Suchoi S-21

Suchoi S-21
Suchoi S-21
Sukhoi Gulfstream S-21.jpg
3D-Modell der S-21
Typ: Überschall-Businessjet
Entwurfsland:
Hersteller:
Erstflug: Fand nie statt
Indienststellung: Entwicklung abgebrochen

Die Suchoi S-21 war ein Projekt zur Entwicklung eines Überschall-Businessjet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Projekt eines 10 bis 12sitzigen Überschallgeschäftsreiseflugzeugs (Supersonic Business Jet, SSBJ) lässt sich zurückführen auf getrennte Entwurfsstudien, die von Suchoi 1987 und von Gulfstream 1988 durchgeführt wurden. Nach einem Meeting beider Unternehmen am 13. Juni 1989 wurde der Plan eines joint-venture geboren, der nach weiteren Treffen schließlich zum Entwurf eines zweistrahligen schwanzlosen Flugzeugs führte.[1] Nach ersten Umkonstruktionen wurde 1990 auf der Luftfahrtschau in Farnborough eine konventionell ausgelegte dreistrahlige Studie vorgestellt, danach kehrte man jedoch wieder zu einem zweistrahligen, aber insgesamt vergrößerten Entwurf zurück und verwendete von da an die Bezeichnung "S-21G" statt "SSBJ".[2]

Man entschied sich bei Suchoi u.a. für die Entwicklung eines Überschall-Businessjets, da dieses Marktsegment bisher nicht bedient wurde und man zu anderen glaubte, dass man die Erfahrungen aus dem militärischen Flugzeugbau dort am besten einbringen konnte. Die Kooperation mit Gulfstream ging man ein, um die Entwicklungsrisiken zu reduzieren und um auf die Erfahrungen von Gulfstream im Businessjetbereich zurückzugreifen zu können. Die Triebwerksentwicklung sollte in Zusammenarbeit von Rolls-Royce und Ljulka stattfinden, wobei aus Umweltschutzgründen kein Nachbrenner verwendet werden sollte. Um das Projekt nicht zu verzögern war sogar geplant im anfänglichen Testbetrieb die Ljulka AL-31-Triebwerke der Suchoi Su-27 Flanker einzusetzen.

Die Aufteilung der gesamten Entwicklung war so vorgesehen, dass Suchoi die Entwicklung, Herstellung der Flugzeugzelle und die Zertifizierung in der damaligen Sowjetunion übernimmt, während Gulfstream für Steuerungssystem, Avionik, Kabinenausrüstung und die Zertifizierung im Westen zuständig sein sollte. Suchoi führte bereits Windkanal-Untersuchungen durch, so dass die Planungen dahin gingen etwa 1995 den ersten Prototyp zu starten. Die Hauptabnehmer des Jets sollten Regierungsstellen und Unternehmen sein, die bereits hochpreisige Geschäftsreiseflugzeuge betreiben. Nach dem Gulfsteam-Chairman Alan Paulson sollte jedes Unternehmen, das damals eine Gulfstream IV betreiben konnte, auch in der Lage sein sich ein SSBJ zu leisten. Als Kaufpreis wurde 1991 auf der Luftfahrtschau in Paris ein Wert von 40-50 Mio. US-$ bekannt gegeben.[3]

Ende der 1990er Jahre verließ Gulfstream die Kooperation wieder, da man vermutlich die Erfolgsaussichten des Projektes als zu gering einschätzte. Es ist unklar, ob Suchoi das Programm zunächst noch alleine weiter verfolgte.

Konstruktion

Technisch gesehen war die S-21 ein relativ ehrgeiziges Projekt: Man strebte als Höchstgeschwindigkeit Mach 2+ an, wozu zwei oder drei Triebwerke eingesetzt werden sollten. Da alle nachfolgenden Projekte für Überschall-Businessjets eine geringere Höchstgeschwindigkeit vorsehen, ist davon auszugehen, dass die Geschwindigkeiten entweder nicht rentabel waren oder gar mit technischen Schwierigkeiten verbunden waren. Dafür würde sprechen, dass auch nach 20 Jahren nach Beginn der Entwicklung der S-21 immer noch kein solches Muster gebaut wurde bzw. auf den Markt gebracht worden ist.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Crew: 2
Passagiere: 6 bis 12
Länge: 37,86 m
Flügelspannweite: 19,93 m
Höhe: 8,26 m
Leergewicht: 24.570 kg
Maximales Startgewicht: 51.800 kg
Treibstoffkapazität: 26,519 kg
Antrieb: drei Aviadvigatel D-21A1-Mantelstromtriebwerke mit je 73,55 kN Schub
Höchstgeschwindigkeit: Mach 2+
Flugreichweite: 4.369 km bei Mach 1,4
7.403 km bei Mach 0,95
Dienstgipfelhöhe: 19.477 m

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erster Entwurf des SSBJ (FLIGHT INTERNATIONAL, 21. Oktober 1989, unten auf der Seite)
  2. Paris 91, airdata file, in AIR International, August 1991, S.107
  3. Paris Air Scene, in AIR International, Juli 1991, S.3

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