Rollstuhl-Sport-Club Frankfurt

Rollstuhl-Sport-Club Frankfurt
Rollstuhl-Sport-Club Frankfurt
Vereinswappen
Gründung 30. Juni 1967 in Seckbach
Vereinssitz Frankfurt am Main, Hessen
Mitglieder 294 (1. Januar 2010)
Abteilungen Basketball
Bogenschießen
Dart
Handbiken
Leichtathletik
Rugby
Schwimmen
Sportschießen
Tanzen
Tennis
Tischtennis
Wintersport
Kontakt Rollstuhl-Sport-Club Frankfurt e. V.
Friedberger Landstraße 430
60389 Frankfurt am Main
+49 (0)69 69713913
webmaster(at)rscfrankfurt(dot)eu
Vorsitz Manfred Emmel
rscfrankfurt.eu

Der Rollstuhl-Sport-Club Frankfurt ist ein sowohl breiten- als auch leistungssportlich orientierter Sportverein in Frankfurt am Main.[1] Unter seinen Mitgliedern befinden sich Deutsche Pokalsieger, Deutsche Meister, Europameister, Weltmeister und Olympiasieger.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Verein wurde am 30. Juni 1967 in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main im Stadtteil Seckbach als Hessische Versehrtensportgemeinschaft für Querschnittsgelähmte gegründet und am 8. April 1978 zur heutigen Vereinsbezeichnung umbenannt.[2] Erster Vorsitzender war seinerzeit Kurt Nicklas †.

1974 erhielt Gudrun Meyer die Sportplakette der Stadt Frankfurt am Main aus den Händen von Oberbürgermeister Walter Wallmann. Die erste Ausgabe der Vereinszeitung Das Sprachrohr erschien 1978. Im selben Jahr wurde auch die Silbermedaille für den Behindertensport erstmals durch Bundespräsident Walter Scheel vergeben: an Bernd Börstler und Manfred Emmel. 1980 und 1983 wurde die 1. Basketball-Mannschaft mit der Sportplakette des Landes Hessen geehrt, überreicht durch den Hessischen Staatsminister Armin Clauss; im Jahr 1982 erhielt sie Karl-Heinz Müller. 1985 wurde die Abteilung Tanzen gegründet, 1988 die Abteilung der Sportschützen. Am 7. Juli 1988 traten Mitglieder des RSCF beim ZDF in Mainz in einer Fernsehsendung auf. Im Juli 1989 erschien die vorläufig letzte Ausgabe der quartalsweise veröffentlichten Vereinszeitung Das Sprachrohr; im selben Jahr erhielt Manfred Emmel die Silbermedaille für den Behindertensport durch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. Am 17. Oktober 1992 wurde die 25-Jahr-Feier des RSC Frankfurt im Casino der Jahrhunderthalle in Frankfurt-Höchst durchgeführt. Im Februar 1993 gab es nach knapp vierjähriger Unterbrechung einen Relaunch der Vereinszeitung, die erstmals wieder publiziert wurde. In der Saison 1993/94 wurde die 1. Mannschaft im Basketball Meister der Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Am 10. Oktober 1995 erhielt die 1. Basketball-Mannschaft im Kaisersaal des Frankfurter Rathauses Römer die Ammerschläger-Medaille durch Oberbürgermeisterin Petra Roth. Nur elf Tage später, am 21. Oktober, trat in der Fernsehsendung Hessen-Report des RTL eine gemischte Mannschaft des RSCF im Basketball gegen die 2. Bundesliga-Mannschaft des TV Langen (Fußgänger) an. 1997 wurde die Abteilung Selbstverteidigung gegründet.

Im Jahr 2005 wurde für die Abteilung Basketball eine eigener Förderverein gegründet, der Förderverein Rollstuhlbasketball Rhein-Main e. V. Am 5. Dezember desselben Jahres erhielt der RSC Frankfurt anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamtes im historischen Kaisersaal des Frankfurter Römers von der Oberbürgermeisterin Petra Roth, dem Bürgermeister und dem Sportdezernenten eine Urkunde als Dank und Anerkennung für die erbrachten ehrenamtlichen Leistungen.

Entwicklung des Mitgliederstandes

Entwicklung des Mitgliederstandes

Aus einer anfangs eher kleinen und für alle überschaubaren Gruppe hat sich im Lauf der Jahrzehnte ein Verein ansehnlicher Größe entwickelt, dessen Mitglieder sich in einer Vielzahl von Sportarten und noch weitaus mehr unterschiedlichen Aktivitäten engagieren.

