Myōkō (1929)

Myōkō (1929)
Naval Ensign of Japan.svg
Die Myōkō auf einer Postkarte
Schiffsdaten
Kiellegung 25. Oktober 1924
Stapellauf 16. April 1927
Indienststellung: 31. Juli 1929
Technische Daten
Verdrängung 10.000 Tonnen
Länge 203,76 m
Breite 19,0 m
Tiefgang: 5,90 m
Leistung: 132.000 PS (97,1 MW)
Geschwindigkeit: 36 kn
Reichweite: 8000 sm bei 14 Knoten
Besatzung: ca. 773
Bewaffnung: Erstausrüstung:
  • 10 x 20,3 cm L/50
  • 6 x 12 cm L/45 Flak (6x1)
  • 16 Torpedorohre Ø 61,0 cm in 4 Vierlingssätzen

Die Myōkō (jap. 妙高 ) war ein japanischer Schwerer Kreuzer und Typschiff der Myōkō-Klasse. Sie wurde von der Kaiserlich-japanischen Marine im Pazifikkrieg eingesetzt. Benannt war das Schiff nach dem Berg Myōkō, einem Vulkan bei der gleichnamigen Stadt Myōkō.

Inhaltsverzeichnis

Bau und Modernisierungen

Die Myōkō unmittelbar vor dem Stapellauf 1927 in Yokosuka

Die Kiellegung der Myōkō fand am 25. Oktober 1924 auf der Marinewerft bei Yokosuka statt. Nach dem Ende ihrer Bauzeit und Abschluss der Ausrüstung wurde sie am 31. Juli 1929 in Dienst gestellt.

Der Kreuzer Myōkō wurde mehrfach modernisiert und aufgerüstet, um der wachsenden Bedrohung durch Luftangriffe entgegentreten zu können. So erhielt er im Juni 1943 vier zusätzliche 25-mm-Zwillingsmaschinenkanonen und ein Typ 21 Radar zur Suche nach Luftzielen. Im November 1943 stockte man die Flugabwehrbewaffnung nochmals um acht einzelne 25-mm-Maschinenkanonen auf.

Einsätze

China

Während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges, im Mai 1938, versuchten japanische Streitkräfte die Kontrolle über die Insel Amoy zu erlangen. Japanische Marineinfanterie landete am 10. Mai auf der Insel und überrannte die 75. Division der Nationalchinesen. Die Myōkō, als Teil der 5. Flotte sicherte den Landungsabschnitt und leistete Feuerunterstützung für den japanischen Angriff durch das Bombardieren gegnerischer Stellungen.

Als japanische Verbände im Februar 1939 Hainan besetzten, nahm die Myōkō als Flaggschiff von Vizeadmiral Kondō an der Operation teil.

Philippinen und Java

Die HMS Exeter kentert nach der Schlacht in der Javasee

Am 4. Dezember 1941 begann die japanische Besetzung der Philippinen, am 6. Dezember verließ die Myōkō, als Flaggschiff der 5. Kreuzerdivision unter Konteradmiral Takagi, Palau um japanische Truppen bei der Invasion von Legaspi und Davao zu unterstützen. Die Landungen wurden am 11. Dezember und 19. Dezember durchgeführt und wie geplant von der 5. Kreuzerdivision unterstützt. Am 4. Januar 1942 griffen B-17-Bomber die Flotte bei Davao an und erzielten einen Bombentreffer auf der Myōkō. Die Splitterbombe traf das Vorschiff auf Höhe von Turm "B", richtete schwere Schäden an Deck an, tötete über 20 Seeleute und verwundete etwa 40 weitere.[1] Das Schiff musste nach Sasebo zurückkehren, um bis zum 20. Februar Reparaturarbeiten durchführen zu lassen.

Sie kehrte zur Flotte zurück und nahm an der Schlacht in der Javasee teil. Dabei fing am 1. März 1942 eine japanische Flotte um die schweren Kreuzer Nachi, Haguro und Myōkō, die einen Konvoi japanischer Transportschiffe begleiteten, einen gemischten alliierten Kampfverband, geführt vom schweren Kreuzer HMS Exeter, ab.

