Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach
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Rechtsform Anstalt des Öffentlichen Rechts
Gründung 1876
Sitz Andernach, Deutschland

Leitung

  • Dr. med Stefan Elsner (Ärztlicher Direktor)
  • Rita Lorse (Pflegedirektorin)
  • Karlheinz Saage (Direktor Heime/Heimleiter)
  • Werner Schmitt (Verwaltungsdirektor)
Mitarbeiter ca. 1400
Branche Psychiatrie, Behinderten- und Jugendhilfe
Website offizielle Website
Das klinische Zentrum für Neurologie und Psychiatrie
Gebäudegruppe mit Konferenzzentrum und Haus Moseltal

Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach ist ein Behandlungszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in Andernach in Rheinland-Pfalz. Träger ist das Landeskrankenhaus, eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Klinik ist Zentrum eines gemeindepsychiatrischen Versorgungsverbundes mit Tagesklinik, Institutsambulanz und komplementären, außerklinischen Versorgungsaufgaben. Es ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und beschäftigt 2011 rund 1400 Mitarbeiter. Sie gilt als eine der fünf besten Kliniken Deutschlands.[1]

Die Geschichte der Klinik beginnt mit der Gründung der Provinz-Heil- und Pflegeanstalt in den 1870er Jahren. Besonders geprägt wurde die Anstalt durch die Euthanasieverbrechen und die Nutzung als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalt Hadamar in der Zeit des Nationalsozialismus, als mindestens 929 Menschen in Andernach selbst ums Leben kamen und mindestens 1400 Menschen von der Anstalt aus zur Tötung deportiert wurden. Die Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre war geprägt vom geänderten gesellschaftlichen Umgang mit behinderten Menschen. Die bewusste Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit setzte erst Mitte der 1990er Jahre ein.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Beschreibung

Übersicht über die Anlagen

Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach liegt südlich des Stadtkerns von Andernach an der linken Rheinseite auf einem weitläufigen, geringfügig abschüssigen Areal mit weitläufigen Grünanlagen. Begrenzt wird das Areal im Osten von der Aktienstraße, im Nordwesten von der Vulkanstraße und der Roonstraße, im Süden der Kurt-Schumacher-Straße und im Südwesten der Merianstraße. Der Rennweg teilt das Gelände in den größeren Nord- und den kleineren Südteil.

Der Südteil besteht im Wesentlichen aus Betriebsgebäuden mit Küche, Heizzentrale, Werkstätten, Lager und Magazin, dem ehemaligen Gutshof und der Gärtnerei. Auch ein Sportplatz befindet sich dort.

Der Nordteil bildet den Kern der Anlage mit dem Klinischen Zentrum und dem Haus am Rennweg im Westen, dem älteren Gebäudekern mit den Häusern Nette, Rheintal, Kirchberg, Moseltal, Eifel sowie dem Konferenzzentrum, dem Verwaltungssitz und der Kirche im Ostbereich, und im Norden dem Maria-Hafner-Haus, dem Haus Vulkanstraße und der Kindertagesstätte. Neben einer Minigolfanlage und den weitläufigen Parkanlagenbefinden sich das Haus Krahnenberg und das Haus Martinsberg.

Tageskliniken befinden sich in Cochem, Koblenz und Mayen.

Organisation

Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach als Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin Mainz ist ein Behandlungszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in differenzierter Leistungsstruktur. Träger ist das Landeskrankenhauses als Anstalt des öffentlichen Rechts.

Es gibt folgende Fachabteilungen:

  • Abteilung für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie: In diesem Klinikbereich werden alle Patientinnen und Patienten von 18 bis 60 Jahren - in Einzelfällen auch Ältere - untersucht und behandelt, soweit sie nicht an einer Suchterkrankung leiden. Vielfach handelt es sich um Menschen mit schweren akuten Krankheiten wie schizophrene Psychosen, manisch-depressive Erkrankungen oder seelischen Störungen nach Gehirnverletzungen. Daneben werden viele Patientinnen und Patienten versorgt, die durch belastende Lebensereignisse, Partnerschafts- oder Familienprobleme und Konflikte am Arbeitsplatz überfordert waren und dadurch behandlungsbedürftig wurden.
  • Abteilung für Suchtmedizin und Sozialpsychiatrie: Diese Abteilung bietet ein differenziertes Entgiftungsprogramm für Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängige an.
  • Abteilung Gerontopsychiatrie: Auf vier Stationen werden Patientinnen und Patienten behandelt, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. In Einzelfällen werden auch jüngere Patientinnen und Patienten medizinisch versorgt, sofern die Gerontopsychiatrie für sie bedarfsgerecht ist.
  • Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie (Akademische Lehrabteilung der Universitätsmedizin Mainz): In der Neurologischen Abteilung werden Patienten mit allen Arten von Erkrankungen des zentralen Nervensystems (Gehirn und/oder Rückenmark), der peripheren Nerven sowie der Muskulatur behandelt. Die Abteilung verfügt über eine Stroke-Unit und eine neurologische Intensivstation.
  • Die Psychiatrischen und Heilpädgogischen Heime Andernach bieten vielfältige und differenzierte Hilfen für Menschen mit psychischer, geistiger und anderer Behinderung im Rahmen der sogenannten Eingliederungshilfe an.

Die mehr als 1000 Planbetten[2] umfassende Klinik ist Zentrum gemeindepsychiatrischer Verbundsysteme mit Tageskliniken, Institutsambulanz, psychiatrischen und heilpädagogischen Heimen und komplementären außerklinischen Versorgungsaufgaben. Sie beschäftigt rund 1250 Angestellte.[2]

Zusätzlich befinden sich auf dem Klinikgelände Einrichtungen der Klinik Nette-Gut für Forensische Psychiatrie. Es handelt sich um eine Maßregelvollzugseinrichtung mit 390 Behandlungsplätzen ebenfalls in Trägerschaft des Landeskrankenhauses. Der Hauptsitz der Einrichtung ist Weißenthurm.

