Roots (Album)

Roots (Album)
Roots
Studioalbum von Sepultura
Veröffentlichung 19. Februar 1996
12. März 1996 (US)
Aufnahme Oktober - Dezember 1995
Label Roadrunner Records
Format CD, LP
Genre Thrash Metal, Hardcore Punk, Groove Metal, Alternative Metal[1]
Anzahl der Titel 16
18 (Digipak-Version)
Laufzeit 72 min 09 s
70 min 55 s (Digipak-Version)

Besetzung

Produktion Sepultura, Ross Robinson, Andy Wallace
Studio Indigo Ranch, Malibu, Kalifornien
Chronologie
Chaos A.D.
(1993)
Roots Against
(1998)

Roots ist das sechste Studioalbum der brasilianischen Thrash-Metal-Band Sepultura. Es erschien am 19. Februar 1996 bei Roadrunner Records und war das letzte vor der Trennung von Sänger Max Cavalera Ende 1996. Neben brasilianischen Rhythmen und Perkussion wurde verstärkt auf progressive und Hardcore-Elemente zurückgegriffen.[2][3] Das Album erhielt viele positive Rezensionen, stieß aber zum Teil auch auf Kritik.[2] Es erreichte in mindestens sieben Ländern, darunter die USA und Großbritannien, Gold-Status. Die Platte zählt zu den 1001 Albums You Must Hear Before You Die, „1001 Alben, die man hören muss, bevor man stirbt“.[4]

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Stil

Bereits Anfang 1995 machte sich die Band ohne längere Pause nach der Chaos-A.D.-Tour in Phoenix, Arizona, an das Songwriting für das nächste Album. Bis Sommer waren sieben Stücke fertig. Bereits zu diesem Zeitpunkt war geplant, einige Schlagzeug- und Percussion-Teile im Urwald im Norden Brasiliens aufzunehmen, da diese Umgebung „einfach die richtigen Vibes“ brächte.[5] Dies wurde dann auch in die Tat umgesetzt, das Album enthält einige Samples mit indianischen Gesängen und Percussion-Teile. Insgesamt wurden von Oktober bis Dezember 1995 mit Produzent Ross Robinson in Malibu, Kalifornien 19 Stücke aufgenommen.[3] Andy Wallace mischte die Platte ab. Max Cavalera sagte zu den Aufnahmen:

„Auf jeden Fall fühlen wir uns als Band noch enger zusammengeschweißt, die Songs sind einfacher, straighter und deutlicher vom alten HC beeinflußt. Roots hat z.B. nur zwei Riffs; früher packten wir manchmal satte 20 in einen einzigen Song. Einige Tracks klingen wie Mantras, sie haben etwas Hypnotisches. Igor verarbeitet sehr viel Tribal-Drumming. (...) Unsere brasilianischen Wurzeln sind erkennbarer denn je.“

Max Cavalera[3]

Bei den Songs Rattamahatta, Dictatorshit und Endangered Species ist Perkussionist Carlinhos Brown zu hören, bei ersterem schrieb er auch mit. Der Song Itsári sowie der 13-minütige Hidden Track wurden mit Mitgliedern des Xavante-Indianer-Stammes aufgenommen. Jonathan Davis von Korn und Mike Patton von Faith No More steuerten bei Lookaway Gesangsteile bei. Beim Text von Attitude war Max Cavaleras Stiefsohn Dana Wells, dessen späterer Tod Bestandteil der Auseinandersetzungen bei Max Cavaleras Trennung von der Band war, beteiligt. Als Coverstücke wurden Procreation (of the Wicked) von Celtic Frost und War von Bob Marley aufgenommen[3], die aber nicht auf das Album kamen. Diese Stücke wurden 1997 auf Blood-Rooted sowie später auf der Bonus-CD Roadrunner Records: The 25th Anniversary Series veröffentlicht. Auf dieser erschien auch der Song Mine, dessen Text von Gütertrennung in der Ehe handelt und von Mike Patton verfasst wurde.[3] Als Singles wurden Roots Bloody Roots, Attitude und Rattamahatta ausgekoppelt.

