Cherbourg-Octeville

Cherbourg-Octeville
Cherbourg-Octeville
Wappen von Cherbourg-Octeville
Cherbourg-Octeville (Frankreich)
Cherbourg-Octeville
Region Basse-Normandie
Département Manche
Arrondissement Cherbourg
Kanton Hauptort von 3 Kantonen
Koordinaten 49° 38′ N, 1° 37′ W49.638611111111-1.61583333333331Koordinaten: 49° 38′ N, 1° 37′ W
Höhe 1 m (0–139 m)
Fläche 14,26 km²
Einwohner 39.774 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 2.789 Einw./km²
Postleitzahl 50100
INSEE-Code
Website ville-cherbourg.fr
.

Cherbourg-Octeville ist eine Hafenstadt mit 39.774 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im nordwestlichen Frankreich im Département Manche (Region Basse-Normandie) mit einem Seehafen, dem ein nennenswerter Yachthafen angeschlossen ist. Der Hafen ist auch eine Flottenbasis der französischen Marine. Die direkt am Ärmelkanal an der Nordküste der Halbinsel Cotentin gelegene Stadt ist Sitz einer Unterpräfektur. Im Jahr 2000 fusionierte die Stadt Cherbourg mit der Nachbargemeinde Octeville und trägt seither den Doppelnamen Cherbourg-Octeville.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schon im 4. Jahrhundert bestand nach Forschungsergebnissen an der Stelle des heutigen Cherbourg ein befestigtes spätrömisches Castrum mit dem Namen Coriallo oder Coriovallo, das im Rahmen des Litus Saxonicum aufgebaut wurde. Der Name Coriallo änderte sich in *Ċiriċeburh „Dorf der Kirche“ in altenglischen zur Zeit der Völkerwanderung oder der Wikinger[1]. Das genaue Gründungsdatum des Schlosses von Cherbourg ist unbekannt, aber 1026 ist es in einer Urkunde als eines der bedeutendsten der damaligen Zeit erwähnt. Anfang des 14. Jahrhunderts waren Schloss und Stadt mit einem Ring starker Mauern umgeben. Während des Hundertjährigen Kriegs (1337–1453) war die Stadt Schauplatz einiger Schlachten und wechselte insgesamt sechs Mal die Seite: einmal war sie in Händen der Engländer, dann wieder, 1450 endgültig, französisch.

1688 machte sich Vauban daran, die Festungsanlagen auszubauen, aber schon 1689 ließ Le Tellier, Kriegsminister unter Ludwig XIV., Schloss und Befestigungen einreißen. 1783 ließ Ludwig XVI. in Cherbourg einen Kriegshafen einrichten. Nach verschiedenen Ausbauten des Hafens und der Errichtung von Deichen im 19. Jahrhundert hat der Hafen heute die größte künstliche Reede der Welt.

Am 19. Juni 1940 wurde die Stadt von den Truppen der deutschen Wehrmacht eingenommen. Im Juni 1944 war Cherbourg dann Schauplatz der Schlacht um Cherbourg, die mit der Eroberung der Stadt durch die 7. US-Armee unter General J. Lawton Collins am 26. Juni 1944 endete, zuvor aber hohe Verluste an Menschenleben, viele Verwundete und große Zerstörungen mit sich gebracht hatte. Vor ihrem Abzug hatten die deutschen Einheiten wichtige Teile der Infrastruktur wie Bahnhöfe und Brücken zerstört.

Einwohnerentwicklung von Cherbourg und Octeville

Jahr Cherbourg Octeville gesamt
1891 38.554 3.028 41.582
1896 40.783 3.352 44.135
1901 42.938 3.752 46.690
1906 43.837 4.077 47.914
1911 43.731 4.193 47.924
1921 38.281 4.017 42.298
1926 38.054 3.939 41.993
1931 37.461 4.054 41.515
1936 39.105 4.317 43.422
Jahr Cherbourg Octeville gesamt
1946 40.042 4.606 44.648
1954 38.262 5.421 43.683
1962 37.486 6.247 43.733
1968 38.243 9.465 47.708
1975 32.536 15.977 48.513
1982 28.442 18.551 46.993
1990 27.121 18.120 45.241
1999 25.370 16.948 42.318
2007 - - 40.288

Wirtschaft und Infrastruktur

Cherbourg ist Endpunkt der Eisenbahnlinie Paris – Caen – Cherbourg, die 1858 eröffnet wurde.

Der Flughafen Cherbourg-Maupertus liegt elf Kilometer östlich von Cherbourg.

U-Boot Le Redoutable

Sehenswertes

Umgebung von Cherbourg um 1888
Stadtplan von Cherbourg um 1899

In Cherbourg befindet sich das Museum La cité de la mer, in dem u.a. das größte öffentlich zugängliche Atom-U-Boot (Le Redoutable) sowie der Bathyscaph Archimède ausgestellt sind. Dem Museum ist zudem ein 12 Meter hohes Aquarium und eine Ausstellung zum Thema Ozeane angegliedert.

Wissenswertes

Cherbourg war der erste Anlaufpunkt der Titanic nach der Abfahrt aus Southampton, England. Nach der Stadt ist der Musikfilm Die Regenschirme von Cherbourg (Les Parapluies de Cherbourg) benannt. Cherbourg hat als Dorf einen kleinen Auftritt in Ken Folletts Säulen der Erde.

Partnerstädte

Es bestehen Städtepartnerschaften mit:

Söhne und Töchter der Stadt

Quellen

  1. François de Beaurepaire, Les noms des communes et anciennes paroisses de la Manche, éditions Picard 1986.
Klimadiagramm von Cherbourg-Chantereyne
Klimadiagramm von Maupertus-sur-Mer bei Cherbourg

Weblinks

 Commons: Cherbourg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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