Pütnitz

Pütnitz
Blick vom Körkwitzer Hafen über den Saaler Bodden auf Pütnitz

Pütnitz ist ein Ortsteil der Stadt Ribnitz-Damgarten im Landkreis Vorpommern-Rügen im Norden Mecklenburg-Vorpommerns.

Das frühere Dorf liegt nordöstlich der Recknitz-Mündung zwischen Ribnitzer See und dem Ortsteil Damgarten. Im Zentrum des Dorfes befindet sich ein denkmalgeschütztes klassizistisches Gutshaus, welches 1906 im Jugendstil umgebaut wurde. Daran grenzt der Rest des Gutsparkes mit dem Erbbegräbnis. Ein westlich des Dorfes gelegenes, bis zum Saaler Bodden reichendes Waldgebiet, mit ehemaligem Militärflugplatz, wird auch Pütnitz genannt. Es entstand im Bereich des ehemaligen Dorfes Steinort.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es wird angenommen, dass sich bereits im 12. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Ortsteiles eine wendische, später mittelalterliche Wasserburg befand. 1225 fand Pütnitz erste Erwähnung in einer Schenkungsurkunde des Fürsten Jaromar an das Ratzeburger Domkapitel. 1258 schenkte ebendieser Fürst das Dorf der in diesem Jahr gegründeten Stadt Damgarten. Nach Einspruch des Domkapitels wurde es bereits 1261 an Eckard von Dechow verkauft. Im 17. Jahrhundert kurzfristig im Besitz der Herren von Schwerin, war Pütnitz bis 1797 durchgängig Stammsitz derer von Dechow. Danach befand sich Pütnitz im Besitz der Familie von Zanthier, da die letzte Erbin, Caroline von Dechow, 1788 Herrn L. von Zanthier heiratete[1].

Seit dem 19. Jahrhundert bildete Pütnitz einen Gutsbezirk. Mit der Abschaffung der Gutsbezirke in Preußen wurde Pütnitz 1928 in die Stadt Damgarten eingemeindet, dies gegen den Willen des Gutsherrn Hans Dietrich von Zanthier, der die Bildung einer eigenständigen Landgemeinde angestrebt hatte.[2]

Das Gutshaus derer von Zanthier wurde nach 1945 kurzzeitig als Schule genutzt, dient aber seit langem als Wohnraum. Seit Dezember 2010 ist das Gutshaus in Privatbesitz. Es wurde durch das Amt für Liegenschaften, Kommunalisierung und Grundstücksverwertung der Stadt Ribnitz-Damgarten veräußert[3] und am 31. Januar 2011 übergeben.[4]

Flugplatz

Ein etwa 575 ha großes Waldgebiet westlich von Pütnitz wurde 1935 vom Deutschen Reich erworben, um einen Flugplatz zu errichten. Er diente in den 1930er Jahren bis Anfang 1945 als Seefliegerschule. Zusätzlich wurden auf dem Fliegerhorst die in den Bachmann Werken Ribnitz reparierten Seeflugzeuge eingeflogen[5]. Nachdem das Gelände nach Kriegsende kurzzeitig als Werft für den Bau von Fischkuttern aus Holz genutzt wurde, stationierte die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland dort die 16. Jagdfliegerdivision. Heute ist in den ehemaligen Hangars des Militärflugplatzes der Technikverein Pütnitz untergebracht.

Blick auf die Halbinsel Pütnitz von der Ribnitzer Stadtkirche

Einzelnachweise

  1. Dr. phil. Paul Kühl: Geschichte der Stadt und des Klosters Ribnitz. Studien zur Landeskunde, Kolonisation, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der äußersten Nordostecke Mecklenburgs. Selbstverlag, 1933.
  2. Jan Berg: Stadt versus Rittergutsbesitzer – Die Auflösung des Gutsbezirks Pütnitz im Jahr 1928. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Heft 1/2011, ISSN 0032-4167, S. 7–11.
  3. Ausschreibung
  4. Meldung der Ostsee-Zeitung vom 2. Februar 2011
  5. Peter Schubert: Geschichte der Luft- und Raumfahrt in Mecklenburg und Vorpommern. ISBN 3934116035.

Literatur

  • Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934-45 und was davon übrigblieb. Mecklenburg-Vorpommern. Bd. 5, ISBN 3866190115.

Weblinks

 Commons: Pütnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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