Pomoná

Pomoná

Pomoná ist eine kleine Ruinenstätte der Maya im mexikanischen Bundesstaat Tabasco, rund 16,5 Kilometer westlich der Kleinstadt Tenosique im Bereich des Río Usumacinta. Die ersten intensiveren Untersuchungen erfolgten nach 1960 durch Heinrich Berlin, nach 1986 wurden Ausgrabungen und Restaurierungen vorgenommen und ein kleines Museum errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gebäude am Westrand der Plaza

Hieroglypheninschriften in Pomoná und Orten der mittleren Umgebung melden kriegerische Auseinandersetzungen mit Palenque in den Jahren 659 und 663, die zur Gefangennahme von Adligen aus Pomoná. Auch in dem den Usumacinta aufwärts gelegenen Piedras Negras wird von Siegen über Pomoná in den Jahre 792 und 794 berichtet.

In den Steininschriften wird Pomoná unter dem vermutlich eine größere Region bezeichnenden Namen Pipa' genannt, in anderen Inschriften auch als Pakab oder Pakabu, was auf den nahegelegenen und aus Pomoná gut sichtbaren Durchbruch des Río Usumacinta durch eine Bergkette (heute: Boca del Río) hinzuweisen scheint.[1]

Bauten

Steinplatte aus Gebäude 4
Treppenwange des Gebäudes 4

Das Zentrum von Pomoná, das auf einer langgestreckten Hügelkuppe liegt, wird von einer großen Plaza eingenommen, die an drei Seiten von pyramidenartigen Gebäuden eingerahmt wird. Insbesondere auf den hohen Pyramidensockeln am westlichen Rand der Plaza stehen Bauten (bezeichnet als Gebäude 4 bis 7), die in ihrer Raumgliederung an das Vorbild Palenque erinnern. Ähnlich wie in dieser Stadt sind bei dem nördlichsten dieser Bauten (Gebäude 4) auch skulpierte monolithische Treppenwangen vorhanden (am Gebäude sind Kopien angebracht), deren Bildmotive durch die mehrfache Verwendung einer geflochtenenen Matte (Maya: pop) auf eine Funktion im administrativ-repräsentativen Bereich hinweist. Ebenfalls wie in Palenque befand sich an der inneren Rückwand des Gebäudes eine große, allerdings nur teilweise erhaltene Kalksteinplatte mit der bildlichen Darstellung eines Herrschers und längerer Inschrift (heute im Museum).[2] Das steinerne Baumaterial stammt aus einer Entfernung von rund 10 Kilometern.

Auf der gegenüber liegenden Seite der Plaza finden sich mehrere niedrige Plattformen, auf denen Bauten aus Holz gestanden haben.

Zu Pomoná werden auch noch fünf weitere Baugruppen gerechnet, die auf benachbarten Erhöhungen liegen, aber bisher nicht ausgegraben wurden.

Einzelnachweise

  1. Tomás Pérez Suárez: El glifo emblema de Pomoná. In: Arqueología Mexicana 61 (2003), S. 28-29
  2. Roberto García Moll: Pomoná, entre sierras y planicies. In: Arqueología Mexicana 61 (2003), S. 24-27

Siehe auch

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