Cholinesteraseinhibitor

Cholinesteraseinhibitor
Acetylcholinesterase

Acetylcholinesterase

Oberflächenmodell des Dimers nach PDB 1ACJ
Vorhandene Strukturdaten: 1b41, 1f8u, 1vzj
Größe 583 Aminosäuren
Struktur Homotetramer
Isoformen 2
Bezeichner
Gen-Namen AChE; ARAChE; N-AChE; YT
Externe IDs OMIM100740 UniProtP22303   MGI87876
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.1.1.7  Esterase
Reaktionsart Hydrolyse
Substrat Acetylcholin + H2O
Produkte Cholin + Acetat
Vorkommen
Homologie-Familie Carboxylesterase
Übergeordnetes Taxon Chordatiere
Bändermodell nach 1EA5

Die Acetylcholinesterase (AChE) ist ein Enzym aus der Gruppe der Cholinesterasen, welches spezifisch den Neurotransmitter Acetylcholin (ACh) in Essigsäure (das Acetat wird nach der Spaltung rasch protoniert) und Cholin hydrolysiert.

Inhaltsverzeichnis

Wirkung

Die AChE wirkt vor allem im Zentralnervensystem (ZNS), an neuromuskulären Synapsen (wie der motorischen Endplatte) sowie im vegetativen Nervensystem, da hier bevorzugt ACh als Neurotransmitter zur Exozytose verwandt wird. Die Acetylcholinesterase ist eines der schnellsten Enzyme überhaupt (diffusionskontrolliert, siehe Enzymkinetik und Diffusion). Die große Geschwindigkeit ist erforderlich, um den Zeitabstand der von den Neuronen übertragenen Reize durch sofortigen Abbau des Neurotransmitters so kurz wie möglich zu halten. Dies ist sehr entfernt mit der Taktfrequenz eines Prozessors zu vergleichen.

Schematische Darstellung Hydrolyse von Acetylcholin am aktiven Zentrum der Acetylcholinesterase.

Cholinesteraseinhibitoren

Die Acetylcholinesterase wird u. a. durch das Insektizid Parathion (E 605, ein Insektizid) oder andere Organophosphorsäureester wie die chemischen Kampfstoffe Sarin, Tabun und Soman durch Phosphorylierung des Serins gehemmt. Das Enzym wird so unwirksam und ACh verbleibt in höherer Konzentration im synaptischen Spalt. Die Erhöhung des Parasympathikotonus führt zu Krämpfen u. a. des Magen-Darm-Traktes und kann zum Tod durch Atemlähmung führen. Weitere AChE-Hemmstoffe sind z. B. Strychnin, Diisopropylfluorophosphat (DIFP), Physostigmin, oder Neostigmin, das auch als Curare-Antagonist wirkt. Es durchbricht die Wirkung von Curare, das die ACh-Bindung an subsynaptische Rezeptoren verhindert. Physostigmin ist im Gegensatz zu Neostigmin ZNS-gängig.

Weitere Hemmstoffe der AChE sind Donepezil, Rivastigmin, Pyridostigmin, Tetrahydroaminoacridin und Galantamin, die allesamt für die symptomatische Behandlung der Alzheimerschen Erkrankung zugelassen sind.

Sonstige Verwendung

Acetylcholinesterase wird auch in Geräten zur Trinkwasserkontrolle beziehungsweise zur Untersuchung von Proben auf Insektizide oder andere acetylcholinesterasehemmenden Giftstoffen verwendet.

Siehe auch

Weblinks


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