Chemie Piesteritz

Chemie Piesteritz

Der FC Grün-Weiß Piesteritz ist ein Fußballverein im westlichen Stadtteil Piesteritz der Lutherstadt Wittenberg.

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Der FC Grün-Weiß unterhält drei Männermannschaften, eine Alte-Herren- und eine Tradionsmannschaft. Zeitweise gab es auch eine Frauenfußball-Mannschaft (Stand 2008). Dem Verein ist die DFB-Fußballschule „Felix Magath“ angegliedert. Als Spielstätte steht das Stadion im Volkspark im Nordwesten des Stadtteils zur Verfügung. Es hat eine Kapazität von 4000 Stehplätzen und ist mit einem Rasenplatz, Laufbahn und LED-Anzeige ausgestattet.

Geschichte

Die Wurzeln des Vereins reichen bis 1919 zurück. Am 1. April des Jahres wurde von fußballbegeisterten Arbeitern des Piesteritzer Stickstoffwerkes der 1. FC Wacker Piesteritz gegründet. Der Verein litt jedoch in den folgenden Jahren unter Mitgliedermangel und so fusionierte er 1924 mit dem TSV Piesteritz zum Verein für Rasensport (VfR). Im Zuge des NSDAP-gesteuerten Sportbetriebes wurde der VfR 1933 mit anderen Sportvereinen zur Turn- und Sportbewegung (TSB) Piesteritz zusammengeschlossen. Dessen Fußballmannschaft stieg 1938 in die zweithöchste deutsche Fußballklasse auf.

1946 wurde der Verein auf Veranlassung der sowjetischen Besatzungsmacht aufgelöst. Danach waren Sportwettkämpfe nur noch auf lokaler Ebene in locker organisierten Sportgemeinschaften möglich. Nach Einführung des Systems der Betriebssportgemeinschaften gründeten das Piesteritzer Stickstoffwerk und das Gummiwerk am 13. Mai 1949 die BSG Chemie Piesteritz. Sie bot eine breite Palette von Sportarten an, u. a. Fußball, Handball, Boxen, Tischtennis, Turnen, Rad- und Kanusport. 1985 zählte die BSG 2970 Mitglieder. In den Anfangszeiten machten die Tischtennissportler mit dem Gewinn der Herren-DDR-Meisterschaft 1950 und der Rennrodler Walter Feist mit der DDR-Meisterschaft 1951 die BSG landesweit bekannt. Während die Handballmänner zeitweilig in der höchsten DDR-Handballklasse spielten, kamen die Fußballspieler über die dritte Liga nicht hinaus.


Nach der Deutschen Wiedervereinigung und der damit verbundenen wirtschaftlichen Veränderungen gab es für die Betriebssportgemeinschaften keine ökonomische Basis mehr. Mitglieder der BSG Chemie gründeten daraufhin im Juni 1990 den SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz mit den Sportabteilungen Fußball, Handball, Schwimmen, Turnen und Judo/Karate. Im Sommer 2001 schied die Fußballabteilung aus dem Verein aus und gründete am 16. Juli 2001 mit dem FC Grün-Weiß Piesteritz einen eigenen Verein.

Entwicklung des Fußballs ab 1949

Logo des FC Grün-Weiß Piesteritz

Die Fußballmannschaft der BSG Chemie Piesteritz gehörte zu den Gründungsgemeinschaften der 1952 ins Leben gerufenen drittklassigen Bezirksliga Halle. Drei Jahre konnte sich die Mannschaft in der Bezirksliga halten, musste dann aber 1955 in die zu dieser Zeit fünftklassige Bezirksklasse absteigen. Erst 1961 gelang die Rückkehr in die Bezirksliga, in der sich die BSG Chemie in den folgenden vier Spielzeiten behaupten konnte. Als nach Abschluss der Saison 1964/65 die Bezirksliga von zwei auf eine Staffel reduziert wurde, stieg Piesteritz mit Rang 12 erneut in die nun viertklassige Bezirksklasse ab. Nach dem Wiederaufstieg 1970 kehrte endlich Konstanz ein, und die Mannschaft konnte bis zum Ende des DDR-Spielbetriebs 1991 in der Bezirksliga den Klassenerhalt sichern. Ihr bestes Ergebnis erreichten die Chemiker in der Saison 1979/80, die sie mit Platz 2 abschlossen.

1976 feierten die Fußballer der BSG Chemie den größten Erfolg ihrer Geschichte, als sie nach einem 1:0-Sieg über die BSG Fortschritt Weißenfels den Fußballpokal des Bezirkes Halle gewannen. Damit hatten sie sich gleichzeitig für die Teilnahme des DDR-Fußballpokal-Wettbewerbes 1976/77 qualifiziert. Dort schieden sie erst nach Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten TSG Gröditz in der 1. Hauptrunde aus.

Nach Einführung des DFB-Spielbetriebs spielte zunächst der SV Grün-Weiß, später der FC in der Landesliga Sachsen-Anhalt. 1998 gelang der Aufstieg in die damals fünftklassige Verbandsliga, ab 2008 6. Liga.

Personen von besonderer Bedeutung

Wolfgang Lischke begann seine Fußballkarriere bei der BSG Chemie ehe er 1972 zum Oberligaspieler zuerst bei Dynamo Dresden, später bei Chemie Leipzig wurde.
Uwe Ferl wurde im Januar 2008 Trainer beim FC Grün-Weiß. Er spielte von 1978 bis 1985 107-mal in der DDR-Oberliga (u. a. in Leipzig den 1. FC Lok und für Chemie).

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