Liste der Baudenkmäler in Kolbermoor

In der Liste der Baudenkmäler in Kolbermoor sind die Baudenkmäler der oberbayerischen Stadt Kolbermoor und deren Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Bayerischen Denkmalliste, die auf Basis des Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt und seither laufend ergänzt wurde.^{[Anm. 1]}

Ensembles

• Marktplatz: Nachdem der Industrieort 1863 selbständig geworden war, entstand der Marktplatz mit den wichtigsten öffentlichen und kirchlichen Gebäuden, mit Rathaus, Knaben- und Mädchenschulhaus, Kirche und Pfarrhaus. - Um 1900 war infolge des raschen Anstiegs der Bevölkerungszahl die Erweiterung fast aller Gebäude notwendig; 1902 wurde der Platz selbst umgestaltet.
• Baumwollspinnerei mit Arbeitersiedlung: Kolbermoor, Ensemble Baumwollspinnerei mit Arbeitersiedlung; Das Ensemble umfasst mit Ausnahme der Fl.Nr. 201/1 den von Hassler- und Brückenstraße im Norden bzw. Osten begrenzten Kernbereich der 1860 gegründeten Baumwollspinnerei Kolbermoor einschließlich seiner südlichen Erweiterung von 1899 über den Werkkanal bis zur Mangfall sowie die unmittelbar an das Firmenareal anschließende, in drei Bauabschnitten bis 1922 entstandene Arbeitersiedlung. Die im 2. Weltkrieg unzerstört gebliebenen und danach nur in Teilbereichen ergänzten bzw. fortgeschriebenen Produktions- und Funktionsgebäude dokumentieren die wesentlichen Bauphasen der 1993 stillgelegten Fabrikanlage, die ehem. Werkssiedlung veranschaulicht den im Werkswohnungsbau ab der Mitte des 19. Jahrhunderts generell zu beobachtenden Wandel der Haustypen und städtebaulichen Konzeptionen.

Einzeldenkmäler

Kolbermoor

• Albert-Loher-Straße 1; Vgl. Ensemble Marktplatz.

• Carl-Jordan-Straße 1-5; Vgl. Ensemble Baumwollspinnerei mit Arbeitersiedlung.

• Friedrich-Ebert-Straße 1; Wohnhaus, breitgelagerter Bau mit Schopfwalmdach, in barockisierendem Heimatstil um 1920.
• Friedrich-Ebert-Straße 15; Wohnhaus mit vorkragendem Schopfwalmdach und Eckrisalit mit geschwungenem Giebel, vielfältige Putzgliederungen, 1908.

• Glasberg 2; Ehem. Verwaltungsgebäude des Tonwerks, Klinkerbau mit Mittelrisalit und Satteldach, letztes Viertel 19. Jh.

• Hasslerstraße; König-Ludwig-Denkmal, errichtet vom Krieger- und Veteranenverein 1909 (bez.).
• Hasslerstraße 2; Teile der ehem. Baumwollspinnerei: Werkstätten- und Bürogebäude, zweigeschossiger Bau mit gekapptem Pyramidendach und zentralem glasgedecktem Lichtschacht, Giebel auf der zur Stadt gerichteten Ostseite, Kernbau von 1900, erweitert 1911, in den 1950er Jahren verändert. - Sog. Spinnerei-Altbau, dreigeschossiger blockhaft-funktionaler Industriebau, ursprünglich von 1862, Neubau nach Brand 1898-1900 von A. Kurth, westlicher Erweiterungsbau von 1879 (Erdgeschoss und 1. Obergeschoss) bzw. 1906 (2. Obergeschoss). - Älteres Batteur-Gebäude, zweigeschossiger Satteldachbau mit Verbindungsgang zum Spinnerei-Altbau, Segmentbogenfenstern und Lisenengliederung, erbaut 1862, in gleicher Form nach Osten verlängert 1894. - Wasserkraftwerk, klassizisierend-barocker Bau mit aufwendigen Portalen, um 1915 anstelle der urspr. Wasserkraftanlage von 1862 erbaut; mit technischer Ausstattung. - Sog. Spinnerei-Neubau, repräsentativer Industriebau in klassizisierend-barocken Formen, dreigeschossig mit Turmrisaliten, erbaut 1899/1900 von A. Kurth, nach Westen erweitert 1908, ebenfalls von A. Kurth; vgl. Ensemble Baumwollspinnerei Kolbermoor mit Arbeitersiedlung; siehe auch Wasserwerk 1, 2.
• Hasslerstraße 2 b; Ehem. Direktorenvilla der Baumwollspinnerei, jetzt Kindertagesstätte, zweigeschossiger Satteldachbau mit Lisenengliederung, erbaut 1862, symmetrisches Gegenstück zum ehem. "Comptoir-Gebäude" (Hasslerstraße 2 c); siehe auch Ensemble Baumwollspinnerei Kolbermoor mit Arbeitersiedlung.
• Hasslerstraße 2 c; Ehem. "Comptoir-Gebäude" der Baumwollspinnerei, zweigeschossiger Satteldachbau mit Lisenengliederung, erbaut 1862, symmetrisches Gegenstück zur ehem. Direktorenvilla (Hasslerstraße 2 b); siehe auch Ensemble Baumwollspinnerei mit Arbeitersiedlung.

