Martin-Waßmund-Preis

Martin-Waßmund-Preis

Der Martin-Waßmund-Preis ist die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) und wird seit 1957 für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Fachgebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) jeweils zum Jahreskongress der Gesellschaft für das vorausgegangene Jahr verleihen. Der Preis wurde nach dem Gründer der wissenschaftlichen Gesellschaft, Martin Waßmund, benannt und 1958 erstmalig verliehen. Bisher wurde die Auszeichnung 1975 1-mal geteilt und 3-mal an Arbeitsgruppen (1-mal 2 und 2-mal 3 Autoren) vergeben. Das Preisrichterkollegium besteht seit 1962 bis heute aus 5 Mitgliedern der Gesellschaft. Vor dieser Zeit entschied der Vorstand der Gesellschaft über die Preisvergabe[1]. Das Preisgeld betrug anfänglich 1000,- DM. Heute ist der Preis mit 5000,- Euro dotiert. Auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie hält der Preisträger traditionell einen Vortrag zum Thema der prämierten Arbeit.

Bis 2010 gab es 54 Preisträger. Viele der Preisträger wurden oder sind inzwischen Ordinarien an Universitätskliniken im deutschsprachigen Raum.

Inhaltsverzeichnis

Auszug aus den Statuten

Präambel: Die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Kranio-Maxillo-Faziale Chirurgie), Gesamtverband der Deutschen Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. vergibt jährlich einen nach ihrem Gründer Martin Wassmund benannten Preis. Der Martin-Wassmund-Preis wird für eine hervorragende, bisher noch nicht veröffentlichte und noch nicht mit einem Preis ausgezeichnete Arbeit aus dem Gebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie verliehen. Die Arbeit darf zur gleichen Zeit nicht für einen anderen Preis eingereicht worden sein.

