Schloss Stübing

Schloss Stübing
Das Schloss im September 2011

Das Schloss Stübing ist ein in Deutschfeistritz in der Steiermark gelegenes Schloss. Seine Geschichte geht bis auf die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück. Heute dient es dem örtlichen SOS-Kinderdorf als Verwaltungsgebäude.[1]

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Schloss steht auf einem kleinen Hügel, der sich über die zu Deutschfeistritz gehörende Katastralgemeinde Kleinstübing erhebt.[1]

Geschichte

Das Tor zum Innenhof

Ursprünglich war das Schloss wahrscheinlich ein Festes Haus ohne Bergfried, das von einer Mauer und einem Graben umgeben war. Es wurde erstmals 1130 erwähnt und gehörte damals Bernhard von Stübing. Die Herren von Stübing waren Vollfreie und das ihnen nachfolgende Geschlecht, das sich ebenfalls nach dem Besitz Stübing benannte, diente als Ministeriale den Landesfürsten. Auch diese Linie erlosch 1249. Am Anfang des 14. Jahrhunderts ging der Wehrbau in den Besitz der Familie Gradner über. Ihnen folgte im Besitz Erasmus Steinwald von Fladnitz nach, der das Anwesen seinem Enkel Georg Breuner vererbte. 1417 belehnte der Landesfürst Breuner mit dem Anwesen. Dieser ließ den bereits stark verfallenen Hof erneuern. Weiters ließen die Breuners den Besitz stark ausbauen.[1]

Als Maximilian Breuner, ein bekennender Protestant, 1630 das Land verlassen musste, verkaufte er die Herrschaft an Georg Amelreich von Eibiswald. Von diesem ging das Anwesen 1635 in den Besitz von Johann Anton Fürst von Eggenberg über. Die Eggenberger legten die Herrschaft Stübing mit der Herrschaft Waldstein zusammen. Nach dem Tod des letzten Fürsten von Eggenberg ging Stübing im Jahr 1717 durch Heirat an Johann Wilhelm Graf Sinzendorf. Der Graf verkaufte es 1730 an Gotfried Graf Dietrichstein. Die Dietrichsteinern ließen das Anwesen verfallen. Der Graf Palffy-Daun von Erdöd erwarb den verfallenen Besitz 1863 und ließ ihn im Windsorstil renovieren. Vor 1959 war das Schloss im Privatbesitz von Dr. Franz Fattinger, der hier einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb führte. Im Jahr 1960 wurde das Schloss dem SOS-Kinderdorf übergeben und renoviert. Heute befindet sich im Gebäude die Verwaltung des Kinderdorfes.[1]

Gestaltung

Das Schloss ist ein regelmäßiges, viereckiges Gebäude, das einen rechteckigen Hof umschließt und ab 1863 im Windsorstil renoviert wurde. Der Hof wird auf der Bergseite von einer Wehrmauer begrenzt. Das Hauptgebäude befindet sich im nördlichen Teil der Anlage. Ein halbrunder Turm steht im südlichen Teil. Zwischen der Schlosskapelle, die früher der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht war, und dem Turm befindet sich ein Verbindungsteil mit dem Eingangstor. Heute sind die ursprünglichen Wehranlagen noch teilweise erkennbar. So findet man Teile der sonst zugeschütteten Gräben und auch Reste der Wehrmauern. Früher war das Schloss von Park- und Gartenanlagen umgeben, auf diesen wurden zum Teil die Häuser des Kinderdorfes errichtet.[1]

Quellen

  • Stübing. www.burgen-austria.com, abgerufen am 18. September 2011 (deutsch).

Einzelnachweise

  1. a b c d e Stübing. www.burgen-austria.com, abgerufen am 18. September 2011 (deutsch).

Weblinks

 Commons: Schloss Stübing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
47.18002715.321308

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