Im ersten Jahrzehnt des Bestehens nahm die Mitgliederzahl relativ langsam um knapp das Doppelte zu, während ein weiterer Anstieg um genau 100 Prozent bereits in den fünf darauf folgenden Jahren verzeichnet werden konnte. Auch die Geschwindigkeit des Zuwachses verdoppelte sich somit. Im zweiten Jahrzehnt wuchs der Verein um gewaltige 150 Prozent, während die Vereinsstatistik für das dritte Jahrzehnt wieder gemächlicheres Wachstum ausweist, in der Graphik erkennbar an der in dieser Zeitspanne erheblich abgeflachteren Kurve.

Erfolge

Mitglieder des Vereins haben überaus erfolgreich an zahlreichen lokalen, regionalen, überregionalen, nationalen und internationalen Wettkämpfen teilgenommen.[3][4] Mit je einer Mannschaft ist der RSC in der ersten Basketball-Bundesliga, in der ersten Rugby-Bundesliga und in der ersten Tischtennis-Bundesliga vertreten.

Olympiasieger

Bei den Paralympischen Spielen errungene Medaillen:

  • Goldmedaille: Bernd Börstler † (Tischtennis), Manfred Emmel (Schwimmen, Tischtennis), Edmund Weber (Leichtathletik)
  • Silbermedaille: Wolfgang Hollhorst, Horst Rödig, Abdulgazi Karaman (Basketball), Horst Binner, Bernd Börstler (Tischtennis), Manfred Emmel (Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis), Edmund Weber (Leichtathletik)
  • Bronzemedaille: Bernd Börstler (Leichtathletik)

Weltmeister

  • Goldmedaille: Thorsten Ahlbrecht (Sportschießen), Manfred Emmel (Tischtennis), Walter Straß (Sportschießen)
  • Silbermedaille: Thorsten Ahlbrecht, Ebba Hegemann (Sportschießen), Rainer Oppler (Tischtennis)
  • Bronzemedaille: Ebba Hegemann, Walter Straß (Sportschießen)

Europameister

  • Goldmedaille: Bernd Börstler †, Manfred Emmel (Tischtennis), Ebba Hegemann, Walter Straß (Sportschießen)
  • Silbermedaille: Cornelia Bäcker (Sportschießen), Frigga Dern (Tischtennis), Pietro Fabris, Christiane Fürll-Riede (Tanzen), Ebba Hegemann (Sportschießen), Rainer Oppler (Tischtennis), Walter Straß (Sportschießen)
  • Bronzemedaille: Cornelia Bäcker (Sportschießen), Manfred Emmel (Tischtennis), Walter Straß (Sportschießen)

Deutsche Meister

Thorsten Ahlbrecht (Sportschießen), Otto Albrecht, Klaus Bartels (Basketball), Bernd Börstler †, Herbert Broos (Tischtennis), Frigga Dern (Leichtathletik, Tischtennis), Manfred Emmel (Schwimmen, Tischtennis), Ebba Hegemann (Sportschießen), Wolfgang Hollhorst (Basketball, Leichtathletik), Edwin Hornung, Abdulgazi Karaman, Horst Kempf (Basketball), Wolf Meißner (Tischtennis)[5], Gudrun Meyer (Leichtathletik, Tischtennis), Rainer Oppler (Tischtennis), Andrea Naumann/Jean-Marc Clément (Tanzen),[6] Günther Ritter (Basketball, Leichtathletik), Horst Rödig, Ugur Savluk, Joachim Schermuly (Basketball), Jakob Scholles (Bogenschießen), Walter Straß (Sportschießen), Jürgen Tannhäuser, Reiner Velte, Holger Walter (Basketball), Edmund Weber (Leichtathletik), Klaus Weber, Karlheinz Wirz (Basketball)

Deutsche Pokalsieger

Otto Albrecht, Wolfgang Hollhorst, Abdulgazi Karaman, Jörg Leonhardt, Horst Rödig, Ugur Savluk, Joachim Schermuly, Reiner Velte, Klaus Weber, Karlheinz Wirz (Basketball)

Silbermedaille für den Behindertensport

Eine Silbermedaille für den Behindertensport erhielten:

  • 1978 – Bernd Börstler, Manfred Emmel (überreicht durch Bundespräsident Walter Scheel)
  • 1989 – Manfred Emmel (überreicht durch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble)

Sportplakette des Landes Hessen

Die Sportplakette des Landes Hessen erhielten:

  • 1980 – 1. Mannschaft im Basketball des RSC Frankfurt
  • 1982 – Karl-Heinz Müller
  • 1983 – 1. Mannschaft im Basketball des RSC Frankfurt (überreicht durch den Hessischen Staatsminister Armin Clauss)

Heinz-Lindner-Preis des Landessportbundes Hessen

  • 1990 – RSC Frankfurt für herausragende breitensportliche Vereinsarbeit

Sportplakette der Stadt Frankfurt am Main

Die Sportplakette der Stadt Frankfurt am Main erhielt

  • 1974 – Gudrun Meyer (überreicht durch Oberbürgermeister Walter Wallmann)