Rezeption

Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Alben[6]
Roots
  DE 7 04.03.1996 (40 Wo.)
  AT 2 03.03.1996 (16 Wo.)
  CH 16 03.03.1996 (8 Wo.)
  UK 4 09.03.1996 (5 Wo.)
  US 27 30.03.1996 (10 Wo.)
Singles[6]
Roots Bloody Roots
  DE 42 12.02.1996 (5 Wo.)
  UK 19 24.02.1996 (2 Wo.)
Rattamahatta
  UK 23 17.08.1996 (2 Wo.)
Attitude
  UK 46 14.12.1996 (2 Wo.)

Das Visions-Magazin setzte Roots 2005 auf den 150. Platz seiner „150 Alben für die Ewigkeit“.[7] Andreas Kohl schrieb im Magazin, Sepultura ginge es „nicht mehr um Speed, nicht mehr um das Ausreizen von Metal-Grenzen, sondern darum, sie einzureißen, Einflüsse zu nutzen und neue Wege zu gehen“. Er sprach von einem „Meisterstück organischer Roots-Verarbeitung“ und beschrieb den „Versuch, sich musikalisch mit traditionellen Wurzeln auseinanderzusetzen“ als gelungen. Die Platte gehörte zu den „Schönheiten der Ausgabe“.[8] Im Rock Hard sah sich Frank Albrecht vor einen „Zwiespalt“ gestellt. Einerseits seien auf dem Album „großartige Ideen verewigt“, andererseits ginge der Band „hier und da“ die Identität verloren. Er vergab 7,5 von zehn Punkten und nannte Roots „eine gute Platte, mehr nicht“.[9] Allerdings gab es auch andere Stimmen in der Redaktion. So sprach Hanno Kress von einem „sauberen Meisterstück“, „das in der Metalgilde allerdings nicht für einhellige Begeisterung sorgt“.[10] Redakteur Truhe von metal.de kritisierte Roots schärfer: Er nannte sie „zwar voller neuer Ideen“, musikalisch sei sie „aber ein Rückschritt“. Die Bewertung lag bei fünf von zehn Punkten.[2] Auf allmusic.com schrieb dagegen Steve Huey, Roots habe die Position von Sepultura als „vielleicht prägendste“ Metal-Band der 1990er gefestigt. Er vergab viereinhalb von fünf Sternen.[1]

Titelliste

  1. Roots Bloody Roots – 3:32
  2. Attitude – 4:15
  3. Cut-Throat – 2:44
  4. Ratamahatta (mit Ross Robinson, David Silveria und Carlinhos Brown) – 4:30
  5. Breed Apart – 4:01
  6. Straighthate – 5:21
  7. Spit – 2:45
  8. Lookaway (mit DJ Lethal, Jonathan Davis und Mike Patton) – 5:26
  9. Dusted – 4:03
  10. Born Stubborn – 4:07
  11. Jasco – 1:57
  12. Itsári – 4:48
  13. Ambush – 4:39
  14. Endangered Species – 5:19
  15. Dictatorshit – 1:26
  16. Chaos B.C. – 5:12 1
  17. Symptom of the Universe – 4:17 1
  18. Kaiowas (Live) – 2:26 1
  19. Canyon Jam (Hidden Track, ungezählt) – 13:16

1 Bonustitel der Digipak-Version. Der Hidden Track ist hier nicht enthalten.

The Roots of Sepultura

  1. Intro
  2. C.I.U. (Criminals in Uniform)
  3. Orgasmatron (Motörhead-Cover)
  4. Dead Embryonic Cells (Original Mix)
  5. Desperate Cry (Original Mix)
  6. Murder (Original Mix)
  7. Under Siege (Regnum Irae) (Original Mix)
  8. Necromancer (Demo Version)
  9. The Past Reborns the Storms (Demo Version)
  10. A hora e a vez do cabelo nascer (Os-Mutantes-Cover)
  11. Drug Me (Dead-Kennedys-Cover)
  12. Crucificados Pelo Sistema (Ratos-de-Porão-Cover)
  13. Anticop (Live)
  14. Intro (Live)
  15. Arise (Live)
  16. Inner Self (Live)
  17. Mass Hypnosis (Live)
  18. Escape to the Void (Live)
  19. Troops of Doom (Live)
  20. Altered State (Live)

