Wadim Alexandrowitsch Dawydow

Wadim Alexandrowitsch Dawydow
Wadim Dawydow, 2008

Wadim Alexandrowitsch Dawydow (russisch Вадим Александрович Давыдов; * 2. Dezember 1966 in Magnitogorsk) ist ein russischer Autor von Romanen und Publizist. Sein Stil zeichnet sich durch realistische Elemente und Anspielungen auf die Alternativweltgeschichte aus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wadim Dawydow wurde am 2. Dezember 1966 in Magnitogorsk (Russische Föderation) geboren. Er ist ein diplomierter Philologe und Wirtschaftswissenschaftler. Nach dem Militärdienst schloss er das Studium ab, arbeitete bei der Zeitung und beim Rundfunk. Schon in der Studentenzeit schrieb er Erzählungen und Gedichte, die in regionalen Medien veröffentlicht wurden. Kurz nach dem Zerfall der UdSSR zog er nach Minsk um, wo er zwischen mehreren Berufen und Tätigkeiten wechselte: er arbeitete als Lehrer, Direktor eines Unternehmens, Korrespondent, Chauffeur, Finanzberater, Nachtportier, Bauarbeiter und selbstverständlich als Straßenfeger. Auch ist er viel gereist. Seit 2001 lebt und arbeitet im Westeuropa.

„In der Wirklichkeit ist alles bei Weitem nicht so klar und eindeutig. Mein Körper befindet sich im Bermudadreieck zwischen Straßburg, Frankfurt und Luxembourg, mein Herz – in Prag und meine Seele – in Russland. Und es gibt kein Heilmittel dagegen.“

Sein erster Roman „Das Jahr des Drachens“ ist zur Zeit nicht offiziell veröffentlicht. Die Roman-Trilogie „Die Thronfolger“ ist im Verlag „Leningrad“ (ehemalig „Lenisdat“) in 2007 und 2008 erschienen. Einige publizistische Artikel des Autors zu den Themen Konflikt der Zivilisationen und Future Schock sind auf der Internetseite des Autors sowie in der elektronischen Zeitung „Reaktionär“ veröffentlicht.

Werke

„Das Jahr des Drachens“. Dieses am meisten umstrittene Werk von Wadim Dawydow wurde der Öffentlichkeit erstmalig in 2005 durch die elektronischen Portale Aldebaran und FictionBook vorgestellt. Laut dem Autor selbst handelt „Das Jahr des Drachens“ vor allem von Liebe, jedoch sind viele Leser damit nicht einverstanden. Der Roman rief aufgeregte Diskussionen in den verschiedensten Leserkreisen hervor. Sein emotional hochgeladener Darstellungsstil mit einem häufig wechselnden Entfaltungsrythmus kann in der Tat sehr widersprüchliche Gefühle erwecken. Es ist nicht auszuschließen, dass der Autor gerade diesen Effekt anstrebte. Eine Zuweisung des Romans zu einem bestimmten Genre ist kaum möglich. Der Roman ist ein nicht-ordinäres Stück moderner Prosa.

Die Thronfolger“. Direkt nach der Samisdat-Veröffentlichung (Selbstverlag) fand der Roman seine Leser und Anhänger. Das erste Buch der Trilogie mit dem Titel „Die Burg von Kimmerien“ erschien Ende 2007. Im ersten Halbjahr 2008 wurden der zweite und dritte Band der Trilogie „Die Prophezeiung“ und „Dem Tod zum Trotz“ veröffentlicht.

„Die Thronfolger“ kann eindeutig dem Genre Alternativgeschichte zugeordnet werden. Die schlagartige Popularitätszunahme dieses Genres wurde durch die Erscheinung des ersten Romans von Vassily Zwyagintsew „Odysseus verlässt Ithaka“ hervorgerufen. „Die Thronfolger“ erzählt „von der schrecklichen und herrlichen Zeit, von Liebe und Hass, von Krieg und Frieden. Das ist eine Enzyklopädie des nicht-Passierten, ein hervorragendes Porträt einer großen Epoche, den Pathos und der Sinn derer verstehen nur noch einige wenige. Das ist ein Panorama einer Vision, die nun für immer in der Wüste des Lebens verloren gegangen ist“ – mit diesen Worten bezeichnet der Autor das Leitmotiv des Romans.

Ausgewählte Zitate

„Wir wollen Klarheit, richtige Klarheit! Wenn der Feind Feind ist und der Bruder und Freund – Bruder und Freund und kein Interessenausgleich. Wenn Mut Mut ist und Liebe Liebe. Wenn das gegebene Wort um jeden Preis gehalten wird. Und sollte der Tod kommen – trifft man ihn auf dem Schlachtfeld, stehend, mit einem Schwert in der Hand, umringt von den Leichen seiner Feinde!“

„Russland ist ein Land der tausend Gesichter, das Reich mit mehreren Sprachen. Darin besteht seine Kraft, das ist die Ursache seiner Unnachgiebigkeit. Der Adler seines Wappens sieht nach Osten und nach Westen. Kein anderes Land bis auf vielleicht noch Amerika wird von so vielen unterschiedlichen Menschen für ihr Vaterland erklärt. Und der russische Zar war solange Zar bis er alle seinen Untertanen gleich unvoreingenommen und gerecht behandelte. Lass den Zaren da sein, bin ich etwa dagegen? Nur soll er den Willen Gottes verkörpern, der die Eitelkeit und die Genusssucht zügelt, und nicht der eine Kopf, der alles alleine für alle entscheidet. Das ist Unsinn, mehr ist nicht dran. Wir müssen für uns selbst denken. Und das künftige Russland, falls es als solches bestehen bleiben will, kann keinen anderen Weg gehen.“

Werkausgaben

Weblinks


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