Zschippern

Zschippern
Zschippern
Stadt Gera
Koordinaten: 50° 52′ N, 12° 7′ O50.86583333333312.11266Koordinaten: 50° 51′ 57″ N, 12° 6′ 36″ O
Höhe: 266 m ü. NN
Einwohner: 140 (31. Dez. 2005)
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Postleitzahl: 07546
Vorwahl: 0365

Zschippern ist ein Stadtteil der Stadt Gera in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Zschippern liegt im südöstlichen Stadtgebiet von Gera zwischen Geiersberg, Galgenberg und dem Zaufensgraben (Landschaftsschutzgebiet).

Geologie

Zschippern liegt im Bereich der jüngsten Ablagerungen der Zechsteinzeit; etliche der Schichten sind reich an Kupfererzen, höhere Kalksteinschichten wurden in früherer Zeit zur Kalkgewinnung abgebaut.

Geschichte

Die älteste urkundliche Erwähnung stammt vom 12. November 1322: Ticzelin von Tschiprin wird in einem Kauf des Klosters Cronschwitz mit 16 ½ Schilling belehnt. Der Ortsname dürfte auf einen slawischen Personennamen „Čipr-“ mit dem Ortsnamensuffix -in zurückgehen.[1] Zum Fürstentum Reuß jüngerer Linie gehörig, war Zschippern Teil des Kirchspiels Thränitz-Kaimberg-Collis-Zschippern, von welchen Orten jeder einer anderen Landesherrschaft zugehörig war. Die Erbgerichtsbarkeit lag bis 1855 beim Rittergut Pforten.

Ein ehemals vorhandener Rittersitz dürfte bereits 1328 nicht mehr vorhanden gewesen sein. Nickel vom Ende der Ältere, weimarischer Mundschenk, beginnt 1556 mit der Errichtung eines Schäferei-Vorwerkes, der Ort wird künftig als Vorwerk bezeichnet. 1827 umfasst der Ort ein Rittergut, 11 Häuser und 48 Einwohner.

Der Ort schulte traditionell nach Thränitz, jedoch wird 1728 eine Winkelschule in Zschippern aktenkundig: Ein Lehrer Rohn beschwert sich beim Konsistorium in Leipzig, dass selbige ihn im Einkommen wie Ansehen schädige.

1913 wird das Flugfeld Zschippern mit Schauvorführungen und Wettflügen eingeweiht; sein Betrieb wird 1926 mit Eröffnung des Flugplatzes Gera in Tinz/Langenberg (mit Beginn des Autobahnbaues in den 30er Jahren an den heutigen Standort Leumnitz verlegt) eingestellt.

Politik

Zschippern hat keine Ortsteilverfassung, somit auch keinen Ortsteilrat und keinen Ortsteilbürgermeister.

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1827: 48
  • 1864: 90
  • 1939: 152
  • 2005: 140
Datenquelle: Stadtarchiv Gera

Verkehr

  • Zschippern ist über die Süd-Ost-Tangente Gera zu erreichen.
  • ÖPNV-Anbindung besteht mit der GVB-Buslinie 26.
  • Nächstgelegener Bahnhof ist Gera-Süd.

Bildung

Die nächstgelegene Kindereinrichtung ist die

  • Kindertagesstätte Regenbogen in Thränitz.

Zuständige Grundschule ist die

  • Neulandschule in Pforten.

Nächstgelegene Regelschule ist die

  • Ostschule im Ostviertel.

Einzelnachweise

  1. Heinz Rosenkranz: Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 61.

Literatur

  • Brodale, Klaus und Heidrun Friedemann: Das war Gera im 20. Jahrhundert. Gudensberg 2002.
  • Cannabich, Johann Günther Friedrich: Neueste Kunde von Baden, Nassau, Hohenzollern, Lippe, Waldeck, Anhalt und den Reußischen Ländern. Weimar 1827.
  • Hahn, Ferdinand: Geschichte von Gera und dessen nächster Umgebung. Gera 1855.
  • Kretzschmer, Ernst Paul: Chronik von Thränitz, Grobsdorf, Zschippern, Kaimberg. Gera 1935.
  • Klotz, Johann Christoph´: Beschreibung der Herrschaft und Stadt Gera. Schleiz 1816.
  • Köhler, August Ernst: Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andre alte Überlieferungen im Vogtlande. Leipzig 1867.
  • Mues, Siegfried: Gera. Ein historischer Spaziergang. Horb 1993.
  • Rosenkranz, Heinz: Ortsnamen des Bezirks Gera. Greiz 1982.
  • o.A.: Hof- und Staatskalender für das Fürstentum Reuß j. L.. Gera 1864.
  • Mitteilungen des geschichts- und altertumsforschenden Vereins. Altenburg; div.



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