The Lady in Question

The Lady in Question
Filmdaten
Originaltitel The Lady in Question
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1940
Länge 80 Minuten
Stab
Regie Charles Vidor
Drehbuch Marcel Achard,
Lewis Meltzer
Produktion B. B. Kahane
Musik Lucien Moraweck
Kamera Lucien N. Andriot
Schnitt Al Clark
Besetzung

The Lady in Question ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Columbia Pictures mit Brian Aherne, Rita Hayworth und Glenn Ford aus dem Jahr 1940.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

André Morestan, ein gutmütiger Besitzer eines kleinen Fahrradladens in Paris, wird zum Jurymitglied in einem Mordfall berufen. Natalie Roguin steht unter der Anklage, ihren Liebhaber getötet zu haben. Vor Gericht beteuert sie verzweifelt ihre Unschuld, woraufhin Morestan, von ihrer Rede tief bewegt, sich für sie innerhalb der Jury einsetzt. Doch obwohl sie schließlich freigesprochen wird, sieht sie sich überall mit Vorurteilen gegen ihre Person konfrontiert.

Da sonst niemand sie einstellen möchte, bietet ihr Morestan seine Hilfe an. Sie darf in seinem Laden arbeiten und findet in seinem Haus Unterkunft, wo er sie vor seiner Familie als Tochter eines ehemaligen Klassenkameraden ausgibt. Doch sein Sohn Pierre erkennt die hübsche Natalie wieder, die er bereits im Gerichtssaal gesehen hat. In dem Irrglauben, sie und sein Vater hätten eine Affäre, behandelt er sie in der Folgezeit nur wenig schmeichelhaft. Dennoch schafft es Natalie mit ihrer sanften und lieben Art, Pierres Zweifel über ihre Absichten zu zerstreuen und sie fühlen sich schon bald zueinander hingezogen.

Indessen findet auch Robert LaCoste, der Verlobte von Pierres Schwester Francois, die wahre Identität Natalies heraus. Unter Androhung, ihr Geheimnis zu enthüllen, versucht er daraufhin, sich das empfindsame Mädchen gefügig zu machen. Um der heiklen Situation zu entfliehen und weiteren Ärger zu vermeiden, beschließt Natalie, die Morestans zu verlassen. Pierre möchte sie jedoch nicht verlieren und setzt daher alles daran, sie umzustimmen. Als er merkt, dass er sie nicht zum Bleiben überreden kann, schlägt er vor, gemeinsam durchzubrennen. Zu diesem Zweck stiehlt er Geld aus der Ladenkasse seines Vaters. Doch ehe sie den Laden verlassen können, werden sie von Morestan entdeckt. Dieser gibt Natalie die alleinige Schuld an dem törichten Vorhaben und nicht nur das: Er zweifelt nun an seinem eigenen Urteilsvermögen und schlussfolgert, dass sie durchaus den Mord begangen haben könnte. Er ist fest entschlossen, ihren Fall erneut vor Gericht zu bringen und dafür zu sorgen, dass sie eine entsprechende Strafe erhält. Doch als er dem Richter seine neuen Erkenntnisse unterbreiten will, berichtet ihm dieser, dass neue Beweise gefunden wurden, die Natalie eindeutig entlasten. Beschämt über seinen Irrtum, entschuldigt sich Morestan bei Natalie und heißt sie als zukünftige Schwiegertochter in seiner Familie willkommen.

Hintergrund

The Lady in Question, auch bekannt als It Happened in Paris, war das Hollywood-Remake des französischen Films Der fünfte Geschworene (Gribouille) mit Michèle Morgan als Natalie Roguin von 1937.

Das Projekt wurde von Regisseur Charles Vidor initiiert, nachdem er das französische Original gesehen hatte und so begeistert davon war, dass er Harry Cohn, den Chef der Columbia Pictures, dazu überredete, die Rechte an einer Neuverfilmung für ihn zu sichern.[1] Daraufhin bat der britische Schauspieler Brian Aherne speziell um die Rolle des André Morestan. Wie sich zeigte, sollte es seine Lieblingsrolle seiner gesamten Karriere werden. Der amerikanischen Zeitung Saturday Evening Post gegenüber sagte er Jahre später: „Nachdem ich den spießbürgerlichen Vater drauf hatte, seine Natur lebte und ihn auf dem verschlungenen Pfad der Handlung ausarbeitete, erwies sich die Rolle als die reizvollste, die je meinen Weg gekreuzt hat.“[2]

