Wadym Rabynowytsch

Wadym Rabynowytsch

Wadym Sinowijowytsch Rabynowytsch (in deutscher und englischer Presse oft auch Vadim Rabinovich o.ä., ukrainisch Вадим Зіновійович Рабинович, russisch Вади́м Зино́вьевич Рабино́вич; * 4. August 1953 in Charkiw, UdSSR) ist ein ukrainischer Oligarch, Geschäftsmann und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in der Ukraine.

Leben

Als Geschäftsmann besaß er zunächst ein Möbelimportgeschäft, später exportierte er ukrainisches Erdgas. Unter der Anklage unterschiedlicher Verbrechen verurteilt und ausgebürgert, verließ er das Land und wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft israelischer Staatsbürger. Später wurde die Verurteilung aufgehoben und seine ukrainische Staatsbürgerschaft wiederhergestellt.

Nach einem Bericht des Spiegel verkaufte Rabynowytsch im Jahre 2002 zusammen mit dem Waffenhändler Victor Bout zwischen 150 und 200 ehemals sowjetische Panzer der Typen T-55 und T-62 an die Taliban.[1] Rabynowytsch bestritt die Aussagen dieser Berichte. In den USA gilt eine ständige Einreiseverweigerung gegen Rabynowytsch wegen "mutmaßlicher Beteiligung an der organisierten Kriminalität, Geldwäsche, Drogenschmuggels und des Verkaufs von Kriegswaffen an Nordkorea und den Irak, Auftragsmorden und anderen Verbrechen" (Übersetzung des deutschen Artikelautors).[2]

Der Publizist Jürgen Roth bezeichnet Rabynowytsch als "das wichtigste Verbindungsstück zwischen legalen und kriminellen Geschäftsmännern [sic] in der ehemaligen Sowjetunion".[3] In Roths Buch "Der Oligarch" (Hamburg 2001) äußert sich Rabynowytsch über kriminelle Verflechtungen der russischen Mafia in Europa, dem Bericht nach in der Folge einer Aufforderung des vormaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland Ignaz Bubis, "seinen Namen zu säubern", um ein würdiger Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in der Ukraine zu sein.

Rabynowytsch ist auch wegen seiner philanthropischen Aktivitäten bekannt. Er ist der Stifter einer goldenen Menorah für den Platz an der Jerusalemer Klagemauer und spendete über 10 Mio. israelische Schekel (entspr. ca. 2 Mio. €) für die Restauration der Hurva-Synagoge im jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt.[4][5]

Seit 2007 ist Rabynowytsch auch Präsident des Profi-Fußballvereins FK Arsenal Kiew.

Einzelnachweise

  1. Ports: All 'Bout a Dealer Named Bout, Village Voice, February 21, 2006.
  2. Betsy Gidwitz, Jewish Life in Ukraine at the Dawn of the Twenty-First Century: Part One, CIAO Online, April 2001.
  3. http://www.juergen-roth.com/deroligarch.html Roth, Jürgen, Eigenwerbung zu "Der Oligarch" (Webseite, Abruf 10. Januar 2011)
  4. Hurva Synagogue restoration nears completion, Jerusalem Post, March 28, 2008.
  5. From ruin to reconstruction, the Hurva Synagogue is completed - again, Jewish Journal, March 9, 2010.

Weblinks


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