- Liste der Postleitregionen in Deutschland
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Die Liste der Postleitregionen in Deutschland gibt einen Überblick über die seit 1941 genutzten Postleitregionen. Der geschichtliche und systematische Aufbau der Postleitsysteme in Deutschland befindet sich im Artikel Postleitzahl (Deutschland).
Die Deutsche Reichspost führte ab 1941 ein zweistelliges System ein. Dieses wurde von den alliierten Besatzungsmächten weitergeführt und erst in den 1960er Jahren durch zwei jeweils vierstellige Postleitzahlensysteme der Deutschen Bundespost und der Deutschen Post der DDR abgelöst. Am 1. Juli 1993 wurde das aktuelle fünfstellige Postleitzahlsystem eingeführt.
Die erste Ziffer der fünfstelligen Postleitzahl bezeichnet die Zone (und damit den Verkehrsflughafen, ab dem die Post ausgeliefert wird), die zweite Ziffer die Region (die ersten beiden Ziffern heißen daher oft Postleitregion oder Leitregion; meist im Gegenuhrzeigersinn vom Zentralort aus fortlaufend – beginnend im Süden). In den Postleitregionen sind die Postleitgebiete zusammengefasst, die dieselben beiden Anfangsziffern haben. Meist betreibt die Post in den Leitregionen eines der 82 Briefzentren, 10 dieser Zentren sind für jeweils 2 Leitregionen zuständig.
Inhaltsverzeichnis
Liste
Zweistelliges System 1941 bis 1945
Während ab 1941 die Postleitgebiete zunächst nur für Päckchen und Pakete galten, wurden diese 1944 für den normalen Postversand von Briefen und Postkarten verbindlich. Die nachfolgende Tabelle enthält daher den Stand von 1944.[1] Bei der Vergabe der Postleitzahl orientierte man sich meist an den vorhandenen Reichsgaugrenzen und den besetzten Gebieten. Die in der nachfolgenden Tabelle genannten Gebiete und Städte entstammen aus dem neben abgebildeten Feldpost-Faltbrief.
Nummer des Leitgebiets Postleitgebiet umfasste hauptsächlich die Reichsgaue 1 Berlin Innenstadt und Berlin Außenstadt Gau Berlin 2 Provinz Brandenburg Gau Mark Brandenburg und Gau Pommern, den Stadtkreis Schneidemühl und die Landkreise Arnswalde, Friedeberg (Neumark) und Netzekreis 3 Mecklenburg Gau Mecklenburg 4 Pommern Gau Pommern 5a Westpreußen Gau Danzig-Westpreußen 5b Ostpreußen Gau Ostpreußen 5c Ostland Reichskommissariat Ostland 6 Wartheland Gau Wartheland 7a Generalgouvernement Generalgouvernement 7b Ukraine Reichskommissariat Ukraine 8 Niederschlesien Gau Niederschlesien 9a Oberschlesien Gau Oberschlesien 9b Ostsudetenland Gau Sudetenland (Ost) 10 Sachsen Gau Sachsen, Gau Halle-Merseburg und vom Gau Thüringen den Landkreis Altenburg 11a Westsudetenland Gau Sudetenland West 11b Protektorat Böhmen und Mähren Protektorat Böhmen und Mähren 12a Alpen- und Donau-Reichsgau Ost Gau Wien, Gau Niederdonau, Gau Steiermark 12b Alpen- und Donau-Reichsgau West Gau Kärnten, Gau Oberdonau, Gau Salzburg, Gau Tirol-Vorarlberg 13a Nordbayern Gau Bayreuth, Gau Franken, Gau Mainfranken 13b Südbayern Gau München-Oberbayern, Gau Schwaben und vom Gau Bayreuth den Bezirk Niederbayern ohne den Stadtkreis Straubing und die Landkreise Kötzting, Bogen, Straubing und Kelheim 14 Württemberg Gau Württemberg-Hohenzollern 15 Thüringen Gau Thüringen 16 Hessen Gau Hessen-Nassau, Gau Kurhessen 17a Baden Gau Baden 17b Elsass Teil von Gau Baden: Elsass 18 Westmark Gau Westmark 19 Gebiet Magdeburg, Anhalt Gau Magdeburg-Anhalt 20 Provinz Hannover, Braunschweig Gau Ost-Hannover, Gau Süd-Hannover-Braunschweig 21 Westfalen Gau Westfalen-Nord, Gau Westfalen-Süd 22 Rheinland, Luxemburg Gau Düsseldorf, Gau Essen, Gau Köln-Aachen, Gau Moselland 23 Gebiet Bremen, Oldenburg Gau Weser-Ems und vom Gau Ost-Hannover die Landkreise Bremervörde, Wesermünde, Verden (Aller), Rotenburg (Hannover) und Osterholz-Scharmbeck sowie vom Gau Süd-Hannover-Braunschweig die Landkreise Grafschaften Hoya und Diepholz. 24 Gebiet Hamburg, Schleswig-Holstein Gau Hamburg, Gau Schleswig-Holstein und vom Gau Ost-Hannover die Landkreise Land Hadeln, Stade, Lüneburg, Harburg sowie Stadt Cuxhaven Weiternutzung des zweistelligen Systems von 1945 bis 1961/1965
Alliierte Besatzungszonen
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzen die Alliierten Besatzungsmächte die vorhandenen Postleitgebiete weiter. Es mussten jedoch leichte Anpassungen an die jeweiligen Besatzungszonen gemacht werden. Die Postleitgebiete 4 bis 9 sowie 11 und 12 entfielen komplett. In den Leitgebieten 14b, 17b und 18 gab es keine Reichspost- bzw. Oberpostdirektion, daher stehen die Orte nur exemplarisch für die größeren Städte der jeweiligen Region in Klammern und sind zusätzlich kursiv gehalten.