Geschichte

Gründung als Provinzialirrenanstalt

Plan der Anlage von 1876

Die Provinzialirrenanstalt Andenach war eine von fünf Anstaltsgründungen in der Rheinprovinz als Nachfolgeanlagen für die Irrenheilanstalt Siegburg. In der einstigen Vorzeigeanstalt Abtei Michaelsberg in Siegburg herrschten infolge dauerhafter Überbelegung sowie hygienischer und technischer Überalterung katastrophale Zustände. Mehrmals waren Epidemien in der Anstalt ausgebrochen. Der seinerzeitige Direktor Werner Nasse deckte 1864 die Zustände gegenüber einer Kommission des Proviniziallandtags schonungslos auf. Man war derart entsetzt, dass der 18. Provinziallandtag bereits im Folgejahr 1865 Vorschläge von Nasse aufgriff und beschloss, dass jeder der fünf Regierungsbezirke der Rheinprovinz eine eigene, neu zu errichtende Anstalt erhalten sollte.[3]

Alle fünf Anstalten, in Grafenberg für den Regierungsbezirk Düsseldorf, in Düren für den Regierungsbezirk Aachen, in Bonn für den Landkreis Bonn, in Merzig für den Regierungsbezirk Trier und in Andernach für den Regierungsbezirk Koblenz sollten die gleichen Strukturen haben. Sie sollten für alle Krankheitsbilder offen sein, durch räumliche Nähe eine schnelle Behandlung ermöglichen und für zweihundert bis dreihundert Patienten beschränkt sein. Es wurde darauf geachtet, dass die Anstalten abseits der Städte lagen, aber verkehrstechnisch gut erreichbar waren, um Ruhe und Abgeschiedenheit zu gewährleisteten. Zu jeder Anstalt gehörte auch eine landwirtschaftlich nutzbare Fläche. Die wirtschaftliche Selbständigkeit der Anstalten wurde dadurch gefördert und die Arbeitskraft der Patienten effizient eingesetzt.[4]

Umfangreiche Planungen gingen dem Bau voraus. Am 15. April 1872 erfolgte die Grundsteinlegung für die Anstalt in Andernach, dem zweiten der fünf Projekte nach Grafenberg. Örtlich war sie nach der seit 1835 bestehenden Irrenbewahranstalt St. Thomas die zweite Institution, die sich der Betreuung von behinderten Menschen widmete. An der von Andernach nach Mayen führenden Aktienstraße war ein Areal von knapp zwölf Hektar ausgewählt worden, auf dem vier Patientenhäuser für je hundert Männer und Frauen errichtet wurden. Haus 1 diente für je 16 männliche und weibliche Patienten als Pensionat, dass heißt dort wurden gut situierte Patienten untergebracht. Haus 2 war für je 44 „ruhige“, Haus 3 für je zwanzig „halbruhige“, zehn „unreinliche“ und 10 „besonders zu beobachtende“ Kranke eingerichtet. Haus 4 war für „unruhige“ Patienten vorgesehen. Hinzu kamen Gebäude für die Verwaltung, Wirtschaftsanlagen und erste Wohnbereiche für Angestellte.[5]

Nach vier Jahren Bauzeit wurde die Anstalt am 15. Oktober 1876 eröffnet.[5]

Ausbau der Anstalt

Erster Direktor war Werner Nasse, der im Mai 1876 von Siegburg nach Andernach gewechselt war. Bis Dezember 1876 wurden die ersten 54 Patienten in die neue Anstalt verlegt. Die vorgesehenen 200 Plätze waren bereits 1877 belegt. Zwei Jahre später, im Jahr 1879 brannte das Frauenhaus 4 fast vollständig ab und wurde in erweiterter Form neu aufgebaut. 1881 wurde die neue Anstalt in Bonn eröffnet, an die Direktor Nasse und große Teile des Personals wechselten. Nasses Nachfolger wurde der von der Anstalt Merzig gekommene Friedrich Nötel. Der Belegung der Anstalt wuchs rapide. 1885 lag die Patientenzahl bei 400, 1887 bereits bei 450, was dazu führte, dass die Kapazitäten der Sanitäranlagen und Wirtschaftseinrichtungen nicht mehr ausreichten. Wegen ähnlicher Schwierigkeiten in anderen Anstalten beschloss der Provinziallandtag 1887 ein ergänzendes Bauprogramm, das neben dem Bau der Anstalten in Galkhausen und Viersen auch Ausbauten und Modernisierungen in Andernach ermöglichte.

Der Fall Weber-Andernach

Bis 1899 war der leitende Arzt gleichzeitig der Direktor der Anstalt. Ihn unterstützten ein zweiter Arzt, ein Assistenzarzt und ein Volontärarzt, sofern die Volontärstelle in Anspruch genommen wurde. Verwaltungsseitig gab es einen Verwalter, einen Rendanten und zwei Schreiber. Angesichts steigender Patientenzahlen bestand eine ärztliche Unterversorgung mit entsprechenden Konsequenzen für die Patienten. 1895 wurde dieser Misstand durch die Klage des Patienten Weber bekannt. Er fühlte sich zu Unrecht in der Anstalt „interniert“. Der Fall kam an die Öffentlichkeit und erregte Aufsehen, da er beispielhaft für Vorfälle an anderen Anstalten der Rheinprovinz war. Rudolf Finkelnburg übte offene Kritik, nahm die Ärzte allerdings insoweit in Schutz, dass diese schlichtweg überlastet gewesen seien.[6]

Neben baulichen Maßnahmen war eine Fürsorgereform die Folge. Unter anderem schuf man die Stelle des Verwaltungsdirektors und stellte zusätzliche Ärzte ein. Entlohnung und gesellschaftliche Stellung des Pflegepersonals wurden verbessert. Die Qualität der Arbeit an der Anstalt verbesserte sich entsprechend.

1899 wurde Direktor Nötel wegen Krankheit pensioniert; er verstarb noch im gleichen Jahr. Nachfolger wurde im März 1900 Nicolaus Landerer, der bis zu seinem Tod 1912 die Anstalt leitete. 1905/06 und 1907/08 wurde die Anstalt von zwei Typhuswellen getroffen. In 1908 wurden durch den Ausbau von Dachgeschossen zwei Lazarette mit insgesamt 50 Plätzen eingerichtet. Neben der Erweiterung des Gutshofs standen 1911 fünfhundert Patientenplätze zur Verfügung. Nach dem Tod von Direktor Landerer übernahm Franz Friedrich Adams die Leitung, die er erst 1934 abgab.

Der Erste Weltkrieg und die Folgejahre

Wie in vielen anderen vergleichbaren Anstalten waren die Kriegsjahre von Personalnot und Hunger geprägt. Eine Reihe von Ärzten und Pflegern wurde zum Wehrdienst einberufen. Ersatzweise wurden Hilfskräfte und Frauen zur Pflege eingesetzt.

