Theodor Fontane (Schiff)

Theodor Fontane (Schiff)
Theodor Fontane
(Viking Fontane)
Die Theodor Fontane bei Oberwesel

Die Theodor Fontane bei Oberwesel

p1
Schiffsdaten
Flagge DeutschlandDeutschland Deutschland
Schiffstyp Kabinenfahrgastschiff
Heimathafen Oberwesel
Eigner Viking River Cruises
Reederei Viking Flussreisen
Bauwerft De Biesbosch, Dordrecht
Baunummer 843
Baukosten 15,6 Mio. DM
Kiellegung Oktober 1990
Stapellauf 30. März 1991
Übernahme 18. Juni 1991
Indienststellung 18. Juni 1991
Verbleib in Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
94,80 m (Lüa)
Breite 11,00 m
Tiefgang max. 1,27 m
Verdrängung 963 t
 
Besatzung 26
Maschine
Maschine 3x Deutz FM816, je 400 kW
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
1.200 kW (1.632 PS)
Propeller 3x Schottel SPJ 80 II
1x Schottel SPJ 57 (Bugstrahlruder)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 112 (56 Kabinen)
600 bei Tagesfahrt
Sonstiges
Registrier-
nummern

ENI-Nr.: 05113670

Die Theodor Fontane (aus Marketinggründen auch: Viking Fontane) ist ein 1990/91 gebautes Kabinenfahrgastschiff von Viking River Cruises in Basel, das auf Mosel, Rhein und Main zwischen Trier und Würzburg eingesetzt wird. Sie wurde wie alle Schiffe der Gesellschaft in Oberwesel registriert. Das Schiff war von 1991 bis 2000 für die Köln-Düsseldorfer im Einsatz. Das Schiff wurde 2010/11 komplett umgebaut und modernisiert. Sie ist das baugleiche Schwesterschiff der Clara Schumann.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der Wende führte die Köln-Düsseldorfer um die Elbe für zukünftige Flusskreuzfahrten zu erschließen mit dem elbgängigen Schiff St. Caspar der Tours Incomming GmbH in Düsseldorf vom 2. bis 7. Juni 1990 eine Testfahrt von Hamburg nach Dresden durch. Nach den erlangten Erkenntnissen plante die Reederei in Zusammenarbeit mit dem Antriebhersteller Schottel und der Bauwerft De Biesbosch ein Kabinenfahrgastschiff, das durch den Einbau von Ballastwassertanks auch bei niedrigem Wasserstand der Elbe einsetzbar sein sollte. Nach Modell-Versuchen die in der Versuchsanstalt für Binnenschiffbau in Duisburg durchgeführt wurden, erfolgte am 24. Juli 1990 ein Weftauftrag für zwei baugleiche Schiffe mit 64 Fahrgastkabinen. Die Kiellegung des unter der Bau-Nummer 843 zweitgefertigten Schiffs erfolgte im Oktober, der Stapellauf am 30. März 1991. Vom 6. Juni bis 9. Juni wurde der fertiggestellte Rohbau mit Condock III, einem selbstfahrenden Dockschiff, von Amsterdam nach Hamburg überführt, wo die Endausrüstung unter der Mithilfe der Schiffswerft Grube stattfand. Vom 14. Juni fuhr das Schiff mit eigener Kraft nach Magdeburg, wo es an die Elbe-Kreuzfahrten GmbH, einem einhundertprozentigen Tochterunternehmen der Köln-Düsseldorfer übergeben würde. Diese setzte es ab dem 18. Juni ohne vorherige Schiffstaufe und Jungfernfahrt im Plandienst zwischen Magdeburg und Bad Schandau ein. In den Wintermonaten des Jahres wurde die Theodor Fontane als Hotelschiff in Dresden eingesetzt.

Infolge von zu geringem Fahrgastaufkommen zog die Köln-Düsseldorfer das Schiff am 30. Juni 1995 aus dem Elbkreuzfahrtverkehr ab und setzte es nach einer erneuten Überführung mit Condock III ab dem 29. Juli zwischen Wien und dem IJsselmeer auf Donau, Main, Mosel und Rhein ein. Der Besitz der Theodor Fontane wurde am 28. August 1997 an die KD Deutsche Flusskreuzfahrten GmbH übertragen. Als die Premicon AG am 9. März 2000 Hauptaktionär der Köln-Düsseldorfer wurde, übernahm Viking River Cruises das Flusskreuzfahrtgeschäft der Gesellschaft inklusive aller dort eingesetzten Schiffe. Im April 2001 überführte der neue Eigner das Schiff wieder zur Elbe, wo es bis 2007 auf der Fahrtstrecke Lauenburg/Elbe bis Ústí nad Labem im Einsatz stand.[1] 2008 wurde das Schiff abermals zum Rhein überführt, wo es bis 2009 bei Straßburg stillgelegt vor Anker lag. Von Mitte 2009 bis Anfang 2010 wurde das Schiff komplett modernisiert. Seit dem wird sie vom Veranstalter unter dem Namen Viking Schumann vermarktet, obwohl sie nicht umbenannt wurde. Sie wird zwischen Trier und Würzburg eingesetzt.[2]

Ausstattung und Technik

Die Theodor Fontane ist ein Dreideck-Kabinenschiff der 4-Sterne-Kategorie mit 48 Doppelkabinen à 11 m² und 8 Deluxekabinen mit 15 m² Grundfläche. Alle Kabinen sind klimatisiert und jeweils mit einer Dusche, Telefon und TV-Gerät ausgestattet. In den Deluxekabinen wurden trennbare Doppelbetten aufgestellt. Hinter Bugstrahruderaum und Küche befindet sich im Hauptdeck das Bordrestaurant, das nur vom darüber liegenden Aussichtssalon betreten werden kann. Im Eingangsbereich des Oberdecks wurde neben der Rezeption auch ein Bordshop eingerichtet. Das mittschiffs hinter dem Steuerhaus liegende Sonnendeck wurde mit Liegestühlen und teilweise überdachten Sitzgruppen ausgestattet. Alle Decks sind über Treppenlifte auch für gehbehinderte Fahrgäste zu erreichen. [2]

Das Schiff wird über drei 8-Zylinder-Dieselmotoren vom Typ Deutz FM816 á 400 kW über drei Schottel Pump-Jets vom Typ SPJ 80 II angetrieben. Das ebenfalls von Schottel produzierte Bugstrahlruder vom Typ SPJ 57 verfügt über einen 220 kW starken elektrischen Antrieb. Das Schiff ist 94,80 m lang, 11,00 m breit. Der Tiefgang wird mit 1 m angegeben. Durch befüllen von vier Trimmtanks die sich im Doppelboden am Bug und Heck des Hauptdecks befinden kann der Tiefgang bei niedrigen Brückendurchfahrten auf maximal 1,27 m erhöht werden.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Georg Fischbach: Die Schiffe der Köln-Düsseldorfer 1826–2004, Eigenverlag, Köln 2004, S. 849ff
  2. a b Schiffsbeschreibung auf der Webseite des Eigners

Literatur

  • Georg Fischbach: Die Schiffe der Köln-Düsseldorfer 1826–2004, Eigenverlag, Marienhausen 2004, ISBN 3-00-016046-9
  • Stephan Nuding: 175 Jahre Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG , Schardt Oldenburg 2001, ISBN 978-3-8984-1035-9

Weblinks

 Commons: Theodor Fontane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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