Nummer des Leitgebiets Postleitgebiet Sitz einer Reichspost- bzw. Oberpostdirektion Besatzungszone 1 Berlin Berlin Viermächtestatus 2 Brandenburg Potsdam Sowjetische Besatzungszone 3 Mecklenburg-Vorpommern Schwerin Sowjetische Besatzungszone 10 Sachsen Dresden und Leipzig Sowjetische Besatzungszone 13a Nordbayern (Franken, Oberpfalz, Straubing) Nürnberg, Regensburg Amerikanische Besatzungszone 13b Südbayern (Oberbayern, Niederbayern ohne Straubing, Schwaben) München Amerikanische Besatzungszone 14a Nordwürttemberg Stuttgart Amerikanische Besatzungszone 14b Südwürttemberg und Hohenzollern keine (Tübingen, Freudenstadt, Rottweil, Sigmaringen, Friedrichshafen) Französische Besatzungszone 15 Thüringen Erfurt Sowjetische Besatzungszone 16 Großhessen Frankfurt am Main Amerikanische Besatzungszone 17a Nordbaden Karlsruhe Amerikanische Besatzungszone 17b Südbaden keine (Baden-Baden, Offenburg, Lahr, Freiburg im Breisgau, Lörrach) Französische Besatzungszone 18 Rheinhessen-Pfalz, Saarland keine (Mainz, Worms, Ludwigshafen, Neustadt an der Haardt/Weinstraße, Neunkirchen, Saarbrücken) Französische Besatzungszone 19 Sachsen-Anhalt Halle (Saale) Sowjetische Besatzungszone 20 Hannover Braunschweig und Hannover Britische Besatzungszone 21a Nordwestfalen Münster Britische Besatzungszone 21b Südwestfalen Dortmund Britische Besatzungszone 22a Nordrhein Köln Britische Besatzungszone 22b Hunsrück, Eifel, Taunus, Westerwald Koblenz Französische Besatzungszone 23 Oldenburg Bremen Britische Besatzungszone 24 Schleswig-Holstein Hamburg und Kiel Britische Besatzungszone Änderungen nach Gründung der beiden deutschen Staaten 1949
Nach der Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 wurden die zweistelligen Postleitgebiete mit leichten Veränderungen weitergenutzt.[2] Nachfolgend werden nur die Änderungen kurz aufgeführt.
- 3 wurde in 3a und 3b aufgeteilt
- 10 wurde in 10a und 10b aufgeteilt
- 15 wurde in 15a und 15b aufgeteilt
- 18 wurde komplett durch die 22b abgelöst
- 19 wurde in 19a und 19b aufgeteilt
- 20 wurde in 20a und 20b aufgeteilt
- 22a wurde in 22a und 22c aufgeteilt
- 24 wurde in 24a und 24b aufgeteilt
Diese Postleitgebiete hatten bis zu den beiden vierstelligen Systemen, welche in den 1960ern eingeführt wurden, Gültigkeit.
Vierstellige Systeme West und Ost von 1961/1965 bis 1993
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Gegenüberstellung der beiden vierstelligen Postleitzahlensysteme der Deutschen Bundespost und der Deutschen Post der DDR, die in der ersten Hälfte der 1960er Jahre eingeführt wurden. Von der deutschen Wiedervereinigung 1990 bis zur Einführung eines einheitlichen Postleitzahlensystems 1993 wurden die früheren Gebiete der beiden Postverwaltungen als Verkehrsgebiet West beziehungsweise Verkehrsgebiet Ost bezeichnet. Die Tabelle enthält für jede Hunderternummer die Orte mit der entsprechenden Postleitzahl in den beiden Gebieten. Bis zur Einführung der elektronischen Datenverarbeitung in den 1970er Jahren wurden dabei die Nullen am Ende jeder Zahl nicht geschrieben, beispielsweise hatten Kiel oder Stralsund die Postleitzahl 23 statt später 2300.
Anmerkungen zur obigen Tabelle:
- – Postleitbereich wurde nicht vergeben, bzw. freigelassen
- ¹ Die Postleitzahlen, die mit diesen Ziffern begannen, wurden bei Einführung 1961 für die DDR reserviert, ebenso vermutlich die Zahlen 9xxx. Die 0xxx war nicht vorgesehen.