• Karl-Daniels-Platz; Vgl. Ensemble Baumwollspinnerei mit Arbeitersiedlung.

• Rainerstraße; Kath. Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit, neuromanisch, geweiht 1869, vergrößert 1889; mit Ausstattung.
• Rainerstraße; Kath. Pfarrhof, mit Walmdach, um 1869.
• Rainerstraße 2; Knabenschulhaus, dreigeschossig, mit Putzgliederungen und Flachwalmdach, 1871, vergrößert 1904.
• Rainerstraße 3; Mädchenschulhaus, dreigeschossig, mit Putzgliederungen und Flachwalmdach, 1876, vergrößert 1914.

• Rosenheimer Straße 1; Ehem. Angerbauerhaus, 1914 zum Rathaus umgebaut, Giebelbau mit seitlichem Flügel und Dachreiter.
• Rosenheimer Straße 1 a, 2; Vgl. Ensemble Marktplatz.
• Rosenheimer Straße 14; Gasthof Stadlerbräu, zweigeschossiger Satteldachbau mit Putzgliederungen, Ende 19. Jh.; in den Boden eingelassene Rotmarmorplatte, 1706.
• Rosenheimer Straße; Brunnen mit Bronceplastik, wasserspeiender Triton, um 1900.

• Von-Bippen-Straße 1-21; Vgl. Ensemble Baumwollspinnerei mit Arbeitersiedlung.

• Wasserwerk 1; Wasserkraftwerk (sog. obere Wasserkraftanlage), kubischer Blankziegelbau mit flacher Wandgliederung, erbaut 1904, Einbau einer zweiten Turbine 1922; mit technischer Ausstattung; ca. 1,5 km westlich der ehem. Baumwollspinnerei; vgl. Ensemble Baumwollspinnerei mit Arbeitersiedlung, siehe auch Hasslerstraße 2.
• Wasserwerk 2; Ehem. Turbinenwärterhaus, zweigeschossiger verputzter Bau mit Krüppelwalmdach und Zwerchhaus, erbaut 1907; ca. 1,5 km westlich der ehem. Baumwollspinnerei; vgl. Ensemble Baumwollspinnerei mit Arbeitersiedlung, siehe auch Hasslerstraße 2.

Pullach

• Schloss Pullach; ehem. Edelsitz, Wasserschloss, Vierseitenanlage mit abgewalmten Schieferdächern, seitlicher Turm, an der Eingangsseite Giebelrisalit mit Tordurchfahrt; in Stilformen des Historismus, Ende 19. Jh. auf altem Burgstall; mit Parkanlagen.

Literatur

• Michael Petzet: Denkmäler in Bayern: Oberbayern. - Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1986

Anmerkungen

1. ↑ Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Diese ist nur über den unter Weblinks genannten BayernViewer-Denkmal im Internet einsehbar. Auch wenn dieser täglich aktualisiert wird, wird er erst nach Beendigung der Nachqualifizierung (vorauss. Ende 2013) überall den aktuellen Stand widerspiegeln. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Bauwerks oder Ensembles in dieser Liste nicht, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Es können Denkmäler fehlen oder Objekte eingetragen sein, die nicht mehr in der Denkmalliste enthalten sind.
   Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste nur ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (DSchG) definiert und hängt nicht von der Eintragung in die Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmäler sein. Eine verbindliche Auskunft erteilt allein das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege.

Weblinks

• BayernViewer-denkmal (interaktiv, erfordert Java)

Listen der Baudenkmäler im Landkreis Rosenheim

Albaching | Amerang | Aschau i.Chiemgau | Babensham | Bad Aibling | Bad Endorf | Bad Feilnbach | Bernau a.Chiemsee | Brannenburg | Breitbrunn a.Chiemsee | Bruckmühl | Chiemsee | Edling | Eggstätt | Eiselfing | Feldkirchen-Westerham | Flintsbach a.Inn | Frasdorf | Griesstätt | Großkarolinenfeld | Gstadt a.Chiemsee | Halfing | Höslwang | Kiefersfelden | Kolbermoor | Neubeuern | Nußdorf a.Inn | Oberaudorf | Pfaffing | Prien a.Chiemsee | Prutting | Ramerberg | Raubling | Riedering | Rimsting | Rohrdorf | Rott a.Inn | Samerberg | Schechen | Schonstett | Söchtenau | Soyen | Stephanskirchen | Tuntenhausen | Vogtareuth | Wasserburg a.Inn