Wilhelm Schulthess

Wilhelm Schulthess
Wilhelm Schulthess

Wilhelm Schulthess-Wyder (* 18. Mai 1855 in Villnachern; † 6. März 1917 in Zürich) war ein Schweizer Internist, Kinderarzt und Allgemeinpraktiker, der sich auf die Behandlung von Wirbelsäulen-Deformationen (Skoliose) spezialisierte. Er begründete sowohl die nach ihm benannte Schulthess-Klinik beim Balgrist in Zürich-Weinegg als auch die heutige Uniklinik Balgrist. Er war der Bruder des Schweizer Bundesrats Edmund Schulthess.

Inhaltsverzeichnis

Berufliches Wirken

Schulthess führte seit 1883 das Orthopädische Institut an der Löwenstrasse in der Zürcher Innenstadt, das 1896 an die Neumünsterallee in Zürich-Riesbach übersiedelte. In dieser Privatklinik behandelte er - zusammen mit dem Chirurgen Dr. August Lüning (1852–1925) – vor allem Fehlstellungen der Wirbelsäule. Um auch Kindern aus weniger vermögenden Familien eine entsprechende Therapie zu ermöglichen, startete er eine Spendenkampagne, die 1909 in der Gründung des Schweizerischen Vereins für krüppelhafte Kinder (seit 1966: Schweizerischer Verein Balgrist) mündete. Dieser Verein eröffnete am 12. November 1912 auf dem Balgrist-Hügel die Orthopädische Anstalt Balgrist mit 74 Betten, welche als Vorläuferin der heutigen Uniklinik Balgrist gilt.[1]

Die 1995 eröffnete Schulthess-Klinik beim Balgrist mit dem Neubau von 2006

Schulthess starb bereits 1917 an einem Herzinfarkt. Nach seinem Tod übernahmen sein Schwiegersohn Eugen Hallauer und seine Tochter Claire Hallauer-Schulthess die Leitung der Privatklinik an der Neumünsterallee. Diese wurde 1935 in die gemeinnützige Wilhelm-Schulthess-Stiftung überführt. 1995 erfolgte der Umzug in den Neubau an der Lengghalde beim Balgrist, unweit der Uniklinik Balgrist.

Literatur

  • Beat Rüttimann. Wilhelm Schulthess (1855–1917) und die Schweizer Orthopädie seiner Zeit. Zürich, Polygraphischer Verlag, 1983.

Einzelnachweise

  1. http://www.schulthess-klinik.ch/app/article/index.cfm?fuseaction=Openarticle&aoid=93&lang=de

Weblinks


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