Chloritschiefer

Chloritschiefer
Chloritreicher Grünschiefer

Grünschiefer, ist ein oft grünlich gefärbtes Gestein, das eine Metamorphose bei relativ niedrigen Temperaturen und niedrigen bis mittleren Drücken erlitten hat. Grünschiefer sind typische regionalmetamorphe Gesteine, die vor allem aus basischen magmatischen Ausgangsmaterialien entstehen. Der Name geht auf das meist deutliche schiefrige Gefüge der Gesteine zurück und die oft vorhandene, typische grünlich Färbung.
Wichtige mitteleuropäische Vorkommen sind die Ophiolithzonen Zermatt-Sas Fee und im Aostatal.

Die grünliche Farbe wird vor allem durch Epidot, Aktinolith (ein Amphibol) und Minerale der Chloritgruppe hervorgerufen, die aber nicht immer vorherrschend sind, so dass nicht jeder Grünschiefer auch wirklich deutlich grünlich gefärbt ist. Grünschiefer sind die kennzeichnenden Gesteine der so genannten Grünschiefer-Fazies.

Inhaltsverzeichnis

Grünschiefer-Fazies

Ausgangsgestein für Grünschiefer sind Basalte und Gesteine mit basaltähnlicher Zusammensetzung. Diese Gesteine unterliegen einer Metamorphose bei etwa 300 – 400 °C und 1 – 8 Kilobar. Die speziellen Metamorphosebedingungen führen zur Ausbildung einer Vergesellschaftung von Mineralen, deren Auftreten zur Bestimmung der metamorphen Fazies dienen kann.

Wie bei allen metamorphen Fazies ist die Ausbildung der kennzeichnenden Minerale abhängig von der Zusammensetzung des Ausgangsgesteins. Typisch für die Grünschiefer aus basaltischen Ausgangsgesteinen (Metabasiten)[1] sind die Bestandteile Epidot sowie Chlorit und die in wechselnden Anteilen vorhandenen Minerale Aktinolit, Albit und Quarz. In Metagrauwacken treten vor allem Albit, Quarz, Epidot, Muskovit und in wechselnden Anteilen Stilpnomelan.

In Metapeliten ist die Zusammensetzung sehr vielfältig. Muskovit, Chlorit, Albit und Quarz ist etwa eine typische Mineralvergesellschaftung in Metapeliten. Andere führen zusätzlich Chloritoid, und in wechselnden Anteilen Paragonit oder Biotit und Mangan-Granat (Spessartin).

Literatur

  • Myron G. Best: Igneous and Metamorphic Petrology. 1 Auflage. W.H. Freemann & Company, San Francisco 1982, ISBN 0-7167-1335-7, S. 397f. 
  • Roland Vinx: Gesteinsbestimmung im Gelände. München (Elsevier) 2005 ISBN 3-8274-1513-6 S. 382f.
  • Wolfhard Wimmenauer: Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine. Enke Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-94671-6, S. 275f. 

Anmerkungen

  1. Die Vorsilbe Meta- bezeichnet in der Petrologie ein umgewandeltes Gestein: ein Metapelit ist beispielsweise ein metamorpher Pelit (Tonstein)

Siehe auch


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