Svatý kopeček u Mikulova

Svatý kopeček u Mikulova
Kirche St. Sebastian mit Kreuzweg
Büste von Kardinal Franz von Dietrichstein

Der Svatý kopeček u Mikulova (Heilige Berg) ist ein Berg östlich der südmährischen Stadt Mikulov mit einer Höhe 363 m n.m. und gehört zu den Pollauer Bergen. Der frühere deutsche Name war Tanzberg.

Das Felsmassiv besteht aus Jurakalk. Zum Plateau führen steile Flanken.

Der Berg ist aus mehreren Sichten bemerkenswert.

Inhaltsverzeichnis

Naturschutz

Aus naturwissenschaftlicher Sicht beherbergt der Berg eine seltene Flora. So befindet sich unter vielen verschiedenen Pflanzen auch die auf der roten Liste befindliche Mährische Nelke (Dianthus moravicus)[1] An den Südhängen haben sich Pflanzen wie Zwerg-Schwertlilie, Federgras oder Berg-Gamander erhalten und bilden so eine artenreiche Felsensteppe. Auch Sommerwurzen sind beheimatet. Die Nordhänge sind schon lange aufgeforstet.[2] , nachdem 1816 der Wald gerodet wurde, um eine Schafweide anzulegen.

Seit 1946 zählt ein 36,08 Hektar großes Gebiet als Pflanzenreservat. 1992 wurde es zum Naturschutzgebiet erklärt.

St. Sebastian

Heiliges Grab in Mikulov

Auf dem Plateau des Berges befindet sich die Kirche St. Sebastian, deren Grundstein am 2. Juli 1623 gelegt wurde. Nach der Beseitigung formalrechtlicher Schwierigkeiten konnte im Jahr 1679 die Konsekrationsfeier abgehalten werden. 1717 wurde die Kirche durch eine Sakristei vergrößert. 1636 wurde der Glockenturm als separates Bauwerk errichtet. Durch die exponierte Lage schlug mehrmals der Blitz ein und zerstörte oder beschädigte die Kirche und den Glockenturm.

1786 wurde die Kirche im Zuge der Josephinischen Reformen geschlossen, entweiht und die Kircheneinrichtung im Lizitationsweg verkauft. Das Vermögen ging in das Eigentum des Religionsfonds über.

Propst August Freiherr von Bartenstein erhielt 1862 die Genehmigung, Spenden zur Wiedererrichtung der Sebastianskirche zu sammeln. 1863 konnte mit den Arbeiten nach Plänen des Ingenieurs Anton Tater begonnen werden. Die wiedererrichtete Kirche wurde am 8. September 1865 geweiht.

Zur Kirche führt der von der Südseite des Berges beginnende Kreuzweg. Bis zur sechsten Kapelle erkennt man die Kreuzwegstationen nicht von weitem, während ab der siebenten alle weithin sichtbar sind.[3] Die Anlage des Kreuzweges wurde durch Kardinal Franz von Dietrichstein im Jahr 1626 begonnen. Im Jahr 1776 wurde die 14. Kreuzwegstation errichtet, womit der Kreuzweg auch nach Kirchenrecht formell als solcher anerkannt wurde. Die Weihe fand am 1. September 1776 statt. Im Zuge der Wiedererrichtung der Kirche wurde auch der Kreuzweg renoviert.

Neben der Sebastianskirche, dem Glockenturm und den Kreuzwegstationen wurden auf dem Heiligen Berg eine Kapelle der Schmerzhaften Muttergottes im Jahr1692, der Heiligen Barbara, der Heiligen Rosalia und ein Heiliges Grab errichtet. Die Initiatoren dieser Bauwerke sind nicht bekannt.

Die Bauten auf dem Svatý kopeček u Mikulova wurden 1945 beschädigt.

2010 wurde in diesem Bereich die erste Tafel des Jakobsweg Weinviertel gesetzt, dessen Wegschilder im Weinviertel in Niederösterreich bis Krems zu finden sind.[4]

Literatur

  • Theodor R. Seifert: Die Bergkirche (Sebastianskirche) auf dem Hl. Berge bei Nikolsburg, Verlag A. Bartosch, Nikolsburg, 1935

Weblinks

 Commons: Svatý kopeček u Mikulova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gefährdete Wildart abgerufen am 23. Juni 2010
  2. Svatý kopeček auf der Seite von Mikulov abgerufen am 23. Juni 2010
  3. Jakobsweg Weinviertel abgerufen am 23. Juni 2010
  4. Fritz Peterka: Jakobs- und Marienpilgerweg. Mähren und Weinviertel. Brno - Krems / Mautern, Verlag Wienerland, Langenzersdorf, 2010
48.80716.648194444444

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