The Lady in Question sollte außerdem der erste von insgesamt fünf gemeinsamen Filmen von Rita Hayworth und Glenn Ford werden. Es folgten der Film noir-Klassiker Gilda (1946), die Carmen-Verfilmung Liebesnächte in Sevilla (1948), Affäre in Trinidad (1952) und Goldfalle (1965). Mit diesen Filmen avancierten sie zu einem der beliebtesten Leinwandtraumpaare Hollywoods, wie bereits William Powell und Myrna Loy, Fred Astaire und Ginger Rogers, Humphrey Bogart und Lauren Bacall oder Spencer Tracy und Katharine Hepburn.

Kritiken

Die Kritiker äußerten sich durchweg lobend über den Film und die darstellerischen Leistungen der Schauspieler:

„Eine häusliche Komödie von seltenem Charme ergänzt mit Darstellungen von außergewöhnlichem Verständnis. […] der Film ist gekennzeichnet von einer ausgezeichneten Schilderung zwangloser Gewohnheiten der ganz normalen Leute.“

Edward Greif, Motion Picture Daily[3]

„Hervorragende Vorstellungen liefern Brian Aherne und Rita Hayworth. Aherne war nie zuvor vorteilhafter zu sehen, während die reizende Miss Hayworth wieder einmal unter Beweis stellt, dass sie eine talentierte Schauspielerin ist.“

Showman‘s Trade Review[4]

„Obwohl nicht viel zu passieren scheint in diesem schön gedrehten Film, machen die ausgezeichneten Darstellungen der Besetzung und der rein bürgerliche Hintergrund es wert, ihn anzusehen.“

Photoplay[5]

„Sie werden belohnt mit einer Stunde und 26 Minuten voll von erfreulich familiärer Kost, die mal drollig, einfach nur komisch und auch etwas dramatisch, aber stets heiter daherkommt. Charles Vidor, der Regisseur, hat es geschafft, seine Charaktere in glaubwürdigen Situationen zu halten und verleiht dem Ganzen eine angenehme Atmosphäre von Heim und Herd. […] Brian Aherne steuert eine seiner besten Charakterzeichnungen bei als tobender, jedoch gutherziger Besitzer eines Pariser Fahrradladens […]. In der Rolle der Lady in Question enthüllt Rita Hayworth eine gewinnende Persönlichkeit und ebenso ein Talent, das ihr schon bald Anerkennung als eine der fähigeren jungen Schauspielerinnen Hollywoods einbringen wird. […] Alles in allem ist The Lady in Question ein ungewöhnlich guter, wenn nicht sogar großartiger Film; ein eindeutiger Leckerbissen für Kinobesucher mit übersättigtem Appetit .“

Bosley Crowther, The New York Times[6]

Einzelnachweise

  1. Turner Classic Movies
  2. "After I got into the swing of creating that bourgeois father, living his nature and working it out through the tortuous path of the story, it proved more stimulating than any other role that ever came my way.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 113
  3. "A domestic comedy of rare charm and graced with performances of unusual understanding. […] the film is distinguished by a fine portrayal of casual habits of ordinary people.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 113
  4. "Distinguished performances are turned in by Brian Aherne and Rita Hayworth. Aherne has never been seen to better advantage while the lovely Miss Hayworth again proves she is a talented actress.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 113
  5. "Although nothing much seems to happen in this beautifully directed picture, the fine performances of its cast and its purely middle-class background make it well worth your while.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 113
  6. "You will be rewarded with an hour and twenty minutes of delectable domestic fare that is by turn droll, down-right funny and slightly dramatic, but always irresistibly humorous. Charles Vidor, the director, has managed to keep his characters in situations that are plausible and has imparted to the whole the infectious atmosphere of home and hearth. […] Brian Aherne contributes one of his finest characterizations as the blustering, good-natured owner of a Parisian bicycle shop […]. As the lady in question Rita Hayworth reveals a winsome personality and a talent which should soon bring her recognition as one of Hollywood's more capable younger players. […] All in all, "The Lady in Question" is an uncommonly good, if not a great, photoplay; a distinct treat for jaded cinematic appetites.", New York Times

Weblinks


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