe sichtbar wurde. Verwitterung und Abtragung der Gesteine hatten einen kegelförmigen Förderschlot freigelegt. Gut ausgebildete Basaltsäulen stehen radialstrahlig und steigen zur Mitte hin an, ähnlich wie bei einem Kohlenmeiler.

Der Lindenstumpf ist von parallel zum Hang verlaufenden Hecken auf Lesesteinwällen und dazwischen liegenden Wiesen umgeben. An der Abbruchkante bildeten sich Trockenrasen und moos- und flechtenbewachsene Flächen. Die 25 Meter hohe Abbruchkante umgibt beinahe vollständig die Ebene. Aus einer wenige Meter breiten Durchfahrt an der Südseite wurde früher der Basalt transportiert. Buchen und Hainbuchen wachsen am Kraterrand. Innerhalb des Kraters gibt es kleine Schuttkegel, Mulden und aufkommende Gehölze. In staunassen Flächen befinden sich Amphibienlaichplätze.

Basaltabbau

Im Jahre 1965 wurde am Lindenstumpf beim Bau der A 7 von Fulda nach Würzburg ein Basaltsteinbruch mit Aufbereitungsanlagen für Splitt und Edelsplitt eröffnet. Innerhalb von zwei Jahren wurden etwa 1,8 Millionen Tonnen Basalt abgebaut und verarbeitet. Das entspricht einer durchschnittlichen täglichen Leistung von mehr als 5000 Tonnen. Betreiber der Anlage war die Arge Autobahn-Deckenlos F21 in Unterriedenberg. Nach der Stilllegung 1967 wurde die Aufbereitungsanlage demontiert. Zurück blieb eine kraterförmige Struktur des Berges. Eine vorgesehene Verfüllung des Steinbruchs mit Bauschutt unterblieb.

Literatur

  • Hans Dieter Nüdling: Rhönbasalt: Erschließung, Abbau, Geotope. Parzeller, Fulda 2006, ISBN 3-7900-0381-6.
  • Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (Hrsg.): Von Bergwerken, Hütten und Hämmern: Bersucherbergwerke, Museen mit Bergbauaustellungen, Geotope, Lehrpfade, Besucherhöhlen. München.
  • Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (Hrsg.): 449 x Bayernschatz Natur. München 2006 (pdf-Datei: 3,2 MB).

Weblinks

 Commons: Lindenstumpf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Grüne Liste Landschaftsbestandteile. Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU), 17. März 2009, abgerufen am 12. Juni 2009 (Excel-Datei).
  2. Der Lindenstumpf. Rhoenline.de, abgerufen am 12. Juni 2009.
  3. Bayerns schönste Geotope. Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU), abgerufen am 12. Juni 2009.
  4. Geotop 672R003 Basaltbruch am Lindenstumpf. Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, abgerufen am 12. Juni 2009.

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