Schade (Adelsgeschlecht)

Schade (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Schade

Schade ist der Name eines alten westfälischen Adelsgeschlechts. Es ist nicht zu verwechseln mit anderen gleichnamigen Geschlechtern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es handelt sich um ein altes ritterbürtiges und stiftsfähiges Geschlecht aus dem Herzogtum Westfalen. Ein Vertreter der Familie wird im 12. Jahrhundert genannt. Dieser hatte Besitz bei Rüthen. Urkundlich erscheint das Geschlecht erstmals 1238 mit dem Ritter Antonius Scathe.[1] Die Familie spaltete sich in mehrere Linien auf. Es bildeten sich die Linien Schade-Antfeld, Schade-Salwey, Schade-Grevenstein-Ahausen und Schade-Enger, letztere im Hochstift Paderborn ansässig. Die Linie Salwey besaß ihr Stammgut seit 1500. Die Linie Schade-Grevenstein-Ahausen kam 1642 in den Besitz von Haus Ahausen. Der Besitz in Grevenstein gehörte ihnen bereits zuvor. Die Linien Antfeld und Enger waren bereits früher ausgestorben. Im Jahr 1845 erhielt das Geschlecht die Anerkennung des preußischen Freiherrenstandes. Am Ende des 19. Jahrhundert existierte nur noch die Linie in Ahausen.

Personen

Ein Rötger von Schade war Abt des Klosters Grafschaft. Seit 1600 kamen die Dosten des Amtes Medebach fast ausschließlich aus der Familie von Schade. Der erste war der kurfürstliche Rat Heinrich Schade zu Grevenstein (1548–1620). Er war auch Drost von Eversberg. Auch sein Sohn Johann Moritz Schade zu Grevenstein und Ahausen hatte diese Positionen inne. Durch seine Heirat mit Anna Margarete von Plettenberg kam 1642 Haus Ahausen in den Besitz der Familie. Auch der Sohn Henning Christian von Schade zu Grevenstein war Drost in Medebach. Nachdem vorübergehend Caspar Christian Vogt von Elspe das Drostenamt in Medebach innehatte, wurde Jobst Georg von Schade zu Grevenstein 1692 dort Drost.[2] Heinrich Christoph Freiherr von Schade-Ahausen war kurkölnischer Kämmerer und Drost der Ämter Medebach und Eversberg. Seit 1779 war er geheimer Kurkölner Rat. Auch Maximilian Friedrich von Schade (1766–1802) war Drost der Ämter Medebach und Eversberg. Denselben Posten hatte Theodor von Schade-Ahausen inne.

Verschiedene Angehörige finden sich in den nordwestdeutschen Domstiften. Zahlreiche weibliche Angehörige des Geschlechts gehörten Damenstiften oder Klöstern an. So finden sich Damen in den Stiften Asbeck, Freckenhorst, Geseke, Fröndenberg oder im Kloster Oelinghausen. Elisabeth von Schade wird kurzzeitig 1628/29 als Äbtissin in Fröndenberg genannt. Eine Maria-Anna von Schade-Salwey war Pröpstin in Geseke.[3]

Hermann Freiherr von Schade (* 1888) war nationalsozialistischer Funktionär und SS-Führer. Er kandidierte mehrfach erfolglos für den Deutschen Reichstag.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Gold ein rotes Mühleisen in Form von zwei roten, mit dem Rücken zusammenliegende Dreien. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein gold gekrönter rot gekleideter, mit dem Mühleisen belegter Frauenrumpf vor zwei goldenen Straußenfedern.[4]

Einzelnachweise

  1. Westfäl. Urkundenbuch 7, Nr 474
  2. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster, 2009 S.461
  3. Ulrich Löer: Das adlige Kanonissenstift St. Cyriakus zu Geseke, (Germania Sacra Neue Folge 50: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Erzbistum Köln 6), Berlin/New York, 2007 S.327
  4. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, Limburg 2001

Literatur

  • Heinrich Kneschke: Neues Allgemeines Deutsches Adelslexikon. Bd.8. Leipzig, 1868 S.73
  • Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch. Dritten Bandes erste bis dritte Abteilung. Der Adel des Königreichs Preußen. Nürnberg, 1857 S.347
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, S. 301-302, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2001, ISSN 0435-2408

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