In der Anstalt war ein Reservelazarett für verwundete geisteskranke Soldaten eingerichtet. Bis 1916 leitete es Direktor Adams als Chefarzt, wodurch aus der Versorgung der Verwundeten gelegentlich Lebensmittel für die Anstalt abfielen. Ansonsten war aber die Versorgungslage sehr angespannt, die Patienten waren auf Kriegskost gesetzt, auf dem freien Markt Lebensmittel kaum noch erhältlich. Besonders schwierig war die Beschaffung von Futter für die Nutztiere. Trotzdem konnte das anstaltseigene Gut über einige Engpässe hinweghelfen. Die Bewohner litten an Hunger, wodurch sich die Sterblichkeit, besonders bei den weiblichen Patienten, drastisch erhöhte. Zudem war die Anstalt im Sommer 1916 von einer epidemieartigen Typhuswelle betroffen. 1919 hatte die Anstalt deswegen den niedrigsten Belegungsstand.[7]

Im Dezember 1918 wurde in der Anstalt ein amerikanisches Feldhospital eingerichtet. Wie viele andere Anstalten dieser Art hatte auch Andernach zahlreiche freie Plätze zu verzeichnen. Die von der Provinz finanziell unterhaltenen Kranken der Irrenbewahranstalt St. Thomas in Andernach, und der evangelischen Anstalt Waldbröl bei Bonn wurden in die Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt verlegt. St. Thomas wurde aufgelöst, der zugehörige Gutshof wurde an die Anstalt verkauft.

Aufgrund des Versailler Vertrages verlor die Rheinprovinz 1921 das Saargebiet. Deshalb musste ein Teil der Patienten der Heilanstalt Merzig nach Andernach verlegt werden.

Erforschung neuer Therapiemöglichkeiten

Die Entwicklung der Anstalt war in den 1920er Jahren durch Forschungen und Neuerungen im therapeutischen Bereich geprägt. Dabei hatte Andernach eine Vorreiterrolle im Vergleich mit den anderen Anstalten der Rheinprovinz. 1918 erschien vor dem Hintergrund des deutlichen Rückgangs Alkoholkranker an der Anstalt die Dissertaton von Willy Josten Über den Rückgang der Alkoholismusaufnahmen bei der Civilbevölkerung seit Ausbruch des Krieges an der PHP Andernach. Der Autor kommt zu dem Schluss, das die kriegsbedingte Verwässerung des Bieres, die Einstellung der Produktion von Kornbranntwein, die Einführung der Polizeistunde und der ebenso kriegsbedingte starke Rückgang von Volksfesten zum nahezu vollständigen Verschwinden des Alkoholproblems geführt hatten.[8]

Ab 1923 setzte sich in den Anstalten der Rheinprovinz mehr und mehr das Prinzip der Offenen Fürsorge durch, wobei Andernach auch hier eine Vorreiterolle einnahm. Unter Verknüpfung der Anstalt mit der städtischen Gesundheitsfürsorge und Wohlfahrt wurde es möglich, Kranke in ihren Familien zu belassen. Sie wurden dort weiter von der Fürsorge besucht, beraten und weiter behandelt. Die Anstaltsärzte richteten Sprechstunden ein, die die Patienten ein- bis zweimal monatlich besuchten. Die Folge dieser Entwicklung war ein Rückgang der Belegung der Anstalt, die Schwere der Krankheiten bei Neuaufnahmen nahm jedoch zu. Dieser Prozess kehrte sich allerdings durch die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wieder um.[9]

Die deutlich zunehmende Medikamentierung von Patienten im Rahmen der Therapie verdeutlicht sich in der Einrichtung einer anstaltseigenen Apotheke 1924.[10] Trotzdem kam es im Sommer 1926 nochmals zu einer Typhuswelle.

In den Jahren 1926 bis 1928 wurden Paralysepatienten experimentell mit Fieberschocks durch Infektion mit Malaria in einer eigens dafür eingerichteten Abteilung behandelt. Von 44 auf diese Weise behandelten Patienten kamen sechs ums Leben, einer davon nachweislich an den Folgen der Behandlung.[10] 1938 berichtete der Anstaltsarzt Dr. Gies über ähnliche Experimente mit Elektro-, Insulin- und Cardiazolschocks bei der Behandlung von Schizophrenie.

Die Anstalt Andernach im Nationalsozialismus

Nationalsozialistische Propaganda zur Euthanasie

Eine der ersten Änderungen an der Klinik nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten war nicht politisch bedingt. Der Mediziner Franz Friedrich Adams, der seit 1912 die Anstalt geleitet hatte, ging 1934 in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Johann Recktenwald. Als öffentliche Einrichtung bereitete die Integration der Anstalt in den nationalsozialistischen Apparat keine Schwierigkeiten. Nach außen änderte sich wenig. Bekannt ist, dass die Klinik in die Propagandaarbeit einbezogen wurde. So gab es Führungen und Besichtigungen zur Thematik der Eugenik und der Rassenhygiene durch Funktionäre und Parteiführungsnachwuchs in den Jahren 1936 und 1938.[11]

Unter der Führung der Nationalsozialisten setzte sich ein anderer Umgang mit den Kranken durch. Die Pflegesätze wurden reduziert, die Belegung der Anstalten wurde drastisch erhöht. Es wurde differenziert zwischen unheilbaren, pflegebedürftigen Patienten und solchen, die im Sinne der Volkswirtschaft noch effizient genutzt werden konnten. Mit reduzierten Betriebskosten sollte eine höhere Belegung sichergestellt werden. Berichte über die seinerzeitigen Zustände an der Anstalt Andernach liegen nicht vor. Analog zu vergleichbaren Einrichtungen, speziell im Einzugsbereich der späteren Tötungsanstalt Hadamar, ist allerdings davon auszugehen, dass der Umgang mit den Patienten deutlich rauer wurde, die Erziehungsarbeit sich nach dem Vorbild eines Arbeitslagers richtete, die Strafen für Verstöße gegen die Anstaltsordnung deutlich zunahmen und an Kleidung, Bettwäsche und Essen gespart werden musste. Einen Hinweis gibt der Jahresbericht der Anstalt von 1935, in dem eine Belegung von 1208 Patienten angegeben wird, was einer starken Überbelegung entspricht.[12]

Zwangssterilisationen

Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses wurden auch in Andernach Zwangssterilisierungen durchgeführt. Bedenken dagegen gab es in der Andernacher Ärzteschaft nicht. Von 1934 bis 1937 wurden laut Aktenlage 500 Anträge auf Zwangssterilisierung gestellt, 497 davon durch dass häufig auch in der Anstalt tagende Erbgesundheitsgericht angeordnet; 399 Sterilisierungen wurden tatsächlich durchgeführt.[13] Es ist davon auszugehen, dass in den Jahren 1934 bis 1939 etwa 500 Bewohner der Anstalt durch Zwangssterilisation geschädigt wurden. Durchgeführt wurden die Operationen in Koblenzer Krankenhäusern.[13]

Die Anstalt im Zweiten Weltkrieg

Bereits am 1. September 1939, dem Tag des Überfalls auf Polen, waren an der Anstalt Vorbereitungen zur Einrichtung eines Reservelazaretts getroffen. Recktenwald wurde auch Direktor des Lazaretts.

