Rory MacLean

Rory MacLean

Rory MacLean (* 5. November 1954 in Vancouver, Kanada) ist ein kanadischer Schriftsteller, der in England lebt. Seine bekanntesten Werke sind Stalin’s Nose, die Beschreibung einer surrealistischen und schwarzen Reise durch Ost-Europa gleich nach dem Fall der Berliner Mauer, und Magic Bus, welche die Geschichte des Hippie trail Überland durch Asien nacherzählt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Als Sohn eines bekannten Herausgebers von Zeitungen, der auch Zeitungsherausgebers ein Erfinder war, verbrachte Rory MacLean seine Kindheit damit, eine Welt zu erfinden, indem er seinen Atlas bunt anmalte und sich somit Länder und Geschichte vorstellte. Nach seinen Studien machte er über zehn Jahre hinweg ein paar Filme, während er mit Ken Russell und David Hemmings in England arbeitete, und in Paris mit Marlene Dietrich sowie in Berlin mit David Bowie. Im Jahre 1989 gewann er den Wettbewerb der Independent-Zeitung für Reisebeschreibungen und wechselte von Film zu Reise-Schriftstellung.

Sein erstes Buch, Stalin’s Nose (1992), beschreibt eine Reise von Berlin nach Moskau in einem Trabant und wurde ein UK Top Ten Bestseller, der den Yorkshire Post Best First Work Preis gewann, und somit das beste erste Werk des Jahres. Der Autor William Dalrymple nannte es „das aussergewöhnlichste erste Reisebuch seit Bruce Chatwin’s In Patagonia [1]. Colin Thubron beschrieb das Buch als ein „echtes surreales Meisterwerk“[2].

Sein 2. Buch The Oatmeal Ark folgte 1997, das die Auswander-Träume von Schottland und durch Kanada erforschte, was John Fowles veranlasste, zu schreiben „Solch ein Buch wie dieses erklärt auf wunderbare Weise, warum Literatur immer noch lebt“ [3]. Es wurde für den Internationalen IMPAC Dublin Literarischen Preis aufgeführt. Später, als sich die Gelegenheit ergab, die Nobel-Preis Laureatin Aung San Suu Kyi zu treffen, reiste MacLean nach Burma. Under the Dragon (1998) erzählt von der tragischen Geschichte dieses unglücklichen Landes und gewann einen Literatur-Preis des Arts Council of England [4].

Für sein 5. Buch Falling for Icarus (2004) zog MacLean mit seiner Frau nach Kreta, um dort eine selbstgemachte und nur einmal zu fliegende Flugmaschine zu bauen. Diese persönliche Reise wurde unternommen in der Hoffnung, über den Tod seiner Mutter hinwegzukommen, und die Relevanz der griechischen Mythologie mit modernem Leben zu untersuchen.

In seinem 6. Buch Magic Bus (2006) folgte MacLean den Hundert-Tausenden von westlichen Jugendlichen, die in den sechziger und siebziger Jahren dem Hippie trail von Istanbul nach Indien folgten.

Gemäß der Londoner Financial Times „erweitert MacLean die Grenzen der Reise-Literatur dadurch, dass er auf den Unterschied zwischen Tatsache und Dichtung trampelt“ [5]. Colin Thubron schreibt[2], dass seine Arbeit in einer literarischen Eigenheit liegt, einer 'super-wirklichen' Welt, nicht als Reisebericht noch als literale Wirklichkeit, sondern von intensiver Distillation seiner Reisen. In all seinen Büchern schreibt er von außergewöhnlichen Geschehnissen von gewöhnlichen Männern und Frauen, und durch Geschichten und kreativen Mut erlaubt er dem Leser, sich mit ihren Leben, der Gesellschaft und den Zeiten in Eintracht zu bringen.

Bibliografie

  • Stalin’s Nose (HarperCollins 1992, Tauris Parke 2008)
  • The Oatmeal Ark (HarperCollins 1997, Tauris Parke 2008)
  • Under the Dragon (HarperCollins 1998, Tauris Parke 2008)
  • Next Exit Magic Kingdom (HarperCollins 2000, Tauris Parke 2008)
  • Falling for Icarus (Penguin 2004)
  • Magic Bus (Penguin 2006, Editions Hoëbeke Paris 2008)
  • Missing Lives (Dewi Lewis 2010)

Ehrungen

  • Fellow der Royal Society of Literature (FRSL – 2007)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. William Dalrymple, in der ersten Fassung von Stalin’s Nose (HarperCollins, London 1992)
  2. a b Colin Thubron, in seiner Einleitung zu der neuen Fassung von Stalin’s Nose (Tauris Parke, London, 2008)
  3. John Fowles, Taking Ghosts, in der Londoner Zeitschrift The Spectator (London) 12 April 1997 S.37
  4. Am 29. Mai 1997 erhielt er einen Literatur-Preis des Arts Council of England in der British Library
  5. Michael Thompson-Noel, Time Travel at its Best,in der Londoner Financial Times, 22. März 1997 s.34

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