Max-Slevogt-Gymnasium

Max-Slevogt-Gymnasium
Max-Slevogt-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Gründung 1873
Ort Landau in der Pfalz
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 12′ 7,4″ N, 8° 6′ 41,8″ O49.2020428.111607Koordinaten: 49° 12′ 7,4″ N, 8° 6′ 41,8″ O
Leitung Rainer Rothe
Website www.msg-landau.de

Das Max-Slevogt-Gymnasium ist ein staatliches Gymnasium in Landau in der Pfalz. Die Schule hat seit ihrer Gründung eine besondere künstlerische Ausrichtung, was seit 1975 durch den Impressionisten Max Slevogt als Namensgeber zum Ausdruck kommt. Zudem besteht eine ausgeprägte europäische und romanistische Orientierung.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Schulgebäude nach der Fertigstellung 1888
Der Namensgeber der Schule Max Slevogt (Selbstbildnis von 1915)

Nachdem der Landauer Bürgermeister 1873 den Antrag auf Errichtung einer höheren Mädchenschule gestellt hatte, wurde diese 1874 als Städtische höhere Töchterschule eröffnet. Als ersten Direktor ernannte der Stadtrat den Historiker und Dramatiker Christian Friedrich Maurer, welcher der Schule ein wissenschaftliches und künstlerisches Profil gab.

Der Schulbetrieb wurde mit vier Klassen und 77 Schülerinnen in der Königstraße 23 aufgenommen. 1888 erfolgte die Verlegung der Schule an ihren heutigen Sitz (damals Nordring 7, heute Hindenburgstraße 2).

Diese Institution hieß von Anfang an auch jüdische Mädchen als Schülerinnen willkommen. Für sie wurde ein eigener jüdischer Religionsunterricht erteilt, für den anfänglich der 1838-1893 in Landau wirkende Rabbiner Elias Grünebaum verantwortlich war. Nach dem Tod des Rabbiners wurde diese Stelle an der Töchterschule über das Königlich-bayrische Bezirksamt Landau wieder ausgeschrieben.[2]

1938 erfolgte der Ausbau des sechsklassigen Mädchenlyzeums zur achtklassigen Vollanstalt mit dem Namen Mädchenoberschule mit hauswirtschaftlichem und ab 1939 mit sprachlichem Zweig. Mit dem Schuljahr 1947/48 wurde in der damaligen französischen Besatzungszone das französische Notensystem (20 Punkte) übernommen. Bis 1952 nahm man noch an der zentralen Reifeprüfung teil.

Ab 1950 nahm die Schule auch Jungen auf und nannte sich nun Neusprachliches Gymnasium. 1960 übernahm das Land Rheinland-Pfalz die Schule und baute sie aus. 1967 wurden ein Erweiterungsbau und eine neue Schulsporthalle eingeweiht.

1971 wurde Französisch als erste Fremdsprache eingeführt. Im Schuljahr 1972/73 begann der bilinguale Unterricht im Fach Erdkunde. Mit dem Schuljahr 1973/74 führte man die Mainzer Studienstufe ein.

Pädagogische Ausrichtung

Suche nach einem neuen jüdischen Religionslehrer für die Schule

Die Schule hat seit Beginn eine starke musische und künstlerische Ausrichtung. Der zweite Schulleiter Carl Friedrich Müller-Palleske, ein zu seiner Zeit bekannter Schillerexperte und in der bayrischen Pfalz geschätzter Dramatiker, legte besonderen Wert auf das Theaterspiel. Spätere Schulleiter setzten weitere Akzente:

Hilde Stelzenmüller öffnete die Schule für die Koedukation, sie gab ihr eine neusprachliche und eine musische Richtung. Georg Hagedorn führte Französisch wieder als erste Fremdsprache ein, begründete den bilingualen deutsch-französischen Zweig, gab der Schule den Namen Max Slevogts und stellte das musische und das europäische Profil der Schule heraus. [3]

Ab 1999 wurde unter dem Schulleiter Hermann Brauner eine Teambildung eingeführt, die Aufsehen in den Medien erregte. Brauner ging davon aus: "Wir brauchen eine neue Lernkultur. Die heutigen Schüler sind nicht mehr für Frontalunterricht geeignet."[4] Entsprechend bildete man Teams unter Schülern in den Klassen und unter den Lehrern durch Maßnahmen wie fächerübergreifenden Unterricht und wechselseitige Besuche im Unterricht anderer Lehrer.

Schulmusik

Entsprechend der künstlerisch-musischen Ausrichtung besitzt die Schule Chöre, ein Orchester und eine Big-Band. 1980 wurde ein Schulorchester Landessieger im Schülermusikwettbewerb Rheinland-Pfalz in Mainz.

Schulpartnerschaften

1973 wurde eine Partnerschaft mit dem französischen Lycée Hoche in Landau aufgenommen. Heute besteht eine Partnerschaft mit dem Lycée international Georges Duby in Luynes (Frankreich).

Das Gebäude

Der große dreigeschossige gründerzeitliche Sandstein-Klinkerbau, heute ein Kulturdenkmal des Landes Rheinland-Pfalz, wurde 1887/88 errichtet. Bei dem historischen Gebäude handelt es sich um eine private Stiftung von Johann Lang, der von 1848 bis 1857 Bürgermeister der Stadt Landau in der Pfalz war.[5] Ein moderner Erweiterungsbau erfolgte 1967.

Bezeichnungen

  • ab 1874: Städtische höhere Töchterschule
  • ab 1911: Städtische höhere Mädchenschule
  • ab 1945: Städtische Mädchenoberrealschule
  • ab 1950: Städtisches Neusprachliches Gymnasium
  • ab 1960: Staatliches Neusprachliches Gymnasium mit Frauenoberschule Mittelstufe
  • ab 1964: Staatliches Neusprachliches Gymnasium
  • seit 1975: Max-Slevogt-Gymnasium

Schulleiter

  • Christian Friedrich Maurer 1874–1892
  • Carl Friedrich Müller-Palleske 1893–1911
  • Adam Sahrmann 1912–1938
  • Walter Klein 1938–1941
  • Hilde Stelzenmüller (kommissarisch) 1941–1944
  • Friedrich Grießbach 1945–1949
  • Hilde Stelzenmüller 1949–1966
  • Anton Fried (kommissarisch) 1966
  • Georg Hagedorn 1966–1978
  • Hermann Brauner 1978–2005
  • ab 2005: Rainer Rothe

Bekannte Lehrer

Bekannte ehemalige Schüler

Quellen

  1. Die folgenden Informationen aus der Festschrift zum 125. Geburtstag des Max Slevogt Gymnasiums
  2. http://www.alemannia-judaica.de/landau_synagoge.htm Zur Geschichte des jüdischen Lebens in Landau
  3. Hermann Brauner: Tradition macht Schule in Festschrift zum 125. Geburtstag des Max Slevogt Gymnasiums
  4. Paul Schwarz: “Wenn die Pädagogen mit ihrem Latein am Ende sind. In Landau machten sich Lehrerkollegien auf, neue Methoden zu trainieren.” Frankfurter Rundschau vom 27. Mai 1999
  5. Dr. Hans Blinn: Alt-Landau. Band II. Verlag Pfälzer Kunst, Landau 1980, S. 109 und S. 203

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