Tackenberg (Oberhausen)

Tackenberg (Oberhausen)

Tackenberg ist ein Stadtteil von Oberhausen, der sowohl zum Stadtbezirk Sterkrade, als auch zum Stadtbezirk Osterfeld gehört. Sterkrade-Tackenberg oder Tackenberg-West zählte Ende 2008 8.437[1] (mit Sterkrader Heide) und Osterfeld-Tackenberg ca. 1.000 Einwohner. Osterfeld-Tackenberg wird statistisch zum Stadtteil Klosterhardt-Nord gezählt. Der Osterfelder Teil Tackenbergs befindet sich um das Gelände der ehemaligen Schachtanlage Osterfeld IV. Dazu gehören u.a. die Musfeld-, Herold-, Nikolaus-Groß-, Tackenberg-, Siedler- sowie weiter südlich ein Teil der Antonie-, die Schleifmühlen-, Bockmühlen-, Busch- und Hasenstraße. Tackenberg grenzt im Norden an Sterkrader Heide und Königshardt, im Osten an Bottrop und Klosterhardt, im Süden an Sterkrade-Mitte und Osterfeld-Heide und im Westen an Alsfeld. Der Ortsteil erhielt seinen Namen von dem 72 m hohen Tackenberg, dessen Kuppe früher genau auf der Grenze zwischen dem Rheinland (Sterkrade) und Westfalen (Osterfeld) lag.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

St. Bernardus Kirche

Die Gegend um den Tackenberg oder die Sandbergheide, wie sich das Gebiet früher nannte, war eine karge Heidelandschaft, deren Boden nur wenig hergab. Daher stammt wohl auch der Name "Tackenberg" (Tacken = dünner Ast oder Zweig). Es wuchsen hier wohl keine brauchbaren Bäume, sondern nur ästiges Heideholz.

Eine gedachte Grenzlinie durchzog einst das Heidegebiet von der Königshardt zum „Dicken Stein“. Mit der Besiedlung der Pfälzerkolonie auf der Königshardt ab 1771 wurden jedoch 1795 feste Grenzen gezogen. Die Herzogstraße wurde Grenzstraße bis zum „Dicken Stein“. Von hier verlief die Grenze entlang der damaligen Osterfelder Herzogstraße (heute Heroldstraße) über den Musfeldhof zum Stemmersberg. Auf dem Musfeldhof ging der Grenzverlauf durch den Schornstein, d.h., er gehörte halb zum Königreich Preußen und halb zum Kurfürstentum Köln, dem Vest Recklinghausen. Später ist dieser Missstand berichtigt worden und der Hof wurde dem Osterfelder Gebiet zugeschlagen, wobei aber die Hörigkeit zum Kloster Sterkrade nicht aufgehoben wurde. Beim „Dicken Stein“ handelt es sich um zwei dicke Findlingssteine, die lange Zeit beiderseits der Provinzial-Chaussee nach Dorsten (auf Osterfelder Gebiet hieß sie Dorstener Straße, auf Sterkrader Gebiet bis 1929 Münster Straße) lagen.

Die Landwirtschaft an den Hängen des Tackenberges wurde bis in die Zeit der Besiedlung vorrangig von drei Bauernhöfen betrieben. Die Musfeldkate (Hof), ein Pachtgut im Besitz des Klosters Sterkrade, ist nach der Säkularisation in Familienbesitz übergegangen. Auf Drängen der Gutehoffnungshütte wurde der Hof zur Anlage des Schachtes IV der Schachtanlage Osterfeld (1923 fertiggestellt), verkauft. Das Hofgebäude blieb noch lange Jahre erhalten. Der Timmerhaushof war ein Abhängigkeitshof des Klosters Sterkrade an der Tackenbergstraße. Dieser Hof musste u.a. die halbe Obsternte an das Kloster abliefern. Der Gerschermannshof war wohl ein freier Hof an der Brüderstraße.

Die großen Lehmvorkommen des Tackenberges ließen an der Musfeldstraße auf der Grenze eine Ziegelei entstehen, auf deren Gelände später der erste Sportplatz der jetzigen Spielvereinigung Sterkrade 06/07 angelegt wurde. Auch am Hang des Tackenberges zwischen Dinnendahl- und Goliathstraße, oberhalb der Bronkhorststraße, grub man in einer Lehmgrube nach Ziegelgut. Ebenso entstand hier nach Stilllegung der Ziegelei ein Fußballplatz. Die Entstehung von größeren Siedlungen begann am Anfang des 20. Jahrhunderts, 1904 bis 1914 wurden die Bronkhorst-, die Tackenberg- und die Pestalozzischule eingeweiht. 1906 entstand auf der Kuppe des Tackenberges der bereits 1958 wieder abgerissene 25 m hohe Sterkrader Wasserturm.[2]

Infrastruktur

Tackenberg ist in erster Linie ein Wohnbezirk. Einkaufsmöglichkeiten gibt es an der Dorstener- und an der Wasgenwaldstraße. Durch die Autobahnauffahrt Oberhausen-Königshardt an der A2 und die A516 ist der Stadtteil gut an das Fernverkehrsnetz angeschlossen. Mit den Buslinien SB92, SB93, 953, 954, 958 und 979 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr ist Tackenberg in das Nahverkehrsnetz eingebunden.[3] Die Sterkrader Heide im Norden sowie der Osterfelder Wald mit dem Revierpark Vonderort im Süden bieten Raum für diverse Freizeitaktivitäten.

Einzelnachweise

  1. Die Bevölkerung in Oberhausen am 31. Dezember 2008
  2. Tackenberger Geschichte
  3. Stadtlinienplan Oberhausen

Weblinks


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