Vladimir Burlakov

Vladimir Burlakov

Vladimir Burlakov (* 1987 in Moskau[1]) ist ein deutsch-russischer Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ausbildung und erste Fernseharbeiten

Der gebürtige Russe[2] zog 1996 nach München.[3] Dort studierte Vladimir Burlakov von 2006 bis 2010 Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule. Während dieser Zeit wirkte er unter anderem als Herzog in Die Rächer (2009, I-camp/Neues Theater München) mit, eine Variation von Thomas Middletons Tragödie der Rächer.[4] Sein Debüt im deutschen Fernsehen gab er 2010 mit Dominik Grafs Im Angesicht des Verbrechens. Im von der Kritik hochgelobten Krimi-Mehrteiler schlüpfte Burlakov für mehrere Folgen in die Rolle des verliebten Nikolai, Mitglied einer osteuropäischen Verbrecherbrigade. Der Part brachte ihm gemeinsam mit dem übrigen Schauspielensemble um Marie Bäumer, Mišel Matičević, Max Riemelt und Ronald Zehrfeld den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Besondere Leistung Fiktion ein, während Im Angesicht des Verbrechens als Bester Mehrteiler ausgezeichnet wurde.

Im selben Jahr war Burlakov in dem WDR-Fernsehspiel Schurkenstück (2010) zu sehen, in dem eine gefragte Jungregisseurin (gespielt von Katharina Schüttler) mit jugendlichen Straftätern eine modernisierte Fassung von Friedrich Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame aufzuführen plant. Im jungen Ensemble um Franz Dinda, Michael Keseroglu, Janusz Kocaj, Arnel Taci und Sebastian Urzendowsky war er der schöngeistige Russenmafioso Pjotr, der die weibliche Hauptrolle in der Aufführung übernimmt und davon träumt Schauspieler zu werden. Dies brachte Burlakov erneut Lob seitens der Kritiker ein.[5][6][7]

Erfolg als „Marco W.“

Im März 2011 übernahm er in der Sat.1-Produktion Marco W. – 247 Tage im türkischen Gefängnis (Arbeitstitel: 247 Tage) neben Veronica Ferres und Herbert Knaup den Part des Marco Weiss, was von 4,87 Mio. Fernsehzuschauern verfolgt wurde. Der 17-jährige Schüler war 2007 wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen in der Türkei verhaftet worden. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bewertete Burlakovs Darstellung des Marco als überzeugende, im Vergleich zu den vorangegangenen Fernseharbeiten aber etwas zurückgenomme charismatische Leistung. „ Nicht nur, dass er Marco W. ähnelt, es ist einfach sehenswert, wie einfühlsam der vierundzwanzigjährige Burlakov einen siebzehn Jahre jungen Mann spielt: die Stimme, die Blicke, die zaghaften Bewegungen, die Momente, in denen er sich ermannt.“, so Uwe Ebbinghaus.[8] Weitere Kritiker schlossen sich dieser Beurteilung an und sprachen von einer überzeugenden oder eindrucksvollen Leistung beziehungsweise einem sehr talentierten Schauspieler.[9][10][11] Ebenfalls wirkte Burlakov als Liebhaber und Mordverdächtiger einer mehr als 30 Jahre älteren Armuts-Prostituierten (gespielt von Renate Krößner) in der Folge Am Ende muss Glück sein (2011) der ZDF-Krimiserie Kommissarin Lucas mit.

Vladimir Burlakov lebt in München und Wien. Er spricht neben Deutsch auch Russisch als Muttersprache[12] und beherrscht unter anderem die brasilianische Kampfkunst Capoeira.

Filmografie

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Knastbrüder – Interview mit Marco Weiss und Vladimir Burlakov bei tvspielfilm.de (aufgerufen am 22. März 2011).
  2. vgl. Steckbrief bei sat1.de (aufgerufen am 16. März 2011).
  3. vgl. Schmitz, Joachim: Großes Fernsehen bei noz.de, 21. März 2011 (aufgerufen am 27. April 2011).
  4. vgl. Kluges Schauerstück : „Die Rächer” im I-camp. In: Süddeutsche Zeitung, 31. Juli 2009, S. 41.
  5. vgl. Ebbinghaus, Uwe: Der Besuch der jungen Regisseurin. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. August 2010, Nr. 190, S. 33.
  6. vgl. Gehringer, Thomas: Besuch der jungen Dame. In: Der Tagesspiegel, 18. August 2010, S. 22.
  7. vgl. Scheper, Jan: Groteske Knastposse. In: die tageszeitung, 18. August 2010, S. 17.
  8. vgl. Ebbinghaus, Uwe: Herzlichst, Dein Christian Wulff. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. März 2011, Nr. 68, S. 35.
  9. vgl. Sichtermann, Barbara: Kafka in Side. In: Der Tagesspiegel, 22. März 2011, S. 27.
  10. vgl. Miklis, Katharina: Nicht ganz so grausam wie die Wirklichkeit. In: Hamburger Abendblatt, 22. März 2011, Nr. 68, S. 16.
  11. vgl. Keil, Christopher: Spiel mit Ähnlichkeiten. In: Süddeutsche Zeitung, 22. März 2011, S. 19.
  12. vgl. Profil bei schauspielervideos.de (aufgerufen am 9. Oktober 2010).
  13. Schauspieler News. Schlag Künstleragentur, abgerufen am 2. Juni 2011.
  14. Nachwuchspreis 2011: Nominierungen. Studio Hamburg, abgerufen am 2. Juni 2011.

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