Rudolf zur Bonsen

Rudolf zur Bonsen

Rudolf Walther Matthias Maria zur Bonsen (* 28. Oktober 1886 in Fredeburg,[1] Sauerland; † 1952 in Grainau[2]) Katholik, war ein deutscher Verwaltungsjurist und Regierungspräsident.

Leben

Rudolf zur Bonsen schloss das Studium der Rechtswissenschaften mit der Promotion ab. Er wurde 1909 Gerichtsreferendar in Hamm , später in Haltern und Münster. 1914 wurde er zum Gerichtsassessor befördert und im selben Jahr zum Kriegsdienst eingezogen. Er wurde bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bei der Zivilverwaltung in Belgien eingesetzt.

Ab 1919 arbeitete er bei der Regierung und anschließend beim Oberpräsidenten in Königsberg (Preußen). Danach wechselte er als Regierungsassessor zum Regierungsbezirk Köln. Dort wurde er 1922 Regierungsrat, unter Vizepräsident Budding, dessen rechte Hand er im Verkehr mit den Besatzungsmächten war; später Beisitzer, dann Vorsitzender im Bezirksausschuß Köln; am 22. Februar 1933 Vizepräsident, am 24. April 1933 kommissarischer und am 15. Juni 1933 Regierungspräsident (einmalig in Preußen: vom Assessor bis zum Präsidenten an gleicher Regierung). 1934, nach persönlicher Auseinandersetzung mit Göring über Kultur- und Kirchenpolitik, Versetzung in den einstweiligen Ruhestand, 8 Tage später wegen diesbezüglicher scharfer Kritik in ausländischer Presse Ernennung am 20. April 1934 zum Regierungspräsident des Regierungsbezirks Stettin. In Stettin wurde er in scharfem Widerspruch zur Partei am 16. Oktober 1934 mit sofortiger Wirkung in den einstweiligen Ruhestand versetzt. 1935 wurde er kommissarischer Präsident der Bau- und Finanzdirektion Berlin. 1936 zum dritten Mal Versetzung in den einstweiligen Ruhestand; 1940 Versetzung in den endgültigen Ruhestand. Er lebte von 1937 bis 1952 zurückgezogen in Grainau/ Oberbayern, beigesetzt auf dem Friedhof Melaten, Köln.

Rudolf zu Bonsen war NSDAP-Mitglied, wurde im Verfahren der Spruchkammer Garmisch-Partenkirchen als "entlastet" eingestuft. Er gehörte von 1933 bis 1936 dem Ausschuss des Kölnischen Kunstvereins an. [1]

Literatur

  • Robert Steimel: Kölner Köpfe. Robert Steimel Verlag 1958

Einzelnachweise

  1. a b Ute Haug: Der Kölnische Kunstverein im Nationalsozialismus Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des 'Dritten Reichs'. Universität Aachen, 1998, S. 34, S. 243 (Online; PDF, 42 MB)
  2. Chronik - Gestorben. In: Die Zeit. 30. Oktober 1952, abgerufen am 14. Februar 2010.

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