Wolfgang Weber (Historiker, 1950)

Wolfgang Weber (Historiker, 1950)

Wolfgang Eduard Josef Weber (* 28. Juli 1950 im Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Historiker. Er ist als Direktor und geschäftsführender wissenschaftlicher Sekretär des Instituts für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg sowie Professor für Neuere und Neueste Geschichte, insbesondere Europäische Kulturgeschichte, tätig.

Inhaltsverzeichnis

Leben

In Kappel bei Freiburg zur Volksschule und in Freiburg auf das Humanistische Berthold-Gymnasium gegangen, legte Weber 1970 das Abitur ab und studierte nach dem Wehrdienst ab 1972 Geschichte, Politikwissenschaft und Sozialwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Im Anschluss an das Lehramtsexamen 1977 erhielt er zunächst ein Promotionsstipendium, ging dann aber als Wissenschaftlicher Assistent an die Universität Augsburg, wo er vom 1982 promoviert wurde. 1988 erfolgte die Habilitation für Neuere und Neueste Geschichte.

Nach verschiedenen Lehrstuhlvertretungen und Lehraufträgen sowie einer einjährigen Gastprofessur an der Emory University in Atlanta/Georgia, USA in den Jahren 1990/1991 erfolgte die Übernahme seiner Stellung an der Universität Augsburg.[1]

2009 wurde Weber für seine Initiative und erfolgreiche Drittmitteleinwerbung zugunsten der Erarbeitung einer wissenschaftlichen Edition der Augsburger Chronik des Georg Kölderer (um 1600) in Ottobeuren mit dem Preis Pro Suebia ausgezeichnet. Der von der Dr. Eugen Liedl Stiftung zur Förderung der Erforschung der Bayerisch-Schwäbischen Landesgeschichte mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Preis geht jeweils zu gleichen Teilen an eine herausragende wissenschaftliche und eine herausragende künstlerische Leistung.[2]

Forschung

Wolfgang E. J. Weber, der bis um 2000 unter dem Namen Wolfgang Weber publizierte, ist seit seiner Doktorarbeit Spezialist für die Sozial- und Kulturgeschichte der deutschen Geschichtswissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts. Seit seiner Habilitationsschrift befasst er sich in verschiedenen Perspektiven mit der Geschichte der Politischen Ideen des 17. Jahrhunderts besonders der lateinischen Drucke auf diesem Gebiet. Weitere Forschungsgebiete sind die Kulturgeschichte der Fürsten und Dynastien, die Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft, die Universitätsgeschichte sowie die Geschichte des Nahostkonflikts.

Schriften

  • Priester der Klio. Historisch-sozialwissenschaftliche Studien zur Herkunft und Karriere deutscher Historiker und zur Geschichte der deutschen Geschichtswissenschaft 1800–1970. Lang, Frankfurt am Main u.a. 1984, ISBN 3-8204-7435-8 (Europäische Hochschulschriften Reihe 3, Bd. 216).
  • Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Lehrstuhlinhaber von den Anfängen des Faches bis 1970. Lang, Frankfurt am Main u.a. 1984, ISBN 3-8204-8005-6.
  • Die USA und Israel. Zur Geschichte und Gegenwart einer politischen Symbiose. Steiner, Stuttgart 1991, ISBN 3-515-05966-0.
  • Prudentia gubernatoria. Studien zur Herrschaftslehre in der deutschen Politischen Wissenschaft des 17. Jahrhunderts. Niemeyer, Tübingen 1992, ISBN 3-484-16504-9 (Studia Augustana, Bd. 4).
  • Caspar Thurmann: Bibliotheca statistica. Politik, Staatsrecht und Zeitgeschichte in einer frühneuzeitlichen Bibliographie raisonné. Hrsg. und eingel. von Wolfgang Weber, Vögel München 2000, ISBN 3-89650-082-1 (Nachdruck der Ausgabe Halle 1701).
  • Geschichte der europäischen Universität. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-17-016482-1 (Inhalt, PDF, 55 KB).[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homepage der Mitarbeiter des Instituts für Europäische Kulturgeschichte, Augsburg.
  2. „Pro Suebia“-Preis für Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber
  3. Für weitere Veröffentlichungen siehe das Publikationsverzeichnis von Wolfgang Weber auf seiner Homepage am Institut für Europäische Kulturgeschichte.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wolfgang Weber (Historiker) — Wolfgang Eduard Josef Weber * 28. Juli 1950 im Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Historiker, Direktor und Geschäftsführender Wissenschaftlicher Sekretär des Instituts für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg sowie Professor …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Weber — ist der Name folgender Personen: Wolfgang Weber (Journalist) (1902–1985), deutscher Journalist Wolfgang Weber (Schachspieler) (1909–1981), deutscher Schachspieler Wolfgang Weber (Regisseur) (1935–2010), österreichischer Regisseur Wolfgang Weber… …   Deutsch Wikipedia

  • Weber (Familienname) — Weber ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Familienname Weber ist abgeleitet von dem Beruf des Webers. In Deutschland belegt der Name Weber Platz 5 der häufigsten Familiennamen. Varianten Textor (latinisiert) von Waeber Weeber Wefer… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Eduard Josef Weber — * 28. Juli 1950 im Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Historiker, Direktor und Geschäftsführender Wissenschaftlicher Sekretär des Instituts für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg sowie Professor für Neuere und Neueste… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang J. Mommsen — Wolfgang Justin Mommsen (* 5. November 1930 in Marburg; † 11. August 2004 in Bansin) war ein deutscher Historiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Leonhard — (1990) Wolfgang Leonhard (* 16. April 1921 in Wien als Wladimir Leonhard) ist ein politischer Schriftsteller, Publizist, Historiker und einer der führenden Kenner der Sowjetun …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Hallgarten — George Wolfgang Felix Hallgarten (zuerst Wolfgang Hallgarten, * 3. Januar 1901 in München; † 22. Mai 1975 in Washington, D.C.) war ein deutschstämmiger US amerikanischer Historiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Historiker des 20. und 21. Jahrhunderts — Die Liste der Historiker des 20. und 21. Jahrhunderts führt solche Personen alphabetisch auf, die im Gesamtgebiet der Erforschung, Darstellung und Interpretation der Geschichte, einschließlich der Archäologie, Ur und Frühgeschichte und… …   Deutsch Wikipedia

  • Alfred Weber — (* 30. Juli 1868 in Erfurt; † 2. Mai 1958 in Heidelberg) war ein deutscher Nationalökonom, Soziologe und Kulturphilosoph. Er war der jüngere Bruder des berühmten Soziologen und Nationalökonomen Max Weber. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Berthold-Gymnasium — Schultyp Gymnasium Ort Freiburg im Breisgau Bundesland Baden Württemberg Staat Deutschland Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”