Chlorargyrit

Chlorargyrit
Chlorargyrit
Chlorargyrite with native Silver - Daniel mine, Schneeberg, Erzgebirge.jpg
Chlorargyrit mit gediegen Silber aus der Grube Daniel, Schneeberg, Erzgebirge
Chemische Formel AgCl
Mineralklasse Einfache Halogenide
3.AA.15 (8. Aufl. III/A.2-50) (nach Strunz)
09.01.04.01 (nach Dana)
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse hexakisoktaedrisch 4/m\ \bar{3}\ 2/m
Farbe farblos, graugelb, braunschwarz
Strichfarbe perlgrau
Mohshärte 1,5 bis 2
Dichte (g/cm3) 5,5 bis 5,6
Glanz in frischem Zustand Diamantglanz, bald matt werdend
Transparenz durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit keine
Habitus
Zwillingsbildung nach {111}
Brechungsindex isotrop n = 2,07

Chlorargyrit (auch Cerargyrit bzw. Kerargyrit, Hornerz, Hornsilber oder Silberhornerz) ist ein Mineral aus der Mineralklasse der einfachen Halogenide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung AgCl (Silberchlorid) und entwickelt meist krustige Überzüge, selten auch kleine, kubische farblose, durch Fremdbeimengungen auch graugelbe oder braunschwarze Kristalle.

Chlorargyrit ist dimorph mit Bromargyrit.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Chlorargyrit hat die Eigenschaft bei erhöhter Feuchtigkeit leicht zu zerfließen. Mit assoziierten Schichtsilikaten kann es schon im bergfeuchten Zustand pastöse, halbflüssige Massen bilden, die früher von den Bergleuten als Buttermilcherz bezeichnet wurden [1].

Unter Lichteinfluss verfärbt sich das Mineral durch die Bildung elementarem Silbers braun oder schwarz.

Etymologie und Geschichte

Der Name Chlorargyrit ist angelehnt an seine Zusammensetzung, dem Chlor einerseits und dem Silber (Lateinisch: Argentum) andererseits. Erstmals entdeckt und beschrieben wurde es 1565 Johannes Kentmann und Georg Fabricius, zusammengefasst in einem Lehrbuch von Conrad Gesner. [2]

Bildung und Fundorte

Chlorargyrit ist ein Sekundärmineral vom Red-Bed-Typ und bildet sich durch Verwitterung in den Oxidationszonen von Silber-Lagerstätten, vor allem in ariden Klimazonen. Begleitminerale sind Akanthit und gediegen Silber.

Fundorte sind unter anderem in Broken Hill in Australien, Chile, Sankt Andreasberg und Johanngeorgenstadt in Deutschland, Kongsberg in Norwegen, Joachimsthal/Erzgebirge in Tschechien, auch als sogenanntes Buttermilcherz mit Ton gemengt; des Weiteren in den Silbergruben vom Schlangenberg im Altai, Mexiko, Peru, sowie in Treasury Hill/Nevada, Arizona und Idaho in den USA. [3]

Verwendung

Chlorargyrit besteht aus bis zu 75,3% Silber und ist damit ein wichtiges Silbererz.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.naturkundemuseum-berlin.de/ausstellungen/mineralien/chlorargyrit.html?Fsize=0&Lightversion=1%3Ftypo%3D0%3Ftypo%3D1%3Ftypo%3D0%3Ftypo%3D2%3Ftypo%3D0%3Ftypo
  2. tw.strahlen.org - Chlorargyrit
  3. MinDat - Chlorargyrite (englisch)

Literatur

  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag 1978, ISBN 3-432-82986-8
  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2005, ISBN 3-540-23812-3 (S. 293)

Weblinks

 Commons: Chlorargyrite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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