Am 21. März 1941 wurde das Lazarett aufgelöst und am 1. August wieder eröffnet. Anfang März 1945 wurde es geräumt, am 9. März 1945 rückten die Amerikaner in Andernach ein.[14]

Während Andernach durch Luftangriffe teilweise zerstört wurde, blieb die Anstalt weitgehend verschont. Der Verlust des Schweinestalls beim Angriff am 27. Dezember 1944 hat die Versorgungslage wahrscheinlich aber deutlich verschlechtert.[15]

Verwendung als Zwischenanstalt

Ein Gekrat-Bus

Ende 1939 wurden im Rahmen der Aktion T-4 verschiedene Heil- und Pflegeanstalten zu Tötungsanstalten umgebaut. Dort wurden „unnütze Esser“ unter anderem in Gaskammern massenhaft vernichtet. Die Anstalt Andernach war, wie auch die Anstalten in Weilmünster, Eichberg, Scheuern und der Kalmenhof in Idstein Zwischenanstalt der Tötungsanstalt Hadamar. In Hadamar wurden ab Januar 1941 Tötungen durchgeführt. Funktion der Zwischenanstalten war die „Zwischenlagerung“ der für Hadamar bestimmten Transporte. Es sollte sichergestellt werden, dass nur so viele Opfer angeliefert wurden, wie unmittelbar darauf ermordet werden konnten. Die Verlegungen erfolgten täglich außer am Wochenende mit sogenannten Gekrat-Bussen .[16]

Am 11. Juni 1940 erreichten die Meldebögen Andernach, wurden von Gies entgegengenommen und von den Medizinern Recktenwald, Gies und Kreisch ausgefüllt. Auf der Grundlage dieser Meldebögen wurden die Zöglinge erfasst. Die Bögen wurden an den Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden zurückgeschickt. Dort wurde über Leben und Tod entschieden.

Der erste Transport der Gekrat in Andernach war der sogenannte Juden-Transport. Am 11. Februar 1941 wurden 46 Menschen jüdischen Glaubens aus unterschiedlichen Anstalten nach Andernach und von dort mit zwölf Patienten der Anstalt Andernach nach Hadamar zur Tötung gebracht. Am Folgetag, dem 12. Februar 1941 wurde die Andernacher Anstalt als Zwischenanstalt für die Kliniken der südlichen Rheinprovinz deklariert. Erstmals am 29. März 1941 besuchte eine fünfköpfige Ärztekommission unter Leitung von Hermann Paul Nitsche die Anstalt, um die Stammpatienten zu untersuchen und erste Transportlisten zusammenzustellen. Am 23. April 1941, das Reservelazarett war inzwischen geschlossen[17], erfolgte der erste von sechs Transporten von Stammpatienten nach Hadamar. Insgesamt wurden 470 Menschen nach Hadamar deportiert, von denen die meisten dort getötet wurden. Man wollte offensichtlich „Platz schaffen“, um die Nutzung als Zwischenanstalt zu ermöglichen. Am 7. Juni 1941 wurde der letzte dieser Transporte durchgeführt. Von da an wurden Patienten in Andernach gesammelt, die eigentliche Nutzung als Zwischenanstalt begann. Die Patienten kamen aus den Anstalten in Süchteln, Bonn und Düren und wurden über Andernach nach Hadamar verlegt. Dokumentiert sind fünf Transporte mit insgesamt 452 Menschen, von denen die meisten in der Gaskammer in Hadamar den Tod fanden.

Am 24. August 1941 gab Adolf Hitler die mündliche Weisung, die Aktion T-4 zu beenden und die „Erwachseneneuthanasie“ in den sechs Tötungsanstalten einzustellen. Diese Weisung beruhte auf den öffentlichen Protesten gegen die Aktion. Die „Kinder-Euthanasie“ wurde jedoch fortgesetzt, ebenso auch die dezentrale Tötung behinderter Erwachsener in einzelnen Heil- und Pflegeanstalten.[18]

Nach dem Ende der Aktion T-4

Todesfälle in Andernach 1939-45

Mit dem Ende der Aktion T-4 wurde das Morden nicht eingestellt, es verlagerte sich nur. Die Opfer wurden nun in die Anstalten Kulparkow (Lemberg), Tworki (Warschau), Landsberg (Warthe), Lüben (Schlesien) und Meseritz (Obrawalde) transportiert. Bekannt ist sogar noch ein Transport nach Meseritz im Jahr 1944.[19] Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bombardierungen im Westen erschien es nachvollziehbar und plausibel die Patienten in den Osten zu verlegen. Zudem würde die Klinik so frei gemacht für die kriegswichtigen Zwecke, wie die Erweiterung des hier bereits eingerichteten Reservelazaretts. Die Transporte wurden auf der Basis vorgegebener Zahlen und Zielorte durch die Gekrat per Eisenbahn organisiert. Die Betroffenen mussten dazu in Kolonnen für die Andernacher Bevölkerung wahrnehmbar durch die Stadt an den Bahnhof gehen.[20]

Generell war die Sterblichkeit in den Jahren 1939 bis 1946 an der Anstalt selbst sehr hoch. Dabei differiert die Zahl dieser Toten zwischen 929[21][22] und 1465[21][23]. Diese hohe Sterblichkeit wurde mit Alter und schlechter körperlicher Verfassung der Kranken, die schlechte Ernährungslage, ungenügender Wasserzufuhr, mangelnde Beheizung, dem mangelnden Licht resultierend aus der luftkriegsbedingten Verdunklung und letztlich der Notwendigkeit der umfangreichen Verabreichung von Medikamenten, um das Aufkommen einer Panik zu vermeiden. Das speziell bei der Medikamentenverabreichung als Risiko der Tod des Patienten stand, war nach Angaben der Ärzte und des Pflegepersonals bekannt, eine Tötungsabsicht wurde jedoch im späteren Prozess bestritten. Die hohe Anzahl an Toten führte auf dem klinikeigenen Friedhof zu unwürdigen Zuständen, Bestattungen wurden ohne Sarg durchgeführt.[24] Die hohe Sterblichkeit lässt den Verdacht zu, dass hier, wie an vergleichbaren Anstalten, gezielt Ermordungen vorgenommen wurden, eventuell durch gezieltes Verhungernlassen oder Medikamtenvergiftungen. Weder der nach Kriegsende folgende Prozess, noch die jüngere historische Forschung konnte hier bislang eine Klärung herbeiführen.[25]

