Werner Kempf (Maler)

Werner Kempf (Maler)

Werner Kempf (* 1. Oktober 1925 in Chemnitz; † 3. Juni 1999 in Schneeberg) war ein deutscher Maler und Mundartsprecher.

Kempf wuchs in Neustädtel auf, wo sein Vater als Fabrikarbeiter tätig war. In seiner Heimatstadt, die 1939 nach Schneeberg eingemeindet wurde, besuchte er von 1932 bis 1940 die Pestalozzi-Schule. Bereits in seiner Schulzeit lernte er das Schnitzen und gehörte einer Sing- und Spielschar an. Ab 1940 begann er eine weiterführende Schulbildung an der Städtischen Handelsschule in Schneeberg, brach diese jedoch aus finanziellen Gründen ab und trat eine Lehre als Kaufmannsgehilfe bei der Firma Gebrüder Wilisch in Oberschlema an. Aufgrund seiner kleinen Körpergröße von 1,44 m blieb er im Zweiten Weltkrieg von einem Kriegsdienst in der Wehrmacht verschont. Nach Kriegsende arbeitete er bis 1949 als Heimarbeiter in der Greifenstein-Kunsthütte in Thum, wo er für seine gefertigten Artikel zahlreiche Preise erhielt. Anschließend machte er sich als Kunstgewerbler und Maler selbstständig und war 1959 einer der Mitbegründer der PGH Schnitzer und Drechsler, die später unter dem Namen PGH Schneeberger Volkskunst bekannt wurde. 1978 erlangte er an der Fachschule für angewandte Kunst den Abschluss als Formgestalter. Er fertigte zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle mit heimatlichen Motiven aus dem Erzgebirge.

Als Mundartsprecher debütierte er 1949 und trat zunächst mit den Zschorlauer Nachtigallen und den Filzteich-Maad auf und gehörte 1962/63 zu den Initiatoren des Erzgebirgsensembles Aue, in dem er bis in die 1990er aktiv blieb. Er schrieb zahlreiche humoristische Gedichte und gereimte Erzählungen meist in erzgebirgischer Mundart, die insbesondere aufgrund seines eigentümlichen Sprechstils Beliebtheit erlangten.

Ehrungen

Kempf erhielt 1961 den Kunstpreis des Bezirks Karl-Marx-Stadt. 1985 wurde er zum Ehrenbürger von Schneeberg ernannt. Kempf war Ehrenmitglied des Erzgebirgszweigvereins Markersbach.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Werner Kempf — ist der Name folgender Personen: Werner Kempf (General) (1886–1964), deutscher Wehrmachtsgeneral der Panzertruppen Werner Kempf (Maler) (1925–1999), deutscher Maler und Mundartsprecher Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Kempf — ist der Familienname folgender Personen: Alfons Kempf (1912–1999), deutscher Weihbischof im Bistum Würzburg Andreas Kempf (* 1967), deutscher Curler Arno Kempf (* 1965), deutscher Schauspieler Cornelia Kempf (* 1970), deutsche Schriftstellerin… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ke — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Königsberg — (Preußen), heute Kaliningrad. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien …   Deutsch Wikipedia

  • Schneeberg (Erzgebirge) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Stadt Aue — Die Stadt Aue entwickelte sich aus dem 1173 gegründeten Klösterlein Zelle an der Zwickauer Mulde. Eine Ersterwähnung des Ortes als Awe, was auf die fruchtbaren Wiesen(auen) im Tal des Zusammenflusses der Mulde und des Schwarzwassers zurückgeht,… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesamtliste der Träger des Bundesverdienstkreuzes — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schn — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”