Spielzeit: 73 min 49 s

Doppel-CD-Ausgabe aus dem Jahr 1996 inklusive einer Auswahl an B-Seiten sowie Demo- und Liveversionen auf einer zweiten CD. Auf der ersten CD befindet sich das reguläre Roots-Album.[11][12]

Roadrunner Records: The 25th Anniversary Series

  1. Procreation (of the Wicked) (Celtic-Frost-Cover) – 3:39
  2. Mine (mit Mike Patton von Faith No More) – 6:25
  3. War (Bob-Marley-Cover) – 6:40
  4. Lookaway (Master Vibe Mix) – 5:36
  5. Mine (Andy Wallace Mix) – 7:58
  6. Dusted (Demo) – 4:27
  7. Roots Bloody Roots (Demo) – 3:32
  8. R.D.P. (Demo) – 1:15
  9. Untitled (Demo) – 4:14
  10. Attitude (Live at Ozzfest) – 5:37
  11. Roots Bloody Roots (Megawatt Mix 1) – 4:01
  12. Roots Bloody Roots (Megawatt Mix 2) – 4:08

Spielzeit: 57 min 41 s

Bonus-CD im Rahmen der Wiederveröffentlichung von Roots anlässlich des 25-jährigen Jubiläums von Roadrunner Records im Jahr 2005.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b www.allmusic.com: Rezension Roots von Steve Huey
  2. a b c www.metal.de: Rezension Roots von Truhe
  3. a b c d e Jan Jaedike: Thrasher im Kindergarten. In: Rock Hard, Nr. 104, Januar 1996.
  4. www.rocklistmusic.co.uk: Liste der 1001 Alben, abgerufen 11. Mai 2010.
  5. Frank Albrecht: Indonesische Voodoo-Riten. In: Rock Hard, Nr. 98, Juli 1995, S. 42f..
  6. a b Quellen Chartplatzierungen: DE / AT / CH / UK / US, abgerufen am 17. Mai 2010.
  7. 150 Alben für die Ewigkeit. In: Visions, Nr. 150, S. 114.
  8. visions.de: Rezension Roots von Andreas Kohl
  9. rockhard.de: Rezension Roots von Frank Albrecht
  10. Hanno Kress: Zurück in die Zukunft. In: Rock Hard, Nr. 107, April 1996.
  11. www.allmusic.com: The Roots of Sepultura
  12. www.discogs.com: Sepultura – The Roots of Sepultura

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Roots (album) — Roots (Sepultura) Pour les articles homonymes, voir Roots. Roots Album par Sepultura Sortie Le 12 mars 1996 Enregistremen …   Wikipédia en Français

  • Back to the Roots (album) — Infobox Album Name = Back To The Roots Type = Studio album Artist = John Mayall Released = 1971 Recorded = Genre = Blues Length = Label = Polydor Records Producer = John Mayall Reviews = Last album = USA Union (1970) This album = Back To The… …   Wikipedia

  • Roots — Saltar a navegación, búsqueda Para el subgénero musical del reagge, véase roots reggae. Roots Álbum de Sepultura Publicación 12 de marzo de 1996 Grabac …   Wikipedia Español

  • Roots — is the plural of root.Roots may also refer to: * Roots revival, the revival of the traditional musical styles of earlier generations * Roots music or world music, a style of music blending folk and contemporary styles * American roots music or… …   Wikipedia

  • Roots — (englisch für Wurzeln) ist der Titel eines Romans von Alex Haley, siehe unter dem Titel der deutschen Übersetzung Wurzeln (Roman) der Titel einer darauf basierenden Fernsehserie, siehe Roots (Fernsehserie) der Titel der Fortsetzung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Roots (Sepultura) — Pour les articles homonymes, voir Roots. Roots Album par Sepultura Sortie Le 12 mars 1996 Enregistrement …   Wikipédia en Français

  • Roots-Archives — URL http://www.roots archives.com/ …   Wikipédia en Français

  • Roots Archive — Roots Archives Roots Archives URL http://www.roots archives.com/ …   Wikipédia en Français

  • Roots Archives — URL http://www.roots archives.com/ …   Wikipédia en Français

  • Roots Tonic — Pays d’origine  États Unis …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”