Sinapinsäure

Sinapinsäure
Strukturformel
Strukturformel von Sinapinsäure
Allgemeines
Name Sinapinsäure
Andere Namen
  • trans-3,5-Dimethoxy-4-hydroxyzimtsäure
  • (E)-3,5-Dimethoxy-4-hydroxyzimtsäure
  • (2E)-3-(4-Hydroxy-3,5-dimethoxyphenyl)-2-propensäure
Summenformel C11H12O5
CAS-Nummer 530-59-6
PubChem 637775
Eigenschaften
Molare Masse 224,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

202 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung[2]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315-319-335
EUH: keine EUH-Sätze
P: 261-​305+351+338 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 36/37/38
S: 26-36
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Sinapinsäure ((2E)-3-(4-Hydroxy-3,5-dimethoxyphenyl)-2-propensäure) gehört zur Gruppe der Phenolsäuren. Sie ist in Wasser schwer löslich. Die Löslichkeit in Methanol beträgt 1,04 mol/l, in Ethanol 0,79 mol/l und in THF 0,446 mol/l.[3] Mit Basen bildet sie zum Teil kristallisierbare Salze, die sich an der Luft zersetzen.[4]

Vorkommen in der Natur

Sinapinsäure kommt in der Natur vor allem in Rapssamen vor. Der Gesamtgehalt von Phenolsäuren in Rapssamenmehl ist deutlich höher als bei anderen Ölpflanzen (z.B. Erdnuss: 63,6 mg / 100 g, Raps: 639,9 mg / 100 g). Den größten Anteil an Phenolsäuren im Rapssamen macht mit 70–85% die Sinapinsäure bzw. ihre Ester aus. In der Pflanze entsteht die Sinapinsäure als ein Produkt der Zimtsäurebiosynthese. Ausgehend von den Aminosäuren Tyrosin und Phenylalanin entsteht durch oxidative Decarboxylierung Zimtsäure. Aus der Zimtsäure entsteht über Kaffeesäure, Ferulasäure und 5-Hydroxyferulasäure die Sinapinsäure.[5]

Verwendung

In der analytischen Chemie kommt sie neben α-Cyano-4-hydroxy-zimtsäure (HCCA) und 2,5-Dihydroxybenzoesäure (DHB)[6] als organische Matrixsubstanz bei der MALDI-MS (Matrix assisted laser desorption ionization mass spectrometry) zum Einsatz.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Datenblatt Sinapic acid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. April 2011.
  2. Datenblatt Sinapinsäure bei Carl Roth, abgerufen am 19. Februar 2010.
  3. Solubility of sinapic acid in non-aqueous solvents
  4. Sinapinsäure. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 16, Altenburg 1863, S. 122 (Online bei zeno.org).
  5. Dissertation Genetische Variation und Vererbung von Sinapinsäure-Verbindungen im Raps (Brassica napus L.), Thomas zum Felde, Universität Göttingen, 2005.
  6. Universität Bonn: Massenspektrometrie, Interpretationshilfen.
  7. Beavis, R.C.; Chait, B.T.: Cinnamic acid derivatives as matrices for ultraviolet laser desorption mass spectrometry of proteins. Rapid Commun. Mass Spectrom. 3(12): S. 432–435; PMID 2520223.

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