Ammerschläger-Medaille

  • 1995 – 1. Mannschaft im Basketball des RSC Frankfurt (überreicht durch Oberbürgermeisterin Petra Roth)

Ehrenmitglieder

  • Ruleman Eylert †, Oberarzt der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main und Vereinsarzt des RSCF
  • Alfred Daßbach †, Hauptgeschäftsführer der Bau-Berufsgenossenschaft, Geschäftsführer des Trägervereins der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main und Förderer des Vereins
  • Horst Kempf

Vorsitzende

  • 1967 – 1973: Kurt Nicklas †
  • 1973 – 1975: Karl-Heinz Müller †
  • 1975 – 1979: Edmund Weber
  • 1979 – 1985: Horst Lozar
  • 1985 – 1993: Klaus Bartels
  • 1993 – 1993: Herbert Broos
  • 1993 – 1994: Jakob Scholles (kommissarisch)
  • 1994 – heute: Manfred Emmel

Fernsehen

  • 1988 – Mitglieder des RSCF traten am 7. Juli beim ZDF in Mainz in einer Fernsehsendung auf
  • 1995 – Eine gemischte Mannschaft des RSCF trat am 21. Oktober in der Fernsehsendung Hessen-Report des RTL im Basketball gegen die 2. Bundesliga-Mannschaft des TV Langen (Fußgänger) an

Vereinswappen

Das Vereinswappen des RSC Frankfurt ist in einem dunklen Blau ausgeführt. Es wird in seinem Zentrum von einem integrierten roten Wappen dominiert, welches das Frankfurter Stadtwappen mit Stadtadler zeigt, unter dessen Fängen in Blau das Kürzel RSC steht.[7] Der Schriftzug Rollstuhl-Sport-Club steht an der Spitze, der Schriftzug Frankfurt am Fuß des blauen Wappens, beides in gelben Versalien ausgeführt. Links und rechts des roten integrierten Stadtwappens sind jeweils sechs Piktogramme angeordnet, die Sportarten des RSC darstellen.

Angebotene Sportarten

Zu den innerhalb des Vereins angebotenen Sportarten zählen Basketball, Bogenschießen, Dart, Handbiken, Leichtathletik, Rugby, Schwimmen, Sportschießen, Tanzen, Tennis, Tischtennis und Wintersport sowie allgemein breitensportliche Angebote und solche für Kinder und Jugendliche.

Trainingsstätten

  • Schwimmhalle der BG-Unfallklinik, Friedberger Landstraße 430
  • Sporthalle des Landessportbundes Hessen, Otto-Fleck-Schneise 4
  • Sporthalle der Wilhelm-Merton-Schule, Eichendorffstr. 77
  • Turnhalle der BG-Unfallklinik, Friedberger Landstraße 430

Mainhatten Skywheelers

Hauptartikel: Mainhatten Skywheelers

Das in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga spielende Team des RSC Frankfurt tritt seit der Saison 2009/10 unter dem Namen Mainhatten Skywheelers auf. Der Name nimmt Bezug auf die Skyline Frankfurts, einzige Stadt Deutschlands, deren City an das Erscheinungsbild von Manhattan erinnert. Die Mannschaft führt ein eigenes Logo.[8]

Förderverein Rollstuhlbasketball

Im Oktober 2005 wurde der Förderverein Rollstuhlbasketball Rhein-Main gegründet, um Jugendliche und Senioren dieser Sportart gezielt zu unterstützen, die Mitglieder des RSC Frankfurt sind. Dabei geht es sowohl um den Rehabilitations- als auch den Breiten- und Leistungssport.

Für die Durchführung möglichst zielorientierter Fördermaßnahmen richtet der Förderverein sein Augenmerk auf institutionelles und privates Sponsoring, wirbt gezielt Mitglieder für einen Förderkreis und sucht für die Bundesligamannschaft des RSC Sponsoren und Werbepartner.[9]

Video on Demand

Einzelnachweise

  1. Sportangebote auf: rscfrankfurt.eu
  2. Rollstuhl-Sport-Club Frankfurt – Isolation muss nicht sein, S. 11/12 auf: frankfurt.de (PDF-Datei)
  3. RSC Frankfurt auf: frankfurt.de
  4. Chronik auf: rscfrankfurt.eu (PDF-Datei; 2,2 MegaByte)
  5. Deutsche Einzelmeisterschaften im Tischtennis, 2008 auf: rollstuhltischtennis.de
  6. Andrea Naumann/Jean-Marc Clément auf: dbs-npc.de
  7. Stadtadler auf: stadtgeschichte-ffm.de
  8. Logo Mainhatten Skywheelers auf: commerzbank-arena.de
  9. Förderverein Rollstuhlbasketball Rhein-Main e. V.

Weblinks


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