Beteiligte Ärzte

Aus historischer Sicht ist festzuhalten, dass durch die Ärzteschaft in Andernach - entgegen anderer Gerüchte - weder aktiver noch passiver Widerstand gegen die Euthanasieverbrechen geleistet wurde. Es wurde auch nicht aus Unwissenheit über die Ziele der Nationalsozialisten gehandelt. Zmindest gerüchteweise wussten die Ärzte spätestens seit dem 11. Juni 1940 - dem Tag der Ankunft der Meldebögen - Bescheid, denn der Arzt Hermann Wesse hatte von der Anstalt Bedburg-Hau, seinem vorherigen Arbeitsplatz, erzählt, wo das Tötungsprogramm bereits lief.[26]

Dr. med. Paul Gies

Dr. med. Paul Gies (* 23. Juli 1901, † im Januar 1945, weitere Daten unbekannt): Er erhielt die Bestallung im Mai 1928. Von 1935 an ist er an der Anstalt Andernach nachweisbar, von September 1938 an als Oberarzt in der Frauenabteilung. In dieser Funktion wirkt er 1941 auch an der Aktion T4 mit. Ab August 1944 schied er krankheitsbedingt aus und starb im Januar 1945.[27]

Dr. med. Ewald Kreisch

Dr. med. Ewald Kreisch (* 18. Juni 1900 in Koblenz; † ? in ?) kam am 1. August 1930 nach Andernach. Von 1941 bis 1945 war er an den Aktionen gegen die Patienten in Andernach beteiligt. Nach der Befreiung durch die Westaliierten leitete er von März bis August 1945 die Anstalt, wurde am 25. August 1945 durch die Franzosen verhaftet. Durch das Landgericht Koblenz wurde er am 29. Juli 1948 schuldig gesprochen. Dieses Urteil in der Revision durch das Oberlandesgericht Koblenz angefochten und nochmals vor dem Landgericht Koblenz als Schwurgericht verhandelt. Endgültig wurde als unschuldig geurteilt. Dieses Urteil hatte mit Verwerfung der Revision am 5. April 1951 Rechtskraft.[28]

Dr. med. Elisabeth Kalt

Dr. med. Elisabeth Kalt, geb. Kraemer (* 18. März 1903 in Remscheid; † 1. Juli 1961 in Birkesdorf[29]) heiratete 1940 Bertram Josef Kalt (Dieser war in den 1950er Jahren Verwaltungsleiter der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Düren) und kam am 28. Juli 1941 nach Andernach in die Frauenabteilung. Sie übernahm ab August 1944 die Vertretung für Dr. Gies als Oberarzt in der Frauenabteilung. Nach dem Krieg ist sie monateweise die einzige ärztliche Kraft an der Klinik, übernimmt die provisorische Leitung. Am 17. September 1946 wird sie durch die Alliierten verhaftet. Nach zwei Prozessen wird sie am 29. Juli 1948 durch das Landgericht Koblenz freigesprochen.[30]

Dr. med. Johann Recktenwald

Dr. med. Johann Recktenwald (* 24. Juni 1882 in Bliesen; † 16. April 1964)[31] leitete von 1934 bis 1945 die Anstalt. Er hatte 1907 in Marburg sein Staatsexamen gemacht, zwei Jahre später promoviert, danach an verschiedenen psychiatrischen Anstalten gearbeitet. Im ersten Weltkrieg diente er als Militärarzt. 1916 heiratete er. Von 1920 bis 1927 arbeitete er bereits in Andernach als Oberarzt, danach in Bonn und in Bedburg-Hau. Bereits im August 1939, kurz vor dem Überfall auf Polen, wurde Recktenwald zum Chefarzt des Reservelazaretts ernannt. Ende April wurde er von den Amerikanern verhaftet und erst am 3. Dezember 1946 entlassen. Am 12. März 1947 erfolgte die erneute Verhaftung, diesmal durch deutsche Behörden. Bis 15. August 1949 befand er sich in Untersuchungshaft. Durch das Landgericht Koblenz wurde er Ende Juli 1948 zu acht Jahren Haft verurteilt. Dieses Urteil hob das Koblenzer Oberlandesgericht am 14. Juli 1949 wieder aufgehoben. Der Fall wurde 1950 erneut vor dem Schwurgericht in Koblenz verhandelt. Hier wurde er freigesprochen. Rechtskraft hatte dieses Urteil im April 1951 - das Oberlandesgericht hatte die durch die Staatsanwaltschaft angestrebte Revision des Urteils verworfen. 1963 veröffentlichte er das Buch Woran hat Adolf Hitler gelitten? Eine neuropsychiatrische Deutung.[32]

Hermann Wesse

Hermann Wesse (* 22. Januar 1912 in Düsseldorf; † 20. Oktober 1989 in Bad Hersfeld) hatte im September 1939 seine Bestallung erhalten. Er war Zeuge der großen Massendeportation an der Anstalt Bedburg-Hau, an der er von Juli 1939 bis April 1940 tätig war. Von April 1940 bis Juli 1941 war er in Andernach tätig, wo er auch Hildegard Irmen kennenlernte, die er im Dezember 1941 heiratete. Er leitete später die Kinderfachabteilungen in Waldniel und am Kalmenhof in Idstein. Nach dem Krieg wurde er wegen seiner Verbrechen in Waldniel zu lebenslanger Haft und am Kalmenhof zum Tode verurteilt. Nach entsprechender Begnadigung wurde er 1965 aus der Haft entlassen.

Dr. med. Hildegard Wesse

Dr. med. Hildegard Wesse, geb. Irmen (* 28. März 1911 in Strotzbüsch; † 27. Mai 1997 in Braunschweig)[33] erhielt ihre Bestallung am 15. Dezember 1938. Sie kam im Februar 1939 nach Andernach, wechselte im November 1941 an die Anstalt Waldniel. Sie heiratete im Dezember 1941 Hermann Wesse. Im September 1943 kam sie an die Universitätskinderklinik Leipzig, 1944 an die Anstalt Uchtspringe. Am 2. Dezember 1953 wurde sie durch das Landgericht Göttingen von der Tötung behinderter Kinder frei gesprochen, aber zu zwei Jahren Freiheitsentzug wegen Totschlags in 30 Fällen (Frauen) verurteilt.[34] Sie praktizierte ab 1953 wieder als Allgemeinmedizinerin in Braunschweig.[35]

Nachkriegszeit

Im Januar 1945 erreichte die Sterblichkeit an der Klinik ihren Höhepunkt, am 9. März 1945 wurde Andernach durch die US-Armee eingenommen und Recktenwald festgenommen. Zunächst übernahm Kreisch die Leitung der Klinik, der allerdings ebenso am 25. August 1945 durch die Franzosen festgenommen wurde, die im Juli 1945 die Kontrolle in Andernach übernommen hatten. Als einzige Ärztin blieb Dr. Kalt die nun auch die Leitung der Klinik übernahm.[36] In der Anstalt wurde ein Lazarett für die französischen Truppen eingerichtet.

