Truppenübungsplatz Warthelager

Truppenübungsplatz Warthelager
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Truppenübungsplatz Warthelager (Polen)
Truppenübungsplatz Warthelager
Truppenübungsplatz Warthelager

Der Truppenübungsplatz Warthelager, auch Truppenübungsplatz Posen genannt, wurde im Jahre 1904 auf dem Gebiet der preußischen Provinz Posen nördlich der Stadt Posen errichtet. Er war damals einer der größten und modernsten Truppenübungsplätze des deutschen Kaiserreiches.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Errichtet wurde der Truppenübungsplatz auf den zuvor gegen Entschädigung abgesiedelten Flächen der folgenden Dörfer:

  • Propstei Schweinschädel (poln. Chojnica)
  • Knischin
  • Trzuskotowo
  • Tworkowo
  • Biedrusko

Diese abgesiedelten Dörfer wurden daraufhin meist als Übungsdörfer verwendet und erhielten fast alle neue Ortsnamen. Diese Ortsnamen orientierten sich an Schlachtfeldern des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 sowie des deutsch-deutschen Krieges von 1866. Es wurden folgende Ortsumbenennungen vorgenommen.

Schloss Treskow (Gartenfront)

Das Truppenlager wurde beim Ort Weißenburg errichtet. Zum Truppenlager gehört auch ein bis heute existierendes Offizierkasino im Art Deco Stil als auch das ehemalige Schloss Treskow (ehemals Landsitz der Familie von Treskow).

Ab dem Jahre 1918 wurden weite Teile der preußischen Provinz Posen durch den wiedergegründeten polnischen Staat annektiert. Zu diesen Gebietsteilen zählte auch das Gebiet des Truppenübungsplatzes Posen. Von 1918 bis 1939 nutzte die polnische Armee den Truppenübungsplatz.

Im Jahre 1939 wurde der Truppenübungsplatz, wie das gesamte Gebiet der ehemaligen preußischen Provinz Posen im Zuge des deutschen Polenfeldzuges wieder Teil des Deutschen Reiches. Der nunmehr im sogenannten Warthegau gelegene Truppenübungsplatz wurde schon kurz nach dem Ende der Kampfhandlungen durch die deutsche Wehrmacht wieder in Betrieb genommen.

Im Frühjahr 1945 wurde das Gebiet Schauplatz von Kämpfen zwischen aus dem Bereich der eingeschlossenen Festung Posen ausbrechenden deutschen Truppen und sowjetischen Armeeeinheiten (Schlacht um Posen).

Truppenübungsplatz Biedrusko

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Ab 1946 bis Anfang 1994 nutze die polnische Armee das Gelände als Truppenübungsplatz Biedrusko. In diesem Zeitraum wurde das Gelände noch erweitert um die Flächen der folgenden Ortschaften:

  • Glinienko (deutsch: Weidental)
  • Glinno (deutsch: Lehmberg)
  • Lagiewnik (deutsch: Erdmannswalde)

Landschaftsschutzgebiet Biedrusko

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Seit 1994 stehen weite Teile des Geländes unter Naturschutz. Der Truppenübungsplatz wurde im Rahmen eines Konversionsprojektes in das Landschaftsschutzgebiet Biedrusko umgewandelt. Das Gebiet wurde durch die Europäische Union als Naturschutzgebiet im Rahmen des Natura 2000 Programmes ausgewiesen.

Literatur

  • Władysław Góra, Wojna i okupacja na ziemiach polskich 1939–1945, Wydawnictwo Książka i Wiedza, Warszawa 1984, ISBN 83-05-11290-X.

Weblinks

 Commons: Biedrusko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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