Preisträger

Aufgeführt ist auch der Titel der prämierten Arbeiten

  • 1958 Josef Schrudde†, Rudolf Stellmach†, Primäre Osteoplastik und Kieferbogenformung bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten
  • 1959 Heinz Köle, Chirurgische Kieferorthopädie am Alveolarkamm
  • 1960 n.n.
  • 1961 keine Preisvergabe
  • 1962 keine Preisvergabe
  • 1963 Gerhard Pfeiffer†, Entstehung und Erkennung regionaler Entwicklungs- und Wachstumsstörungen bei LKG als Grundlage der Therapie
  • 1964 Siegfried Zehm†, Der retromaxilläre Raum
  • 1965 Norbert Schwenzer, Osteosynthese bei Frakturen des Gesichtsskelettes
  • 1966 Bernd Spiessl†, Plattenepithelcarcinom der Mundhöhle: Grundlagen der Befunderhebung, Therapieplanung und Dokumentation
  • 1967 Emil W. Steinhäuser, Unterkieferrekonstruktion durch intraorale Knochentransplantate, deren Einheilung und Beeinflussung durch die Funktion; eine tierexperimentelle Studie
  • 1968 Jürgen Lentrodt, Tierexperimentelle Untersuchung zur gestielten Fettgewebstransplantation
  • 1969 Hans-Georg Luhr, Kompressionsosteosynthese bei Frakturen des zahnlosen Unterkiefers
  • 1970 W. Koberg, System der Rehabilitation von Patienten mit LKG, differenzialtherapeutische Analyse
  • 1971 Franz Härle, Zeitwahl der Osteoplastik bei LKG
  • 1972 Jarg-Erich Hausamen, Klinische und experimentelle Untersuchungen zur Kryochirurgie im Kiefer- und Gesichtsbereich
  • 1973 Wolfgang Steinhilber†, Operative Behandlungen von Mittelgesichtsfrakturen, metallurgische, tierexperimentelle und klinische Untersuchungen
  • 1974 Klaus Walter Bitter, Wirkung der Bleomycin-Methotrexat-Kombinationen auf experimentelle Tumoren und auf Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle
  • 1975 Rainer Schmelzle, Verwendung homologer Gewebskonserven im Kiefer-Gesichts-Bereich
  • 1975 Date Metah, Aktihämyl-R-Prophylaxe an experimentell erzeugten Gaumenspalten an Swiss-Mäusen
  • 1976 Elmar Esser, Experimentelle und klinische Untersuchungen zur Therapie inoperabler Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle und des Pharynx
  • 1977 Wolf-Joachim Höltje, Freie Fettgewebetransplantation mit mikrochirurgischer Gefäßanastomose im Tierexperiment
  • 1978 Hans-Henning Horch, Laserosteotomie und Anwendungsmöglichkeiten des Lasers in der oralen Weichteilchirurgie; tierexperimentelle Studie
  • 1979 Hermann F. Sailer, Transplantation lyophilisierten allo- und xenogenetischen Knorpels in die Kiefer- Gesichts-Region
  • 1980 Jürgen Reuther, Hans-Ulrich Steinau, R. Wagner, Mikrochirurgische Dünndarmtransplantation zur Wiederherstellung von Form und Funktion der Mundhöhle nach radikaler Tumorresektion
  • 1981 Karsten Gundlach, Missbildungen des Kiefergelenks – experimentelle und klinische Untersuchungen
  • 1982 Helmut Platz, Rudolf Fries, Marcus Hudec Prognose des Mundhöhlenkarzinoms, Ergebnisse einer multizentrischen, retrospektiven Beobachtungsstudie
  • 1983 Volker Strunz, Enossale Implantatmaterialen in der Zahn-, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und ihre Einteilung auf histomorphologischer Grundlage
  • 1984 keine Preisvergabe
  • 1985 Josef Dumbach, Unterkieferrekonstruktion mit Titangitter, autogener Spongiosa und Hydroxylapatit
  • 1986 Joachim Mühling†, Operative Behandlung der prämaturen Schädelnahtsynthese
  • 1987 Rudolf Reich, Klinische und experimentelle Untersuchungen zur funktionellen Kiefergelenkchirurgie unter Berücksichtigung verschiedener Interpositionsmaterialien
  • 1988 Hans-Robert Metelmann, Für und Wider einer antionkogrammorientierten Tumorbehandlung in der Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie
  • 1989 Michael Ehrenfeld, Freie und mikrochirurgische Unterkieferersatzplastik vom Beckenkamm, experimenteller Vergleich zweiter Methoden
  • 1990 E. Schenk, Photodynamische Verfahren in der Diagnostik und Therapie bösartiger Erkrankungen des Kiefers und Gesichts unter besonderer Berücksichtigung der Photoimmuntherapie
  • 1991 Joachim Zöller, Maligne Transformation des Epithels der Mundschleimhaut unter Chemotherapie und Chemoprävention
  • 1992 Michael Rasse, Diakapituläre Frakturen der Mandibula, operative Versorgung – Tierexperiment und Klinik
  • 1993 Klaus-Dittrich Wolf, Alternative mikrovaskuläre Transplantate zur Defektdeckung in der Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie: anatomische und experimentelle Untersuchungen, klinische Ergebnisse
  • 1994 keine Preisvergabe
  • 1995 Henning Schliephake, Experimentelle Untersuchung über die In-vivo-Anzüchtung präformierter Knochentransplantate zur Rekonstruktion des Unterkiefers
  • 1996 Sabine Girod, Tumorsuppressorgene und Zellproliferationskontrolle in der Karzinogenese der oralen Mukosa
  • 1997 Hans Pistner, Osteosynthese mit bioresorbierbaren Materialien: Entwicklung einer Schraube vom Werkstoff bis zur klinischen Anwendung
  • 1998 Hendrik Terhyden, Präfabrikation mikrochirurgisch anastomosierter Knochentransplantate zur Unterkieferrekonstruktion unter Einsatz eines rekombinanten osteoinduktiven Proteins
  • 1999 Torsten Reichert
  • 2000 keine Preisvergabe
  • 2001 Anton Dunsche, Die lichenoide Reaktion der Mundschleimhaut auf Amalgam – klinische, histologische und tierexperimentelle Untersuchungen, Ätiologie und Differentialdiagnose
  • 2002 Martin Kunkel, Biologische und klinische Bedeutung der Expression von Glukosetransporter 1 beim Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle
  • 2003 Klaus-Kristian Würzler, Aktuelle Aspekte zur Regeneration von Knochengewebe in ausgedehnten Defekten
  • 2004 n.n.
  • 2005 Horst E. Umstadt, Arthritis am Kiefergelenk
  • 2006 Frank Hölzle, Monitoring und Optimierung der Perfusion mikrochirurgischer Transplantate und Entwicklung der retrograden Perfusion für Perforanslappen
  • 2007 Jan Rustemeyer, Nervregeneration
  • 2008 Alexander Eckart, Therapiestratifizierung des Mundhöhlenkarzinoms - Hypothese anhand endogener Hypoxiemarker
  • 2009 Horst Kokemüller, Intraoperative Vitalisierung und Prävaskularisierung dreidimensionaler Matrices zum Knochenersatz
  • 2010 Matthias G. Schneider, Operative versus konservative Therapie von Kiefergelenkfortsatzfrakturen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schwenzer N. Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Oral and Maxillofacial Surgery. 2000;4:S11-S25.

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