Charles Plamondon

Charles Plamondon

Charles Ambrose Plamondon (* 14. September 1856 in Ottawa, Illinois, USA; † 7. Mai 1915 im Atlantischen Ozean vor Irland) war ein US-amerikanischer Unternehmer und Industrieller.

Leben

Charles Plamondon wurde in eine vermögende und alteingesessene Familie hineingeboren. Er war das zweite von fünf Kindern des franko-kanadischen Stahlerzeugers Andrew Plamondon und dessen irischer Ehefrau Cecelia. Seine Geschwister waren Emily, George, Jenetta und Alfred. 1871 wurde das Haus der Familie durch den großen Brand von Chicago zerstört. Er wurde ein sehr erfolgreicher Fabrikant und Manager in der Stahlindustrie. Plamondon war Präsident der Plamondon Manufacturing Company, einem landesweit gefragten Maschinenhersteller. Er war auch in der Lokalpolitik aktiv, unter anderem als Vizepräsident des Chicago School System. Er engagierte sich sozial und gesellschaftlich, war zum Beispiel Mitglied der Union League, der Chicago Athletic und des South Shore Country Clubs.

Am 6. Mai 1879 heiratete er Mary Letitia Mackin (* 15. Oktober 1859 in Rochester, New Jersey). Zusammen lebte das Paar in der 1344 Astor Street. Auch Mary Plamondon engagierte sich im sozialen Bereich, unter anderem als Mitglied der Women's Athletic. Zusammen mit Edith Ogden Harrison, der Autorin und Ehefrau des langjährigen Chicagoer Bürgermeisters Carter Harrison, Jr., saß sie im Vorstand des Women's Reception Committee. Sie hatten fünf gemeinsame Kinder: Charles Ambrose Plamondon, Jr., Harold Mackin Plamondon, Blanche Plamondon (später Mrs. John Henry Smith), Charlotte E. Plamondon (später Mrs. Allen B. Ripley) und Marie Plamondon.

Am 1. Mai 1915 ging Charles Plamondon mit seiner Frau in New York an Bord des britischen Ozeandampfers RMS Lusitania, einem der damals schnellsten und größten Linienschiffe der Welt, das nach Liverpool in See stach. Plamondon wollte geschäftlich nach London, Manchester und Dublin reisen. Mary Plamondon wollte ihn nicht allein gehen lassen und machte die Überfahrt mit. Das Ehepaar wurde zunächst von der Schauspielerin Winifred Arthur Jones, der Tochter des Dramatikers Henry Arthur Jones, begleitet. Sie sagte die Fahrt jedoch in letzter Minute ab.

Die letzte Abfahrt der Lusitania aus New York wurde durch Kameraaufnahmen festgehalten. Darunter ist ein Ehepaar zu sehen, das am Pier aus einem Taxi steigt und den Fahrer bezahlt. Dabei handelt es sich um Charles und Mary Plamondon. An Bord des Schiffs belegten sie die Erste-Klasse-Kabine B-18. Am 6. Mai stieß das Paar mit Champagner auf seinen 36. Hochzeitstag an. Einen Tag später wurde das Schiff vom deutschen U-Boot U 20 vor der Küste Südirlands versenkt. Charles und Mary Plamondon wurden in einen der riesigen Schiffsschornsteine gesaugt und getötet. Ihre sterblichen Überreste wurden später rußgeschwärzt an die irische Küste gespült und am 24. Mai per Schiff nach New York geschickt. Charles Plamondon war Leiche #25, Mary Plamondon #163.

Plamondons Tochter Charlotte und seine Nichte Emily Plamondon überlebten 1903 in Chicago knapp den großen Brand im Iroquois Theater, bei dem über 600 Menschen ums Leben kamen. Sie kamen mit einer leichten Rauchvergiftung davon. Plamondons Cousin Edwin K. Plamondon, Abteilungsleiter bei der Western Electric Company, war mit seiner Frau Susan Byrne Plamondon und seinen Töchtern Marie und Irene im Juli 1915 an Bord des Ausflugsdampfers Eastland, als dieser im Chicago River kenterte und über 800 Menschen ertranken. Susan Plamondon war unter den Todesopfern.

Quellen


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