Myōkō-Klasse

Myōkō-Klasse
Myōkō-Klasse
Japanese cruiser Nachi 1929.jpg
Übersicht
Typ: Schwerer Kreuzer
Einheiten: 4
Vorgängerklasse: Aoba-Klasse
Nachfolgerklasse: Takao-Klasse
Technische Daten
(ursprüngliche Planung)
Verdrängung: Entwurf: 10.940 ts
Länge: über alles: 203,76 m
Breite: 19 m
Tiefgang: Entwurf: 5,03 m
Geschwindigkeit: Spitze: 35,5 kn
Besatzung: 773 Mann Stammbesatzung
Reichweite: 8000 Seemeilen bei 14 Knoten
Antrieb: 4 Schrauben über 4 Wellen

Die Myōkō-Klasse (jap. 妙高型巡洋艦,) war eine Klasse von vier Schweren Kreuzern des japanischen Kaiserreiches, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwurf und Bau

Der Kreuzer Haguro 1928 im Bau bei Nagasaki

Die Klasse wurde, basierend auf den Erfahrungen mit der, 1922 begonnen, Furutaka-Klasse entwickelt, die zwar mit rund 7.000 Tonnen geplant war, aber mit letztlich 9.500 Tonnen das vereinbarte Limit von 10.000 Tonnen fast erreichte. Die Forderungen der japanischen Marine sahen eine stärkere artilleristische und Torpedo-Bewaffnung als bei den Vorgängerklassen vor. Während die Schiffe der Furutaka-Klasse und die der Aoba-Klasse je drei Zwillingstürme mit 20-cm-Geschützen erhalten hatten, sollte die Myōkō-Klasse fünf dieser Türme erhalten und die vertraglich erlaubte Verdrängung voll ausschöpfen. Die Panzerung über den lebenswichtigen Schiffsystemen sollte 15-cm-Granaten standhalten und Torpedowülste sollten den Unterwasserschutz gegen Torpedotreffer verstärken.

1925 forderte die Marine vom Entwickler Yuzuru Hiraga und seinem Nachfolger Fujimoto Kikuo eine Aufstockung der Torpedobewaffnung von ursprünglich acht Rohren auf zwölf. Durch diese Veränderung wurde die angestrebte Wasserverdrängung um gut 1000 Tonnen überschritten.

Die gefundene Lösung schien zunächst eine guter Kompromiss zu sein, die Myōkō zeigte jedoch in einem Taifun am 21. September 1935, dass die Klasse mit strukturellen Problemen zu kämpfen hatte. Sie erlitt schwere Schäden am Rumpf, der sich unter Kraft von Wind und Seegang zu verziehen begann. Letztlich mussten alle Schiffe der Klasse in die Werft, um die Steifigkeit ihrer Rümpfe durch das Anschweißen zusätzlicher Stahlplatten erhöhen zu lassen.[1]

Während des Krieges wurde die Flugabwehrausrüstung der Schiffe überarbeitet und die Zahl der Typ-96 25-mm Maschinenkanonen mehrfach aufgestockt. Die ursprüngliche Bestückung mit sechs 12-cm-Flugabwehrkanonen in je drei Einzellafetten an Backbord und Steuerbord wurde durch 8 x Typ-89 12,7-cm-Kanonen in vier Zwillingslafetten ersetzt. Die Schiffe wurden im späteren Kriegsverlauf mit Typ-21- und Typ-22-Radarsystemen ausgerüstet.

Schiffe der Myōkō-Klasse

Myōkō

Hauptartikel: Myōkō (1929)

Die Myōkō wurde im Oktober 1924 in Yokosuka auf Kiel gelegt und lief im April 1927 vom Stapel. Sie führte zunächst Operationen im Japanisch-Chinesischen Krieg aus und war ab Dezember 1941 an zahlreichen Einsätzen im Pazifikkrieg beteiligt. Sie unterstütze beispielsweise 1941 die japanische Landung auf den Philippinen. Im Dezember 1944 wurde sie durch einen Torpedotreffer schwer beschädigt und konnte bis Kriegsende nicht vollständig wiederhergestellt werden. Nach einigen Monaten Dienst als schwimmende Flugabwehrbatterie, ergab sie sich im September 1945 den Briten in Singapur.

Nachi

Hauptartikel: Nachi (1928)

Die Nachi wurde im November 1924 in Kure auf Kiel gelegt und lief im Juni 1927 vom Stapel. Sie nahm an zahlreichen Operationen im Pazifikkrieg teil, spielte 1942 eine entscheidende Rolle während der Schlacht in der Javasee und wurde unmittelbar nach der Schlacht von Leyte, durch eine Kollision schwer beschädigt. Sie wurde am 5. November 1944 bei Corregidor bei einem Luftangriff durch Bomben und Torpedos versenkt.

Haguro

Hauptartikel: Haguro (1928)

Die Haguro wurde im März 1925 in Nagasaki auf Kiel gelegt und lief im März 1928 vom Stapel. Nach der Teilnahme an zahlreichen Operationen im Pazifikkrieg war sie gegen Kriegsende eine der wenigen noch einsatzfähigen, schweren Einheiten der japanischen Marine und wurde zum Ziel zweier großer Kampfgruppen der Alliierten. Sie wurde schließlich am 16. Mai 1945 in der Straße von Malakka von überlegenen Streitkräften gestellt und versenkt.

Ashigara

Hauptartikel: Ashigara (1928)

Die Ashigara wurde im April 1924 in Kobe auf Kiel gelegt und lief im April 1928 vom Stapel. Sie überlebte die Teilnahme an zahlreichen Operationen im Pazifikkrieg, wie die Schlacht von Leyte im Oktober 1944. Am 8. Juni 1945 wurde sie, auf dem Weg von Batavia nach Singapur, durch drei alliierte U-Boote gestellt und durch fünf Torpedotreffer der Bearbeiten] Literatur

  • Japanese Cruisers of the Pacific War, Eric LaCroix, Linton Wells, US Naval Institute Press, 1997, ISBN 0-87021-311-3
  • Myoko-Klasse, Gakken Pacific War Series, Nummer 27, Gakken, Tokyo, 1997, ISBN 4-05-602067-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kaigun: Strategy, Tactics, and Technology in the Imperial Japanese Navy, 1887-1941, David C. Evans, 2003, US Naval Institute Press, ISBN 0870211927, S. 226 und folgende

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