In dieser Zeit schien eine Buchführung kaum möglich, es gab keine geregelten Öffnungszeiten, es herrschte Mangel am notwendigsten, insbesondere Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Patientinnen konnten sich durch Liebesdienste an französischen und amerikanischen Soldaten Waren und Tauschmittel besorgen.[37]

Insgesamt war ein geordneter Betrieb der Klinik nicht möglich, wogegen sich ein Teil des Personals zur Wehr setzte. Diese erreichen allerdings bei der Klinikleiterin Kalt ihre Ziele nicht. Hinzu kam, dass durch die französische Besatzungsmacht Untersuchungen wegen der hohen Sterblichkeit in den Jahren 1944 und Anfang 1945 durchgeführt und umfangreiche Verhöre veranlasst wurden. Durch Kalt wurden im Vorfeld der Untersuchungen Drohungen an das Personal kolportiert, mit dem Ziel keine Aussagen zu den Euthanasie-Verbrechen zu tätigen.[38]

Durch die sich seit 1921 an de Klinik befindliche Pflegerin Margarete Theis wurde ein Schreiben im August 1945 an die Militärbehörden verfasst, in welchem diese auf die aktuellen Missstände aufmerksam machte und die Beteiligung von Frau Kalt an den Euthanasieverbrechen, unter anderem der Tötung von Patienten mit Luminal und Chloral, darstellte. Hierin ist der Anfang eines Aufbegehrens des Personals gegen die Klinikleiterin Kalt zu sehen, welches in deren fristloser Entlassung und kurzfristiger Inhaftierung endete und auch das folgende Gerichtsverfahren erst ins Rollen brachte.[39]

Wachstum im wirtschaftlichen Aufschwung

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in der Zeit des Wirtschaftswunders in der neu gegründeten Bundesrepublik wurden kontinuierlich Renovierungs- und Neubaumaßnahmen durchgeführt. Herausragende Maßnahmen waren der Bau des Bäder- und Röntgenhauses (1950–52), die gerichtspsychatrische Abteilung im Männerhaus IV (1952–53), eine Tuberkulose-Abteilung sowie eine Neurologische Abteilung im Männerhaus I (Haus Kirchberg, 1956), ein Infektionshaus (Haus Vulkanstraße, 1956), ein Schwesternwohnheim (1960), ein Pavillon für tuberkulosekranke Frauen (Haus Martinsberg) und ein Pavillon für gerontopsychiatrische Patienten (Haus Krahnenberg, beide 1964), eine Pflegeschule und eine internistische Station, welche aus der Umwandlung des Infektionshauses entstand (1970).[40]

Auswirkungen der Psychiatriereform

1970 hatte sich die Patientezahl an der Klinik mit 1281 im Vergleich zu 1945 (655) nahezu verdoppelt. Die Personalanzahl war zwar mit 15 Ärzten und 245 Pflegekräften auch gewachsen, jedoch konnten mit dieser Personaldecke die therapeuthischen Möglichkeiten nicht sachgerecht ausgeschöpft werden.[41] Große Auswirkungen auf die Klinik hatten die allgemeinen gesellschaftspolitischen Veränderungen im Zuge der Psychiatriereform, die allgemeine Aufbruchstimmung der 1970er Jahre wie auch die 68er-Bewegung. Die Wahrnehmung und der Umgang mit den Kranken wandelte sich. Ihre Behandlung und Integration wurden zum gesallschaftspolitisch wichtigen Thema.[42]

Unter der Führung von Dr. Jochen Katscher, der 1970 die Funktion des ärztlichen Direktors übernommen hatte, wurden großzügige Investitionen vorgenommen, wie auch umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt. So wurde 1972 die forensisch-psychiatrische Abteilung Nette-Gut wenige Kilometer von der Hauptklinik eingerichtet, an der bis zu einhundert Strafgefangene behandelt werden konnten. 1974 wurde das Haus am Rennweg eröffnet, 1975 das Maria-Hafner-Haus, wofür das Männerlazarett abgebrochen wurde. Die Einrichtung der Tagesklinik Andernach erfolgte 1975.[43] 1980 wurde schließlich das klinische Zentrum eingerichtet.

Gleichzeitig änderte sich auch die personelle Situation. So hatte die Klinik 1985 24 Ärzte und 383 Pflegekräfte, Während die Bettenpapazität auf 954 zurückgegangen war. Im Vergleich zu 1970 hatte sich die Anzahl an Aufnahmen und Entlassungen fast verdoppelt, was ein Ausdruck für die kürzere Verweildauer der Patienten aufgrund eines verbesserten Therapieangebotes ist.[44]

Zudem hatte sich die Führungsstruktur verändert, ein Gremium aus dem ärztlichen Direktor, dem Verwaltungsdirektor und der leitenden Pflegekraft bestimmte die Geschicke der Klinik. Und von 1979 wurde man zum Akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Mainz.[45]

Dr. Gerd Krüger übernahm 1985 die Funktion des ärztlichen Direktors von Dr. Katscher und gab der Entwicklung der Klinik neue Impulse. Im Langzeitbereich der Klinik wurde eine Enthospitalisierungsstation eingerichtet, die es langjährigen Patienten teilweise ermöglichte in Ihre Familien zurück zu kehren oder in Außenwohngruppen zu leben. Aufgrund von teilweise aufsehenerregenden Zwischenfällen mussten an der Abteilung Nette-Gut umfangreiche Bau- und Sicherungsmaßnahmen vorgenommen werden.[46]

Adelheid Streidel, die am 25. April 1990 ein Messerattentat auf den damaligen Kanzlerkandidat der SPD Oskar Lafontaine verübte, wurde in der Landesnervenklinik Andernach in den 1980er Jahren zweimal über längere Zeiträume behandelt.[47]