Im folgenden Gefecht war die Myōkō an der Zerstörung der Exeter beteiligt. Nach schweren Treffern durch die japanischen Kreuzer verlor das britische Schiff sämtliche Antriebskraft und versank schließlich nach einem Torpedotreffer eines japanischen Zerstörers.

Anfang April 1942 kehrte sie nach Japan zurück und war einige Tage an der erfolglosen Suche nach Halseys Flotte beteiligt, deren Flugzeuge am 18 April Tokyo angegriffen hatten.

Im Mai 1942 gehörte sie zum Sicherungsverband, der die japanische Landung in Port Moresby unterstützen sollte. Nach Abbruch der Operation kehrte sie nach Japan zurück.

Midway und Guadalcanal

Während des japanischen Versuchs die Midwayinseln zu erobern, gehörte die Myōkō zur Unterstützungsgruppe, wieder unter dem Kommando von Vizeadmiral Kondō. Die Flotte hatte während der Schlacht um Midway keine Feindberührung.

Nach einer Operation gegen Attu und Kiska wurde sie im August 1942 nach Truk verlegt. Ende Januar 1943 war sie nach der Schlacht um Guadalcanal an der Evakuierung japanischer Heerestruppen von der Insel beteiligt.

Im Mai 1943 war sie an einer weiteren Evakuierung beteiligt und sicherte die Räumung der japanischen Basen auf Attu und Kiska ab.

Bis Ende 1943 bestand ihre Aufgabe hauptsächlich in Transportmissionen und Konvoisicherungsaufgaben zwischen Japan und den Stützpunkten auf Rabaul und Truk. Sie überstand den Versuch, die amerikanische Landung bei Bougainville zu verhindern, und den Luftangriff der Amerikaner auf Rabaul am 2. November 1943 unbeschädigt.

Nach einem Werftaufenthalt in Japan wurde die Myōkō im Mai 1944 nach Tarakan auf Borneo geschickt um dort, nahe der Ölfelder aufzutanken.

Sie nahm im Juni 1944 als Eskorte an der Schlacht in der Philippinensee teil. Nach schweren Verlusten unter den japanischen Trägerflugzeugen wurde die Operation schließlich abgebrochen.

Schlacht von Leyte und Ende

Die Myōkō 1946 in Singapur vor ihrer Versenkung

Die Myōkō war im Oktober 1944 Teil der japanischen Flottenverbände, die den amerikanischen Landungsversuch auf den Philippinen vereiteln sollten.

Als Teil der japanischen Hauptstreitmacht lief sie von Brunei durch die Palawanstraße in die Sibuyan-See. Während zwei schwere Kreuzer aus ihrer Flotte, Maya und Atago, in der Palawan-Passage von US-U-Booten versenkt wurden, setzte die Myōkō ihren Weg mit der Flotte fort und geriet schließlich in den Luftangriff amerikanischer Trägerflugzeuge während der Schlacht in der Sibuyansee. Während sich die Masse der amerikanischen Trägerflugzeuge auf das angeschlagene Superschlachtschiff Musashi stürzte, wurde die Myōkō von einem einzelnen Torpedo am Heck getroffen, der zwei Propeller unbrauchbar machte. Die Myōkō wurde daraufhin aus dem Verband entlassen. Sie lief zu Notreperaturen zurück, musste aber nach Singapur verlegt werden, wo geeignete Werftanlagen für Arbeiten am Unterwasserschiff zur Verfügung standen.

Nach einem Aufenthalt in Singapur wurde sie in Richtung Cam Ranh Bay in Marsch gesetzt, aber unterwegs, am 13. Dezember, von einem Torpedo des US-U-Bootes XE-Craft am 26. Juli 1945 in den Hafen ein und versuchten die beiden Schiffe durch Sprengladungen zu versenken. Die Myōkō überstand den Angriff unbeschadet und wurde bei der Kapitulation des Stützpunktes formell am 21. September übergeben.

Das Schiff wurde aus dem Hafen in die Straße von Malakka geschleppt und dort im Juli 1946 versenkt.

Wrack

Bisher wurden keine Versuche unternommen, das Wrack der Myōkō aufzuspüren.

Belege und Verweise

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Japanese destroyer captain, Tameichi Hara, US Naval Institute Press, ISBN 978-1591143543, Seite 53

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