Malonty

Malonty
Malonty
Malonty führt kein Wappen
Malonty (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Český Krumlov
Fläche: 6128 ha
Geographische Lage: 48° 41′ N, 14° 34′ O48.68138888888914.574444444444681Koordinaten: 48° 40′ 53″ N, 14° 34′ 28″ O
Höhe: 681 m n.m.
Einwohner: 1.319 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 382 41 bis 382 91
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 9
Verwaltung
Bürgermeister: Vladimír Malý (Stand: 2009)
Adresse: Malonty 27
382 91 Malonty
Gemeindenummer: 545619
Website: www.obecmalonty.cz

Malonty (deutsch Meinetschlag) ist eine Gemeinde im Okres Český Krumlov in Tschechien. Sie liegt etwa zehn Kilometer südwestlich von Český Krumlov.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Malonty gehört zur Region Jihočeský kraj und liegt in den westlichen Ausläufern des Gratzener Berglandes. Nachbarorte sind Desky (Brettern) im Norden, Benešov nad Černou und Meziříčí (Uhretschlag) im Nordosten, Pohorská Ves im Südosten, Bělá (Zirnetschlag) im Süden, Bukovsko (Buggaus) und Budákov im Südwesten, Jaroměř (Jarmirn) im Westen und Květoňov (Steinbach) im Nordwesten.

Geschichte

Meinetschlag wurde von den Herren von Michelsberg (Páni z Michalovic) auf Weleschin gegründet. Sie übertrugen deutschen Kolonisten aus Oberösterreich ein Waldgebiet zur Rodung und Besiedlung. Erstmals urkundlich belegt ist Meinetschlag in einer lateinisch verfassten Urkunde vom 26. Juli 1360, die in Meinetschlag ausgestellt wurde. Darin ernannten die Brüder Benesch II. und Johann III. von Weleschin die Gebrüder Peter II. und Jodok I. von Rosenberg zu Verwesern ihrer Güter und zu Bevollmächtigten über ihre Erben[2]. 1380 übernahm Johann IV. von Michelsberg die verschuldeten Besitzungen und verkaufte sie am 2. Oktober 1387 an Ulrich I. von Rosenberg, der Meinetschlag mit seinen Herrschaften Weleschin und Beneschau verband[3]. Um diese Zeit verfügte Meinetschlag über zwei Glashütten und besaß das Braurecht. Nach dem Tod des letzten Rosenbergers Peter Peter Wok 1611 gelangte Meinetschlag an die Schwanberger, die ihre Besitzungen jedoch wegen ihrer Beteiligung am Böhmischen Ständeaufstand nach der Schlacht am Weißen Berg verloren. Nachfolgend verlieh Kaiser Ferdinand II. Meinetschlag seinem Feldherrn Bucquoy, der es mit seiner Herrschaft Gratzen verband. Für das Jahr 1686 ist eine Schule belegt.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Meinetschlag eine selbständige Gemeinde, die zur Bezirkshauptmannschaft Kaplitz gehörte.

Nach der Gründung der Tschechoslowakei 1918 gehörte Meinetschlag zum politischen Bezirk Kaplice[4]. Nachfolgend erhielt es die amtliche tschechische Ortsbezeichnung Malonty. Am 28. August 1928 richtete ein Wolkenbruch mit Hagelschlag große Schäden an[5]. Als Folge des Münchner Abkommens wurde Malonty 1938 mit der amtlichen Ortsbezeichnung Meinetschlag dem Deutschen Reich angeschlossen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Kaplitz im Gau Oberdonau[6]. 1939 bestand Meinetschlag aus 689 Einwohnern[7]. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Meinetschlag / Malonty an die Tschechoslowakei zurück; 1946 erfolgte die Vertreibung der deutschen Bevölkerung. Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten 1948 lag Meinetschlag durch seine Grenznähe zu Österreich am sogenannten Eisernen Vorhang. Dadurch wurden zahlreiche Häuser dem Verfall preisgegeben. Nach dem politischem Umbruch von 1989 erfolgten Maßnahmen zur Hebung der Infrastruktur.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Malonty gehören die Ortsteile

  • Bělá (Zirnetschlag)
  • Bukovsko (Buggaus)
  • Desky (Brettern)
  • Hodonice (Hodenitz)
  • Jaroměř (Jarmirn)
  • Malonty (Meinetschlag)
  • Meziříčí (Uhretschlag)
  • Radčice (Radinetschlag) und
  • Rapotice (Rappetschlag)

Sehenswürdigkeiten

  • Die St.-Bartholomäus-Kirche war ursprünglich eine der hl. Katharina geweihte Kapelle aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie wurde im 14. und 15. Jahrhundert erweitert. Die barocke Innenausstattung stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
  2. Vertrag von 1360
  3. Chronik
  4. http://www.territorial.de/obdonau/kaplitz/landkrs.htm
  5. Unwetter 1928
  6. http://territorial.de/obdonau/kaplitz/gem1945.htm Gemeindeverzeichnis Landkreis Kaplitz
  7. Einwohner 1939

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