Matching (Coaching)

Matching (Coaching)

Der Begriff Matching im Zusammenhang mit Coaching bezeichnet die Beziehungsqualität (Passung) zwischen dem Coach und seinem Klienten (Coachee), die es beiden erst ermöglicht, eine professionelle Arbeitsbeziehung einzugehen.[1][2][3]

Dem Matching wird – ähnlich wie der Therapeut-Patienten-Beziehung in der Psychotherapie – eine grundlegende Bedeutung für einen funktionierenden Coachingprozess zugeschrieben.[4][5] Demnach entscheidet das Matching darüber, ob Coachee und Coach einander vertrauen, ob zwischen ihnen die „Chemie stimmt“[6] und sie die gemeinsame Arbeit aufnehmen wollen. Für das Coaching liegen hierzu jedoch auch einzelne gegenteilig lautende empirische Ergebnisse vor, die die Bedeutung des Matchings für den Coachingerfolg nicht bestätigen.[7]

Das Matching betrifft unter anderem Aspekte des Geschlechts, des Alters, der präferierten Arbeits- und Herangehensweise, des Erfahrungshintergrunds und des Interaktionsstils.[8] Auch das (berufliche) Herkunftsmilieu und die damit einhergehende Themenpräferenz[9] können basale Kriterien für das Gelingen oder Scheitern des Coachings sein.

Die Einzelaspekte des Matchings werden durch die Beteiligten stark subjektiv wahrgenommen.[10] Die beraterische Beziehung im Coaching kann durch den Coach jedoch zum Teil aktiv beeinflusst und gestaltet werden.[11]

Bezüglich des Matchings der bevorzugten Herangehensweisen an eine Aufgabe oder ein Thema lassen sich anhand verschiedener Gesichtspunkte gegensätzliche Idealtypen beschreiben: Böning (2005) beschreibt in diesem Zusammenhang beispielsweise die Extremtypen der Sprechdenker und Ergebnissprecher oder monochrone Zeittypen und polychrone Zeittypen [12] Demnach verstehen sich Coach und Coachee vom gleichen Typ oftmals schneller und besser, mitunter kann jedoch auch die Kombination von ganz gegensätzlichen Herangehensweisen eine inspirierende und zielführende Kombination darstellen.[13] Letztlich entscheidet der konkrete Arbeitskontext darüber, welche Konstellation erfolgreich und angenehm für die Beteiligten ist.[14]

Einzelnachweise

  1. The Executive Coaching Forum (2008): The Executive Coaching Handbook. Principles and Guidelines for a Successful Coaching Partnership. S. 34-35.
  2. Greif, S. (2008): Coaching und ergebnisorientierte Selbstreflexion. Göttingen: Hogrefe. S. 157.
  3. Maurer, I. (2009): Führungskräftecoaching. Eine Studie zur Wirksamkeit von prozessorientierten Interventionstechniken bei der Problemklärung. Marburg: Tectum Verlag. S. 107.
  4. Baron, L,/ Morin, L. (2009): The Coach–Coachee Relationship in Executive Coaching: A Field Study. Human Resource Development Quarterly, vol. 20, no. 1, S. 85-106.
  5. Grawe, K. (1998): Psychologische Therapie. Göttingen: Hogrefe.
  6. Trudeau, D.A. (2005): Toward a conceptual model of executive coaching practces in organizations in the United States. A modified Delphi forecasting study. Lincoln, Nebraska: Dissertation, University of Nebraska. S. 78.
  7. Dzierzon, S.A. (2004): Personenzentriertes Beziehungsverhalten beim Coaching. Magisterarbeit Soziale Verhaltenswissenschaften. FernUniversität Hagen. S. 40.
  8. Maurer, I. (2009): Führungskräftecoaching. Eine Studie zur Wirksamkeit von prozessorientierten Interventionstechniken bei der Problemklärung. Marburg: Tectum Verlag. S. 100-101.; S. 107.
  9. Schreyögg, A. (2008): Coaching für die neu ernannte Führungskraft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 29.
  10. Schreyögg, A. (2008): Coaching für die neu ernannte Führungskraft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 32.
  11. Migge, B. (2005): Handbuch Coaching und Beratung. Wirkungsvolle Modelle, kommentierte Falldarstellungen, zahlreiche Übungen. Weinheim: Beltz Verlag. S. 552-554.
  12. Böning, U./ Fritschle, B. (2005): Coaching fürs Business. Was Coaches, Personaler und Manager über Coaching wissen müssen. Bonn: managerSeminare. S. 214ff.
  13. Böning, U./ Fritschle, B. (2005): Coaching fürs Business. Was Coaches, Personaler und Manager über Coaching wissen müssen. Bonn: managerSeminare. S. 232.
  14. Böning, U./ Fritschle, B. (2005): Coaching fürs Business. Was Coaches, Personaler und Manager über Coaching wissen müssen. Bonn: managerSeminare. S. 233

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Matching — (engl. dazu passend oder: der Vorgang des Passend Machens ) steht für: Matching (Arbeitsvermittlung), Abgleich bzw. Zuordnung von Arbeitsplatzanforderungen und Kompetenzen Matching (Partnervermittlung), eine Methode der Online Partnervermittlung… …   Deutsch Wikipedia

  • Professional practice of behavior analysis — The professional practice of behavior analysis is the fourth domain of behavior analysis. The other three are behaviorism, experimental analysis of behavior, and applied behavior analysis. [Cooper, et al. p. 20] The professional practice of… …   Wikipedia

  • Neuro-linguistic programming — NLP TOPICS   …   Wikipedia

  • Markus Näslund — Markus Näslund …   Wikipedia

  • Digger Phelps — Richard Phelps Phelps on ESPN s College Gameday broadcast. Sport(s) Basketball Current position Title Head Coach (retired) …   Wikipedia

  • Cleveland Browns — Current season Established 1946 Play in Cleveland Browns Stadium Cleveland, Ohio Headquartered in the Cleveland Browns Training and Administrative Complex Berea, Ohio …   Wikipedia

  • Mentorship — Protégé redirects here. For other uses, see Protégé (disambiguation). Mentors redirects here. For the rock band, see Mentors (band). Mentorship refers to a personal developmental relationship in which a more experienced or more knowledgeable… …   Wikipedia

  • Tony Dungy — during his coaching tenure with the Colts in November 2007. No. 21, 27      Defensive back / Head coach …   Wikipedia

  • John McKay (football coach) — College coach infobox Name = John McKay ImageWidth = Caption = Title = College = Sport = Football Conference = CurrentRecord = DateOfBirth = birth date|1923|7|5 Birthplace = flagicon|USA Everettsville, WV DateOfDeath = death date and… …   Wikipedia

  • National Alliance for Youth Sports — Type Non profit organization Founded 1981 as NYSCA later renamed National Alliance for Youth Sports in 1993 Founder(s) Fred Engh …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”