Roringen

Roringen
Roringen
Koordinaten: 51° 34′ N, 10° 0′ O51.55869003472210.006098747222270Koordinaten: 51° 33′ 31″ N, 10° 0′ 22″ O
Höhe: 270–345 m ü. NN
Fläche: 7,09 km²
Einwohner: 949 (2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1973
Postleitzahl: 37077
Vorwahl: 0551
Karte

Roringen im Stadtgebiet von Göttingen

Roringen ist ein Dorf in Südniedersachsen und nordöstlicher Stadtbezirk der niedersächsischen Universitätsstadt Göttingen. Er befindet sich etwa 6 Kilometer nordöstlich der Kernstadt unmittelbar an der Bundesstraße 27.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1162 durch ein Schreiben des Papstes Alexander III. an das benachbarte Augustinerinnen-Kloster in Nikolausberg, in dem er dem Kloster u. a. den Besitz von vier Hufen Landes in Roringe bestätigt. Weitere schriftliche Erwähnungen im 12. Jahrhundert nennen den Ort als Rariggen (1170) und Rorunghen (1189).[1]. Aus Roringen stammte das Junkergeschlecht derer von Roringen, dessen erster Vertreter, Manfried von Roringen, im Jahre 1025 genannt wird[2]. Sie besaßen im Umland des Ortes verschiedene Güter, waren Lehnsinhaber der Edelherren von Plesse und hatten auch selbst in Bovenden Besitztümer. Mehrere Vertreter des Geschlechts traten in das Kloster Reinhausen ein und erreichten dort mitunter führende Stellungen, wie der Bruder Hans von Roringens, der als Herr Dionysius bezeichnet wurde und den Titel eines Prälaten innehatte. Er verstarb im Jahre 1300, bereits ein Jahr später wird Günther von Roringen genannt, welcher als Prior bezeichnet wird. Im 14. Jahrhundert erwarb die Stadt Göttingen von dem braunschweigischen Herzog die Ortschaft, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Verwaltung über das Dorf ausübte. Von 1848 bis zur Gebietsreform 1973 mit der anschließenden Eingemeindung nach Göttingen war Roringen eine eigenständige Gemeinde.

Die Bevölkerung des Ortes ist in den letzten Jahrzehnten stark angewachsen, fiel jedoch 2009 wieder leicht unter die 1000-Einwohner-Marke ab. So wohnten im Jahr 2009 noch 995 Einwohner in Roringen.[3]

Wappen

Das Ortswappen von Roringen zeigt auf rotem Grund am untersten Rand einen grünen Hügel, auf dem in Gold ein Wartturm steht. Mittig vor dem Wartturm befindet sich ein Löwe.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Martin

St.-Martins-Kirche Roringen

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Martin in Roringen wurde im Jahre 1254 erstmals urkundlich erwähnt. Patronatsherren waren damals die Herzöge von Braunschweig, heute ist es die Stadt Göttingen. Das ursprünglich flachgedeckte Kirchenschiff wurde im 19. Jahrhundert mit einer hölzernen Tonnendecke ausgestaltet.

1999 wurde die Orgel und ein großer Teil der Inneneinrichtung der Kirche durch einen Brand zerstört.[4]

Die Kirche besteht aus einem mittelalterlichen nahezu quadratischen Westturm mit Pyramidendach und einem 1747/48 im Osten angebauten Kirchensaal mit Satteldach und Krüppelwalm.

Berwinkelswarte

Die Ruine der Roringer Warte oder Berwinkelswarte liegt östlich des Ortes an der B 27 auf der Höhe von 323 m ü. NN. Sie wurde 1408/09 als Teil der Göttinger Stadtbefestigung errichtet und ist noch als Turm aus Bruchsteinmauerwerk erhalten. Das Dach fehlt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kirstin Casemir, Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Göttingen. In: Jürgen Udolph (Hrsg.): Niedersächsisches Ortsnamensbuch (NOB). Teil IV, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-494-X, S. 347 f.
  2. Joachim Meier: Origines Et Antiqvitates Plessenses. Das ist: Pleißscher Ursprung und Denkwürdigkeiten. König, Goslar 1713, S. 338f.
  3. Göttinger Statistisches Informationssystem (pdf-Datei).
  4. Beschreibung der Kirche auf www.roringen.de.

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