Rörshain

Rörshain
Rörshain
Koordinaten: 50° 56′ N, 9° 15′ O50.9399472222229.2572027777778240Koordinaten: 50° 56′ 24″ N, 9° 15′ 26″ O
Höhe: 240 m ü. NN
Fläche: 3,05 km²
Einwohner: 277 (1. März 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1971
Postleitzahl: 34613
Vorwahl: 06691

Rörshain ist ein Stadtteil der Stadt Schwalmstadt im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Rörshain

Rörshain liegt oberhalb der Talmündung der Gers an der Landesstraße 3074 und ist aus Richtung Ziegenhain über die Bundesstraße 254 erreichbar.

Südlich des Ortes befindet sich eine Sandgrube. Eine der bedeutendsten frühgeschichtlichen Fundstätten Hessens aus der Eiszeit und der Altsteinzeit entdeckte man 1938 bei der „Reutersruh“. Durch das hier reiche Quarzitvorkommen befand sich hier ein unerschöpfliches Materialdepot für Steinwerkzeuge. Einige der hier gefundenen Exponate sich heute im Museum der Schwalm in Ziegenhain ausgestellt.

Geschichte

Kirche

1238 wird der Rörshain als Reginharteshagen bei einer Übereignung an das Kloster Haina erstmals urkundlich erwähnt. Heinrich und Berta von Uttershausen behalten sich auf Lebenszeit ihre Lehen in Rörshain vor. Im Jahre 1260 übereignen die von Uttershausen Haina den Zehnten zu Rörshain. Heinrich von Uttershausen bestätigt 1278, dass das Kloster Haina seine Güter rechtens gekauft hat und leistet Verzicht. Im 16. Jahrhundert bestanden zwei Mühlen, drei kleinere und drei größere Höfe.

1639, im Dreißigjährigen Krieg, lebte noch ein „Hausgesesser“ im Ort. 1681 gab es wieder sieben Hausgesesse in Rörshain. Ein Müller, ein Maurer, ein Leineweber, zwei Lohnschäfer, ein Schneider und drei Tagelöhner lebten 1782 ein Rörshain.

Der 1928/29 aufgelöste Gutsbezirks Forst Frielendorf wurde zum Teil zu Rörshain eingemeindet.

Um 1940 entstand nordwestlich des Dorfes ein Militärflugplatz. Ein Bruchsteinbau mit Fachwerkobergeschoss, dass Eingangsgebäude des ehemaligen Flugplatzes ist heute noch in der Wolfskaute erhalten. Am 24. März 1945 wurde der Flugplatz bombardiert. Die Bevölkerung und das Dorf wurden hierbei ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Bei diesem Angriff wurde die im 13. Jahrhundert erbaute Kirche zerstört.

Am 1. Januar 1971 wurde Rörshain im Rahmen der Gebietsreform in Hessen ein Stadtteil von Schwalmtal.

Historische Namen

Reginharteshagen 1238 (Klosterarchiv V Nr. 102); R(ei)nhardeshagen, 1255; Reinhartshan, 1269; Reinhartshein, 1334; Reynershain, 1502; Rershain, 1585; Röhrshayn, 1747

Siedlungsplätze in der Gemarkung

  • Ortsteil Wolfhain
  • Hardtmühle
  • Zeigerichsmühle

Mühlen

Ursprünglich befanden sich zwei Mühlen, die Hardtmühle und Zeigerichsmühle im Talgrund der Gers. Die 1799 erbaute Zeigerichsmühle befindet sich seit 1986 im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu-Anspach im Hochtaunuskreis. Durch diese Umsetzung konnte die zwischenzeitlich stark baufällig gewordene Mühle als Baudenkmal erhalten werden.

Kirche

Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1948 bis 1951 neu erbaut. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende romanische Kirche fiel am 24. März 1945 einem Bombardement des nahegelegenen ehemaligen Militärflugplatzes zum Opfer. [1]

Literatur

  • HOL Ziegenhain, S. 159 f.
  • Reimer, Ortslexikon, S. 399

Einzelnachweise

  1. Kirche Rörshain auf ekkw.de

Weblinks


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