Meidias (Töpfer)

Meidias (Töpfer)

Meidias (griechisch Μειδίας) war ein griechischer Töpfer, der am Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. in Athen tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Werk

Seine Signatur findet sich einzig auf einer um 410 v. Chr. zu datierenden Hydria aus der ehemaligen Sammlung William Hamiltons, die sich heute im British Museum (Inv. Nr. E 224) befindet. Die Vase wurde von einem unbekannten Vasenmaler im rotfigurigen Stil bemalt, der nach ihr den Notnamen Meidias-Maler erhielt. Sie ist mit den Themen „Raub der Leukippiden[1] und „Herakles im Garten der Hesperiden[2] dekoriert und zeichnet sich in der Form durch die Harmonie der Gefäßteile zueinander aus.

Rezeption

Die Hydria wurde bereits im 18. Jahrhundert wegen der damals offenen Fragen zu ihrer Herkunft und Ikonographie zu einer der meistdiskutierten griechischen Vasen. Besondere Bekanntheit erlangte sie durch ihre Publikation in Pierre-François Hugues d'Hancarvilles Antiquités étrusques, grècques et romaines, in der sich qualitativ hochwertige Abbildungen von ihr befanden.[3] Josiah Wedgwood nahm diese Abbildungen zum Vorbild für die Produktion von Steinzeug in seiner Porzellanmanufaktur Wedgwood, bei der Formen und Dekorationen griechischer Keramik nachgeahmt wurden.[4] Die Beliebtheit dieser Wedgwoodware führte dazu, dass sowohl die Formgebung der Hydria als auch ihre Ikonographie in die verschiedensten Gattungen der Bildenden Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts Eingang gefunden haben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Antoine Hermary: Dioskuroi, Nr. 201. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band III, Zürich/München 1986, S. 584.
  2. G. Kokkorou-Alewras: Herakles, Nr. 2717. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band V, Zürich/München 1990, S. 104.
  3. Pierre-François Hugues d’Hancarville: Antiquités étrusques, grècques et romaines. Tirées du cabinet de M. Hamilton. 1766-67. Band 1, Tafeln 127-130; Band 2, Tafel 22.
  4. Wedgewoodvase nach dem Vorbild der Meidias-Hydria, 1780

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