Verein für Reformationsgeschichte

Verein für Reformationsgeschichte

Der Verein für Reformationsgeschichte e.V. mit Sitz in Heidelberg verfolgt den Zweck, „die Erforschung der reformatorischen Bewegung <...> zu fördern und für die Verbreitung der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse“ zu sorgen, was durch die Veröffentlichung von Publikationen und die Veranstaltung wissenschaftlicher Tagungen geschieht.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Verein für Reformationsgeschichte wurde am 13. Februar 1883 in Magdeburg gegründet. Seine ursprüngliche Zielsetzung war eine „Volksbildung mit dem Ziel nationaler protestantischer Identitätsfestigung“.[2] Während des ausgehenden Kaiserreichs trat die Zielsetzung einer volksbildenden Breitenwirkung allmählich zugunsten einer stärker wissenschaftlichen Ausrichtung in den Hintergrund. Nach dem Zweiten Weltkrieg vollzog sich gleichermaßen eine „Öffnung zu westeuropäisch-nordamerikanischen Forschungsfragen“[3] wie ein Abbau der ursprünglichen konfessionellen Bindung an den Protestantismus.

Die folgenden Personen fungierten bislang als Vorsitzende des Vereins:

Der Verein hatte im Jahr 2006 390 Mitglieder, darunter 254 Privatpersonen und 136 Institutionen.[4]

Veröffentlichungen

Abgesehen von verschiedenen Einzelpublikationen veröffentlicht der Verein vor allem zwei Schriftenreihen: die seit 1883 erscheinenden Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte mit inzwischen über 200 Bänden und die Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte, deren erster Band aus dem Jahr 1911 datiert. Dazu gehört als Unterreihe die umfangreiche Dokumentensammlung Quellen zur Geschichte der Täufer, deren erster Band 1930 erschien.[5] Im Auftrag des Vereins - seit 1951 in Kooperation mit der Society for Reformation Research - wird die Zeitschrift Archiv für Reformationsgeschichte herausgegeben, deren 100. Band im Jahr 2009 erschien.

Einzelnachweise

  1. Satzung des Vereins (§3)
  2. Luise Schorn-Schütte: Der Verein für Reformationsgeschichte 1883–2008. 125 Jahre Vereins- und Forschungsgeschichte. Eine Einleitung, in: 125 Jahre Verein für Reformationsgeschichte, Gütersloh 2008, S. 11.
  3. A.a.O., S. 12.
  4. Eigene Angabe des Vereins
  5. Verein für Reformationsgeschichte: Täuferakten-Kommission; eingesehen am 29. April 2011

Literatur

  • Luise Schorn-Schütte (Hrsg.): 125 Jahre Verein für Reformationsgeschichte. Gütersloher Verlagshaus 2009. ISBN 978-3-579-05764-4. (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte, Bd. 200)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Verein für Reformationsgeschichte e. V. — Ver|ein für Reformationsgeschichte e. V.,   gegründet 1883 in Magdeburg, Sitz: Halle (Saale), 1950 94 Heidelberg, seit 1994 Potsdam. Vereinszweck ist die Förderung der Erforschung der Reformation des 16. Jahrhunderts und ihrer Wirkungen, u. a.… …   Universal-Lexikon

  • Reformationsgeschichte, Verein für — Reformationsgeschichte, Verein für, gegründet 1883, verfolgt den Zweck, die Resultate gesicherter Forschung über die Entstehung des Protestantismus und der evangelischen Kirche einem größern Publikum zugänglich zu machen und dadurch das… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Archiv für Reformationsgeschichte — Das Archiv für Reformationsgeschichte (ARG) ist eine wissenschaftliche Zeitschrift, die sich schwerpunktmäßig mit dem Zeitalter der europäischen Reformation beschäftigt. Der Untertitel lautet dementsprechend „Internationale Zeitschrift zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Quellen zur Geschichte der Täufer — (abgekürzt: QGT) ist der Titel einer umfangreichen Sammlung von Dokumenten der reformatorischen Täuferbewegung. Bis zum dritten Band dieser Reihe, der 1938 erschien, lautete ihr Titel Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer (abgekürzt: QGWT). Die …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Schilling (Historiker) — Heinz Schilling (* 23. Mai 1942 in Bergneustadt) ist ein deutscher Historiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeitsschwerpunkte 3 Mitgliedschaften und Auszeichnungen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Luise Schorn-Schütte — (* 19. Februar 1949 in Osnabrück) ist eine deutsche Historikerin und Hochschullehrerin. Sie lehrt als Professorin für Neuere Allgemeine Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main. Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und… …   Deutsch Wikipedia

  • Monarchomaque — Théodore de Bèze, auteur monarchomaque. Les monarchomaques étaient des libellistes qui s élevaient contre l absolutisme royal qui s établit à la fin du XV …   Wikipédia en Français

  • Julius Köstlin — (* 17. Mai 1826 in Stuttgart; † 12. Mai 1902 in Halle (Saale)) war ein deutscher evangelischer Theologe, Kirchenhistoriker sowie Mitbegründer des Vereins für Reformationsgeschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Kawerau — (* 25. Februar 1847 in Bunzlau; † 1. Dezember 1918 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Theologe und Historiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 L …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Dellsperger — (* 30. September 1943 in Bern) ist ein Schweizer Theologe und emeritierter Professor für Neuere Kirchengeschichte, Konfessionskunde und Theologiegeschichte an der Universität Bern. Leben Dellsperger studierte Theologie in Bern und Heidelberg;… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”