Ludwig Paffendorf

Ludwig Paffendorf

Ludwig Paffendorf (* 21. September 1872 in Köln; † 31. Januar 1949 ebenda) war ein deutscher Architekt und Kunstgewerbler.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ludwig Paffendorf begann im Wintersemester 1890/1891 das Studium der Architektur an der Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg und wurde im gleichen Semester Mitglied des Corps Saxonia-Berlin. Im Sommersemester 1893 wechselte er an die Technische Hochschule Stuttgart und wurde Mitglied des Corps Stauffia.

Nach dem Studium arbeitete er zunächst längere Zeit im Ateilier von Friedrich Ohmann in Prag, bevor er sich 1898 in Köln als Architekt und Kunstgewerbler niederließ. Hier tat er sich zunächst durch den Bau einiger Villen im Stadtteil Marienburg hervor wie zum Beispiel der vom Burgenbau inspirierten, in den Jahren 1908 und 1909 entstandenen Villa in der Lindenallee 19.

Spätestens 1912 wurde er als Mitglied in den Deutschen Werkbund berufen.[2] An der Kölner Werkbundausstellung von 1914 war er mit drei Arbeiten beteiligt, dem „Kölner Haus“ und dem Pavillon des Tabakgeschäfts Alenfelder als Architekt sowie der Einrichtung der oberen Etage im „Zwei-Etagen-Villenhaus“ (auch: „Etagenhaus“).[3]

Im Ersten Weltkrieg gestaltete er ab 1917 als Hochbaureferent in der Zivilverwaltung für Wallonien zahlreiche Soldatenfriedhöfe in Südbelgien.[4] Beispiele sind der Heidefriedhof Anloy[5] und der Friedhof Halanzy.[6] 1934 errichtete er in Köln-Urbach das Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Urbacher und Elsdorfer Soldaten.

1932 erstellte er im „Siedlerstil“ die Entwürfe für die Gartenstadt Grengel in Köln-Porz.[7] Die Realisierung seiner Pläne im Jahre 1949 erlebte er nicht mehr. Noch 1958 wurde nach seinen Plänen der katholische Kindergarten in Grengel errichtet.[8]

Neben seiner Arbeit als Architekt betätigte er sich auch als Maler. Vier seiner Bilder aus dem Jahre 1910 befinden sich im Bestand des Kölnischen Stadtmuseums[9].

Bei der Durchführung der Kunstausstellungen in der Kölner Flora vor dem Ersten Weltkrieg wirkte er entscheidend mit. Dem Kölner Kunstverein gehörte er seit 1909 als Vorstandsmitglied an.

Seinen Nachlass vermachte er dem Stadtarchiv Porz[10].

Werk

Schriften

  • Ludwig Paffendorf, Paul Clemen: Südbelgische Kriegerfriedhöfe. Pontos, Berlin 1927.[11]

Bauten

Literatur

  • Carl Weigandt: Geschichte des Corps Saxonia-Berlin zu Aachen 1867–1967. Aachen 1968.
  • Wolfram Hagspiel: Marienburg. Ein Kölner Villenviertel und seine architektonische Entwicklung. J. P. Bachem, Köln 2007, ISBN 978-3-7616-2012-0.

Einzelnachweise

  1. Ulrich Bücholdt: Historisches Architektenregister „archthek“
  2. Mitgliederverzeichnis und Satzungen 1912 des Deutschen Werkbundes (PDF)
  3. Ulrich Bücholdt: Deutsche Werkbund-Ausstellung Köln 1914
  4. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.: Belgien, Deutsche Kriegsgräberstätten. 2006. (PDF)
  5. Kriegsgräberstätte Anloy-Heide
  6. Kriegsgräberstätte Halanzy
  7. Der Grengel
  8. Katholische Kindertagesstätte Grengel
  9. Bildindex der Kunst und Architektur, Rheinisches Bildarchiv: Aktstudie RBA 119 301, Kreuzabnahme RBA 119 298, Mädchenbildnis RBA 119 303, Weibliches Bildnis RBA 119 300
  10. Minerva-Handbücher: Archive: Archive im deutschsprachigen Raum, Band 2. (S. 783)
  11. DNB
  12. Ausstellungsorte des Kölnischen Kunstvereins
  13. Kölnische Zeitung, 21. September 1932
  14. Kölner Stadtanzeiger, 20. September 1932

Weblinks


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