Umgang mit der Vergangenheit: Der Spiegel-Container

Der Spiegel-Container

Eine Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit fand bis in die 1990er Jahre hinein nicht statt. Schüler der 10. Jahrgangsstufe des Bertha-von-Suttner Gymnasiums behandelten 1993 im Unterricht den Nationalsozialismus und organisierten einen Mahngang zum Standort der ehemaligen Synagoge in Andernach. Die Vorsitzende des Behindertenbirats der Stadt Andernach Regina Pickel-Bossau machte die Schüler daraufhin darauf aufmerksam, dass eine Auseinandersetzung mit den Euthanasie-Geschehnissen an der Heil- und Pflegeanstalt noch nicht stattgefunden habe.[48] Zu diesem Zeitpunkt lebten an der Klinik noch sieben Opfer der Zwangssterilisationen.[49] Hieraus erwuchs ein außerschulisches Projekt, mit dem Lehrer Paul Petzel und den Schülerinnen Daniela A. Frickel, Eva Maria Ott und Ania Skurewicz mit dem späteren Ziel eines öffentlichkeitswirksamen Mahnmals. Im Frühjahr 1995 kam es zu einer ersten diesbezüglichen, öffentlichen Veranstaltung. Mitglieder des Historischen Vereins Andernach e. V., die Stadtverwaltung sowie der Landtagsabgeordnete Helmut Bäurle signalisierten umgehend Ihre Unterstützung.[50] Weitere Unterstützung, bis hin zum seinerzeitigen Ministerpräsidenten Rudolf Scharping, folgte. Der damalige Leiter der Anstalt, Fritz Hilgenstock, versprach zudem Unterstützung bei der Recherche in den anstaltseigenen Archiven, in denen noch Akten aus der Nazizeit zu finden waren. Unterschwellig soll es aber auch in nahezu allen Fraktionen des Stadtrats, wie auch in der Bevölkerung Ablehnung gegeben haben.[51]. Heftig diskutiert wurde die Standortfrage. Unter anderem wurde das Klinikgelände selbst, der Friedhof und die Rheinanlagen diskutiert. Der evangelische Pfarrer Helmut Cordes warb in der Evangelischen Kirchengemeinde für den endgültigen Standort an der Christuskirche, an dem das Mahnmal am 27. Mai 1996 schließlich der Öffentlichkeit übergeben wurde.[52] Elementarer Kern hierbei war eine anonymisierte Liste von Opfern, welche von der Anstalt selbst angefertigt worden war und Anfang 1996 an die Projektbeteiligten übergeben wurde.

Auch nach der Aufstellung wurde in der lokalen Öffentlichkeit, vor allem über das Medium der lokalen Rhein-Zeitung, heftig diskutiert. So wurde thematisiert, dass eine Trauerweide bei der Aufstellung geschädigt wurde, dass brütende Vögel ihre Nester verloren hätten, dass der Container eine öffentliche Toilettenanlage darstelle. Dem gegenüber standen selbstverständlich auch bejahende Stimmen.[53] Am 28. Juli 2010 wurde das Mahnmal in den Besitz der Stadt Andernach übergeben.[54]

Generell fiel der Klinik der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit schwer.

„Auch unsere Klinik hier in Andernach hat sich lange Zeit außerordentlich schwer damit getan, die Geschehnisse der Euthanasie-Aktion hier am Standort aufzuarbeiten und ihrer Opfer zu gedenken. In Zukunft wird die Rhein-Mosel-Fachklinik einmal jährlich am Totensonntag öffentlich an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnern.“

Norbert Finke, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR)[55]

Es gibt keine Gedenkstätte auf dem Klinikgelände.[56] Aber speziell unter den Direktoren Hilgenstock und Elsner stellte sich hier ein Wandel ein. Seit der Aufstellung des Mahnmals fanden durch die Klinik jedes Jahr am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus Gedenkveranstaltungen statt. Im Rahmen der Mitarbeitersausbildung werden seither auch Schulungen zur historischen Verantwortung durchgeführt.

Elsner selbst engagiert sich hierüber hinausgehend auch in der Aufklärung. So finden sich Beiträge von ihm in der entsprechenden Fachliteratur. Zudem nahm Elsner im Jahr 2010 erstmals an einer Deutsch-Polnischen Konferenz teil, an der er über die Rolle Andernachs als Zwischenanstalt referierte.[19]

Trägerschaft des Landeskrankenhaus

Anfang 1997 wurde die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach mit den vorher ebenso eigenständigen Kliniken Alzey und Meisenheim zu einem Landeskrankenhaus zusammengefasst. Dies vor dem Hintergrund, dass die Rheinland-Pfälzische Landesregierung eine Neustrukturierung der Kliniklandschaft unter gesundheitsökonomischen Aspekten beschlossen hatte und eine Modernisierung der psychiatrischen Versorgungslandschaft angestrebt war. Gemeindenähe der Versorgung, die Gleichstellung von körperlich und psychisch erkrankten wie auch der Vorrang der ambulanten vor der stationären Behandlung waren die Maßgaben. In der neuen Rechtsträgerschaft sollten die Kliniken mehr Eigenständigkeit und Flexibilität erhalten. Es folgte entsprechend die Umbenennung von Landesnervenklinik Andernach in Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach[57]

1998 übernahm Fritz Hilgenstock die Stelle des ärztlichen Direktors, die er bereits mehrere Jahre kommissarisch nach dem Ausscheiden von Dr. Krüger inne hatte. 1998 wurde das Haus Nette auf dem Gelände der Hauptklinik eröffnet, ein renoviertes und gesichertes forensisch-psychiatrisches Stationsgebäude der Klinik Nette-Gut.[58]

Am 1. Juli 1999 wurde die Tagesklinik in Cochem eröffnet.[59]

1999 wurden umfangreiche Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen durchgeführt. Diese betrafen das Foyer des Klinischen Zentrums, die Stationen 1 und 2 im Haus am Rennweg und die Einrichtung einer Zentralküche.[60]

Anfang September 2005 übernahm Elsner die ärztliche Leitung der Klinik von Hilgenstock.[61] Am 15. März 2010 wurde die neurologische Intensivstation eröffnet, die erste Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz.[62]

Nach umfangreichen Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten wurde das Haus am Rennweg im März 2011 wieder eröffnet.[63]

Literatur

  • Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001, 2001
  • Peter Sandner, Verwaltung des Krankenmordes - Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus, Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen - Hochschulschriften Band 2, Psychosozial-Verlag, Gießen 2003
  • Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen „Euthanasie“ und Zwangssterilisation (Hrsg.) „...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland, Klemm & Oelschläger, Ulm 2009
  • Beate Kufferath, Die Geschichte der Landesnervenklinik Andernach In: Düsseldorfer Arbeiten zur Geschichte der Medizin Heft 43, 1975, Michael Triltsch Verlag Düsseldorf

