Zweite Seeschlacht am Kap Finisterre (1747)

Zweite Seeschlacht am Kap Finisterre (1747)
Zweite Seeschlacht am Kap Finisterre (1747)
Teil von: Österreichischer Erbfolgekrieg
Combat naval bataille cap finisterre octobre 1747.jpg
Datum 25. Oktober 1747
Ort 270 Seemeilen nördlich von Kap Finisterre
Ausgang britischer Sieg
Konfliktparteien
Großbritannien, Frankreich
Befehlshaber
Edward Hawke Henri-François des Herbiers, marquis de l'Estenduère
Truppenstärke
14 Linienschiffe, 3 Fregatten (zusammen 7000 Mann, 950 Geschütze) 9 Linienschiffe, 1 Fregatte (zusammen 4000 Mann, 750 Geschütze)
Verluste
800 Tote und Verwundete 1100 Tote und Verwundete, 2100 Mann gefangen
Zahlen über Stärkeverhältnisse und Verluste können in der Literatur auseinander gehen[1]

Die zweite Seeschlacht beim Kap Finisterre des Jahres 1747 fand am 25. Oktober im Rahmen des Österreichischen Erbfolgekrieges statt. Der französische militärische Geleitschutz eines großen Konvois von Handelsschiffen wurde von einer wesentlich stärkeren englischen Flotte besiegt.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Die Franzosen mussten trotz der britischen Stärke zur See zu Versorgungszwecken und zur Aufrechterhaltung der Kommunikation die Verbindung zu ihren Besitzungen in Amerika und Ostindien aufrechterhalten. Die Möglichkeiten der französischen Flotte, die Konvois zu schützen, waren allerdings eng begrenzt. Dies hatte sich bereits im Mai 1747 gezeigt, als es in der ersten Seeschlacht am Kap Finisterre nicht gelungen war, Konvois an den Briten vorbei nach Kanada und Ostindien zu eskortieren. Stattdessen gerieten sämtliche militärischen Begleitschiffe in britische Hand.

Verlauf

Am 6. Oktober desselben Jahres lief ein Konvoi aus 250 Handelsschiffen in Richtung Westindien aus. Geschützt wurden sie von acht französischen Linienschiffen und einer Fregatte. Die Kriegsschiffe standen unter dem Kommando von Henri-François des Herbiers, marquis de l'Estenduère.

Wie schon vor der ersten Seeschlacht blieben die Vorbereitungen der britischen Admiralität nicht verborgen. Bereits am 20. August 1747 war eine britische Flotte aus vierzehn Linienschiffen sowie einigen Fregatten unter dem Kommando von Admiral Edward Hawke ausgelaufen, um den Konvoi abzufangen.

Die Franzosen rechneten damit, dass erneut eine britische Flotte vor dem Kap Finisterre kreuzen würde. Daher ließ der französische Befehlshaber die Schiffe zunächst die Biskaya durchfahren, mit dem Ziel, am Kap so weit wie möglich vorbeizukommen.

Der Konvoi wurde allerdings von britischen Schiffen gesichtet, die die Information an die Flotte weiter gaben. Am 25. Oktober trafen beide Flotten etwa 270 Seemeilen nördlich des Kaps zusammen. Mit raumen Wind konnten die französischen Handelsschiffe ausweichen. Die Kriegsschiffe wurden in Kiellinie formiert. Wie schon George Anson, 1. Baron Anson, bei der ersten Schlacht, verzichtete Hawkes angesichts der eigenen Überlegenheit auf eine Schlachtlinie und befahl allgemeine Jagd auf die gegnerischen Schiffe. Die britischen Schiffe griffen den Gegner nach dem Ermessen ihrer Kommandanten eigenständig an.

Die Schlacht dauerte sieben Stunden. Danach waren sechs französische Kriegsschiffe in der Hand der Briten. Nur das Flaggschiff und ein weiteres Schiff entkamen nach Brest. Aber auch die Briten hatten hohe Verluste erlitten und zahlreiche Schiffe waren beschädigt. Eine Verfolgung der Handelsschiffe war so nicht möglich.

Folgen

Nachdem Hawke die britischen Flotteneinheiten in Westindien informiert hatte, wurden in diesen Gewässern mehr als dreißig französische Handelsschiffe aufgebracht. Die Übrigen waren entkommen. Hawke wurde nach der Schlacht der Bathorden verliehen.

Der Verlust gerade auch an Seeleuten schwächte die französische Marine stark. Beide Schlachten machten deutlich, dass die Franzosen nicht mehr in der Lage waren, große Konvois militärisch zu sichern. Dies war eine der Ursachen für den Verlust des französischen Kolonialreiches.

Einzelnachweise

  1. hier wurde verwendet: Gaston Bodart: Militär-historisches Kriegs-Lexikon, (1618-1905). Wien, 1908 S.213

Literatur

  • Georg von Alten (Hrsg.): Handbuch für Heer und Flotte. Bd.3, Berlin u.a., 1911 S.729
  • Jeremy Black: European Warfare in a Global Context, 1660-1815. London, 2007 S.150
  • Jeremy Black: Britain as a military power, 1688-1815. London, 1999 S.97

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