- ² Die Postleitzahlenbereiche 2700 und 5700 gab es nicht, wohl aber Postleitzahlen in den beiden Leitbereichen die mit diesen begannen. 2700 bis 2719 nicht vergeben erst ab 2720 für Rotenburg (Wümme), 2730 Zeven und 2740 Bremervörde. Sowie in der Region 57 (nordöstliches Sauerland), in der die Postleitzahlen mit 57 begannen (575x Menden, 576x Arnsberg, 577x Meschede, 578x Bestwig, 579x Brilon).
- ³ Die in der Tabelle fehlenden Doppel-Null-Bereiche (3200, 3800, 3900, 5200, 6700, 7600, 8200 und 9600) wurden nicht vergeben, teilweise gab es aber Leitpostämter in diesen Bereichen (ähnlich wie im westdeutschen Postleitzahlenbereich 5700).
- Verkehrsgebiet West:
- Weitere Änderungen ergaben sich durch die kommunalen Neuordnungen. So änderten sich z. B. 314 Lüneburg (im Bereich 31 Celle) zu 2120 Lüneburg (im Bereich 21 Hamburg 90) und 515 Bergheim (im Bereich 51 Aachen) zu 5010 Bergheim (im Bereich 50 Köln).
- Die Postleitzahl 6700 wurde neben Ludwigshafen auch von der Feldpost der Bundeswehr benutzt, ohne dass es irgendwelche Zusammenhänge zu Ludwigshafen gegeben hätte. Die Feldpostleitstelle war zu diesem Zeitpunkt in 6100 Darmstadt.
Bei den folgenden Städten in der Bundesrepublik durfte eine Abkürzung für den Namen der Stadt benutzt werden. Diese hier aufgeführten Abkürzungen waren nur zulässig, wenn ein Stadtteilname (im Verzeichnis heißt es fälschlicherweise Vorortsname) hinzugefügt wurde.[5] Diese Kennbuchstaben sind mit denen der Kraftfahrzeugkennzeichen der genannten Städte identisch.
Stadt Abk. PLZ Beispiel: Abk.-Ortsteil Aachen AC 51 AC-Bildchen Berlin B 1 B-Charlottenburg 1 Bochum BO 463 BO-Dahlhausen Bremen HB 28 HB-Arsten Darmstadt DA 61 DA-Arheilgen Dortmund DO 46 DO-Aplerbeck Duisburg DU 41 DU-Beeck Düsseldorf D 4 D-Benrath Essen E 43 E-Bergeborbeck Eßlingen (Neckar) ES 73 ES-Liebersbronn Frankfurt (Main) F 6 F-Eschersheim Freiburg (Breisgau) FR 78 FR-Betzenhausen Hagen HA 58 HA-Bathey Hamburg HH 2 HH-Altona Hannover H 3 H-Buchholz Heidelberg HD 69 HD-Kirchheim Karlsruhe KA 75 KA-Durlach Kassel KS 35 KS-Bettenhausen Köln K 5 K-Bickendorf Ludwigshafen (Rhein) LU 67 LU-Edigheim Lübeck HL 2401 HL-Blankensee Mannheim MA 68 MA-Almenhof München M 8 M-Allach Nürnberg N 85 N-Eibach Oberhausen (Rheinland) OB 42 OB-Holten Regensburg R 84 R-Keilberg Remscheid RS 563 RS-Hasten Salzgitter SZ 3321 SZ-Barum Solingen SG 565 SG-Aufderhöhe Stuttgart S 7 S-Bad Cannstatt Wiesbaden WI 62 WI-Bierstadt Wuppertal W 56 W-Barmen Fünfstelliges System seit 1993
Die fünfstelligen Postleitzahlen wurden am 1. Juli 1993 eingeführt.
Literatur
- Postleitzahlenbücher
- Verzeichnis der Postämter des Reichspostgebiets mit Angabe der Postleitzahl, Reichspostministerium Berlin, Juli 1944
- Postleitzahlenbuch der Deutschen Bundespost von 1961
- Verzeichnis der Orte, Ortsteile und Wohnplätze in der Deutschen Demokratischen Republik und deren postalische Bezeichnung, Ausgabe 1965
- Vergiss-Mein-Nicht Die Postleitzahl, Deutsche Bundespost, 1977
- Das Postleitzahlenbuch, Deutsche Bundespost Postdienst, Bundesdruckerei Berlin, Januar 1993
- Handwörterbuch des Postwesens, Herausgeber der zweiten völlig überarbeiteten Auflage: Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Frankfurt am Main 1953
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis der Postämter des Reichspostgebiets mit Angabe der Postleitzahl, Juli 1944
- ↑ Handwörterbuch des Postwesens, 2. Auflage, S. 536
- ↑ Postleitzahlenbuch der Deutschen Bundespost von 1961
- ↑ Verzeichnis der Orte, Ortsteile und Wohnplätze in der Deutschen Demokratischen Republik und deren postalische Bezeichnung, Ausgabe 1965
- ↑ Postleitzahlen, herausgegeben und bearbeitet vom Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, 1961
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