Weblinks

 Commons: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Großes Prüfer-Lob für Rhein-Mosel-Fachklinik In: Rhein-Zeitung vom 10. Februar 2011
  2. a b Information der Website, abgerufen am 15. Juni 2011
  3. Bettina Bouresh: 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 19.
  4. Bettina Bouresh: 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 19-20.
  5. a b Bettina Bouresh: 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 20.
  6. Rudolf Finkelnburg: Der Fall Weber-Andernach und seine Anwendung auf die Frage der Irrenrechts-Reform In: Deutsche medizinische Wochenschrift. 1895; 21(45): 749-753, Bonn.
  7. Bettina Bouresh: 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 28.
  8. Bettina Bouresh: 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 29-30.
  9. Bettina Bouresh: 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 31-32.
  10. a b Bettina Bouresh: 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 30.
  11. Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 90.
  12. Dr. phil. Bettina Bouresh 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001 S. 34
  13. a b Heiko Hastrich, Marc Polishuk: Sterilisiert. Die Anwendung des Sterilisationsgesetzes in der Anstalt Andernach 1934-1937, Diplomarbeit im Fachbereich Sozialpädagogik an der Fachhochschule Rheinland-Pfalz, Abteilung Koblenz, Koblenz, 1996, S. 57.
  14. Claudia Gesell: Die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach im Spiegel der Öffentlichkeit. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 148.
  15. Claudia Gesell: Die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach im Spiegel der Öffentlichkeit. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 148.
  16. Andrea Berger, Thomas Oelschläger: „Ich habe sie eines natürlichen Todes sterben lassen.“ S. 303. In: Christian Schrapper, Dieter Sengling (Hrsg.): Die Idee der Bildbarkeit – 100 Jahre sozialpädagogische Praxis in der Heilerziehungsanstalt Kalmenhof. Juventa Verlag, Weinheim/München 1988.
  17. Claudia Gesell: Die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach im Spiegel der Öffentlichkeit. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 148.
  18. Andrea Berger, Thomas Oelschläger: „Ich habe sie eines natürlichen Todes sterben lassen.“ S. 308 In: Christian Schrapper, Dieter Sengling (Hrsg.): Die Idee der Bildbarkeit – 100 Jahre sozialpädagogische Praxis in der Heilerziehungsanstalt Kalmenhof. Juventa Verlag, Weinheim/München 1988.
  19. a b Kranzniederlegung am Mahnmal Pressemitteilung der RMF Andernach vom 2. Februar 2011
  20. Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 101.
  21. a b Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 102.
  22. Die Zahl basiert auf den wahrscheinlich unvollständigen Unterlagen der Klinik
  23. Die Zahl basiert auf den Sterbebüchern der Stadt Andernach
  24. Günter Haffke Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland S. 102-103
  25. Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 104.
  26. Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 92.
  27. Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 104.
  28. Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 105.
  29. Auskunft des Stadt- und Kreisarchivs Düren vom 11. Oktober 2011
  30. Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 106.
  31. Stefan Elsner: Dr. Johann Recktenwald, Anstaltsdirektor in Andernach 1934-1945. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 131-140.
  32. Stefan Elsner: Dr. Johann Recktenwald, Anstaltsdirektor in Andernach 1934-1945. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 131-140.
  33. Andreas Kinast: Die Anstaltsärzte. In: „Das Kind ist nicht abrichtfähig …“ Euthanasie in der Kinderfachabteilung Waldniel 1941–1943. Hrsg: Landschaftsverband Rheinland, SH-Verlag, 2010, S. 82.
  34. Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 107.
  35. Andreas Kinast: Die Anstaltsärzte. In: „Das Kind ist nicht abrichtfähig …“ Euthanasie in der Kinderfachabteilung Waldniel 1941–1943. Hrsg: Landschaftsverband Rheinland, SH-Verlag, 2010, S. 94.
  36. Günter Haffke: Die Ereignisse in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach 1945-1946. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 166.
  37. Günter Haffke: Die Ereignisse in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach 1945-1946. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 166.
  38. Günter Haffke: Die Ereignisse in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach 1945-1946. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 167.
  39. Günter Haffke: Die Ereignisse in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach 1945-1946. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 171.
  40. Stefan Elsner: Zur Geschichte der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach von 1945 bis 2001- In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 41.
  41. Stefan Elsner: Zur Geschichte der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach von 1945 bis 2001- In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 43.
  42. Stefan Elsner: Zur Geschichte der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach von 1945 bis 2001- In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 43.
  43. 25 Jahre Tagesklinik in Andernach In: Andernach Aktuell, 28. Juni 2000
  44. Stefan Elsner: Zur Geschichte der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach von 1945 bis 2001- In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 44.
  45. Stefan Elsner: Zur Geschichte der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach von 1945 bis 2001- In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 44.
  46. Stefan Elsner: Zur Geschichte der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach von 1945 bis 2001- In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 45.
  47. So einer ist unverzichtbar In: Der Spiegel 18/1990 vom 30.April 1990
  48. Daniela A. Frickel: "Andernacher Spiegel-Container" - Verwirklichung und Wirkung. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 188.
  49. Günter Haffke: Die Rolle der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach bei der NS-Euthanasie. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 92.
  50. Daniela A. Frickel: "Andernacher Spiegel-Container" - Verwirklichung und Wirkung. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 189.
  51. Daniela A. Frickel: "Andernacher Spiegel-Container" - Verwirklichung und Wirkung. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 189.
  52. Daniela A. Frickel: "Andernacher Spiegel-Container" - Verwirklichung und Wirkung. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 189.
  53. Daniela A. Frickel: "Andernacher Spiegel-Container" - Verwirklichung und Wirkung. In:„...wir waren samt und sonders gegen die Durchführung der Euthanasie-Aktion.“ Zur NS-„Euthanasie“ im Rheinland. S. 193-95.
  54. Euthanasie-Mahnmal an Stadt übergeben In: Rhein-Zeitung vom 29. Juli 2010
  55. Die Vergangenheit wach halten In: Andernacher Stadtzeitung, 22. August 2001
  56. Informationen auf Mahnmal-Koblenz.de abgerufen am 23. Oktober 2011
  57. Das Ende der Landesnervenklinik, Pressemitteilung vom 29. Januar 1997
  58. Stefan Elsner: Zur Geschichte der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach von 1945 bis 2001. In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001. S. 47.
  59. Neues Angebot für psychisch Kranke Pressemitteilung vom 27. Juni 1999
  60. Die neue Zentralküche der RMF wurde offiziell eröffnet In: Andernacher Lokalanzeiger vom 29. März 2000
  61. Wechsel in der ärztlichen Leitung der Rhein-Mosel-Fachklinik In: Andernach Aktuell, 7. September 2005
  62. Erste neurologische Intensivstation in Rheinland-Pfalz eröffnet In: Andernach Aktuell, 23. März 2010
  63. Fachklinik investiert Millionen In: Rhein-Zeitung vom 22. März 2011
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