Cipralisant

Cipralisant
Strukturformel
Strukturformel von Cipralisant
Allgemeines
Freiname Cipralisant
Andere Namen

(1S,2S)-4-(2-(5,5-Dimethylhex- 1-inyl)-cyclopropyl)imidazol

Summenformel C14H20N2
CAS-Nummer 213027-19-1
PubChem 6433105
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Antihistaminika

Wirkmechanismus

Selektiver Histamin-H3-Ligand

Eigenschaften
Molare Masse 216,32 g·mol−1
Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Cipralisant (GT-2331) ist ein von der Firma Gliatech entwickelter Arzneistoff aus der Gruppe der H3-Antihistaminika. Diese Substanz war eine der ersten klinisch untersuchten H3-Antihistaminika und wurde in Phase-II-Studien zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung zu Beginn der 2000er Jahre erprobt. Eine weitere klinische Untersuchung und Zulassung für die Therapie ist jedoch nach der Übernahme von Gliatech durch MSD Sharp & Dohme nicht erfolgt.

Inhaltsverzeichnis

Pharmakologie

Wenngleich Cipralisant ursprünglich als Antagonist am Histamin-H3-Rezeptor identifiziert wurde[2], konnten später auch Rezeptor-aktivierende Effekte durch diese Substanz beobachtet werden[3]. Dieses Verhalten, je nach Untersuchung entweder als Antagonist oder als Agonist zu agieren, wird auch als funktionelle Selektivität bezeichnet. Somit stellt diese Substanz kein H3-Antihistaminikum im eigentlichen Sinne dar.

Chemie

Stereochemie

Cipralisant besitzt am Cyclopropanring zwei Stereozentren. Somit kann Cipralisant in Form von vier verschiedenen stereoisomeren Formen vorliegen. Als pharmakologisch wirksames Stereoisomer, konnte die (1S,2S)-Form [(1S,2S)-4-(2-(5,5-Dimethylhex- 1-inyl)-cyclopropyl)imidazol] identifiziert werden[4].

Synthese

Die Synthese von Cipralisant erfolgt in einer Mehrstufensynthese ausgehend von trans-Urocansäure durch Veresterung mit 2-Butanol[4]. Nach Schutz des Imidazolrings durch Tritylierung wird das Veresterungsprodukt mit Trimethylsulfoniumiodid zum Cyclopropanderivat umgesetzt und anschließend verseift. Nach einer Racematspaltung wird das Reaktionsprodukt zu (1S,2S)-2-(1-Trityl-1H-Imidazol-4-yl)-Cyclopropancarbaldehyd reduziert. Nach Umsetzung zu (1S,2S)-4-[2-(5,5-Dimethylhex-1-inyl)-Cyclopropyl]-1-Trityl-1H-Imidazol wird die Trityl-Schutzgruppe hydrolytisch abgespalten, wobei das Eutomer des Cipralisants erhalten wird.

Einzelnachweise

  1. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Tedford CE, Hoffmann M, Seyedi N, et al: High antagonist potency of GT-2227 and GT-2331, new histamine H3 receptor antagonists, in two functional models. In: Eur. J. Pharmacol.. 351, Nr. 3, Juni 1998, S. 307–311. doi:10.1016/S0014-2999(98)00396-3. PMID 9721022.
  3. Krueger KM, Witte DG, Ireland-Denny L, et al: G protein-dependent pharmacology of histamine H3 receptor ligands: evidence for heterogeneous active state receptor conformations. In: J. Pharmacol. Exp. Ther.. 314, Nr. 1, Juli 2005, S. 271–281. doi:10.1124/jpet.104.078865. PMID 15821027.
  4. a b Liu H, Kerdesky FA, Black LA, et al: An efficient multigram synthesis of the potent histamine H3 antagonist GT-2331 and the reassessment of the absolute configuration. In: J. Org. Chem.. 69, Nr. 1, Januar 2004, S. 192–194. doi:10.1021/jo035264t. PMID 14703397.

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