Cizeta-Moroder V16T

Cizeta-Moroder V16T
Cizeta
V16T
Hersteller: Cizeta-Moroder
Produktionszeitraum: 1991–1995
Klasse: Supersportwagen
Karosserieversionen: Transversaler Mittelmotor
Motoren: V16-Zylinder
Länge: 4493 mm
Breite: 2060 mm
Höhe: 1115 mm
Radstand: 2690 mm
Leergewicht: 1700 kg
Vorgängermodell: keine
Nachfolgemodell: keine

Der Cizeta-Moroder V16T, später Cizeta V16T, ist ein italienischer Supersportwagen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfang der 1980er Jahre begann der italienische Ingenieur Claudio Zampolli an einem Supersportwagenprojekt zu arbeiten. Als dieses Projekt einige Jahre später wahr werden sollte, konnte er den Komponisten und Grammy-Gewinner Giorgio Moroder für sich gewinnen. Ziel der beiden war es, einen unvergleichlichen Supersportwagen auf die Beine zu stellen, der alles bis dahin da gewesene in den Schatten stellen sollte. Als Designer stand Marcello Gandini bereit, der bereits den Lamborghini Countach entworfen hatte. Gandini war später auch für das Design des Diablo verantwortlich, was möglicherweise der Grund ist, dass der Cizeta Moroder eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Diablo hat. Es halten sich Gerüchte wonach Gandinis Cizeta-Entwurf eigentlich der für den Diablo sein sollte und die damaligen Lamborghini-Besitzer Chrysler das Design als zu brutal empfanden.

Moroder zog sich bereits 1990, ein Jahr vor Beginn der Produktion der ersten Serienfahrzeuge, aus dem Unternehmen wieder zurück, wonach der Wagen nur noch als 'Cizeta V16T bezeichnet wurde.

Das einzige Exemplar mit dem Markenzeichen „Cizeta-Moroder“ blieb somit der 1988 auf dem Genfer Auto Salon vorgestellte Prototyp, der sich nach wie vor in Moroders Besitz befindet. Interessanterweise ist dieser Prototyp sogar straßentauglich und wurde damals einigen Autozeitschriften für Tests zur Verfügung gestellt, die ihm durchweg positive Noten gaben.

Namensherkunft

Cizeta leitet sich im Übrigen von den italienisch ausgesprochenen Initialen von Claudio Zampolli ab: C = ci, Z = zeta; also CiZeta. V16T weist auf die 16 Zylinder in V-Bauweise hin. Das T steht für „transversale“, das heißt das der Motor quer eingebaut ist.

Produktion

Leider blieb die Nachfrage des schätzungsweise 300.000 US-Dollar teuren Fahrzeugs weit hinter den Erwartungen zurück. Zwischen 1991 und dem Bankrott des Unternehmens 1995 wurden einschließlich des Prototyps lediglich acht Fahrzeuge gebaut, von denen zwei Hassanal Bolkiah, dem Sultan von Brunei, gehörten. Eins dieser zwei V16T steht mittlerweile im Marconi Automotive Museum in Tustin, Kalifornien. Vorgesehen war maximal ein Fahrzeug pro Woche fertig zustellen, bei Bedarf also 52 Stück im Jahr.

Nach dem Ende der Produktion wurden – vermutlich aus Teilen und Lagebeständen der ersten Produktion – insgesamt weitere drei Cizeta V16T fertiggestellt: Zwei Coupés (das erste 1999), sowie der erste und nach wie vor einzige Cizeta V16T Spyder (gelb, 2003). Nach dem Bankrott der Firma zog Zampolli in den 1990er Jahren in die USA, wo er exotische Autos wartet und auf Anfrage auch den Cizeta V16T baut. Bisher wurden jedoch lediglich die drei zuvor genannten Exemplare fertiggestellt. Diese Fahrzeuge weisen gegenüber den früheren Modellen und dem Moroder-Prototyp ein etwas geändertes Design im Bereich der Front und der seitlichen Lufteinlässe auf. Zwei unvollständige Fahrzeuge sollen unbestätigten Angaben zufolge Ende der 1990er in Containern eingelagert worden sein. Wo diese genau verblieben sind, ist aktuell nicht bekannt.

Der Listenpreis liegt (ohne Steuern und Lieferung) bei 649.000 US-$ beziehungsweise 849.000 US-$ für den V16T Spyder TTJ, wobei eine Anzahlung in Höhe von 100.000 US-$ bei Vertragsabschluss fällig wird.

Motor und Technik

Der Cizeta V16T weist einige technische Besonderheiten auf. Sein 16-Zylinder-Motor war bis zum Erscheinen des Bugatti Veyron lange Zeit der einzige seiner Art und wird zudem quer im Auto eingebaut, wobei der Leistungsabgriff in der Mitte des Motors erfolgt. Diese Bauweise erklärt auch die enorme Breite des Cizeta Moroder. Der Konstrukteur des Motors, Oliviero Pedrazzi, war in früheren Jahren genau wie Zampolli bei Lamborghini angestellt gewesen. So konstruierte er den Motor auf Basis des Achtzylinders aus dem Uracco P300. Jedoch wurden nicht einfach zwei Lamborghini-V8 zusammengeschweißt, denn um die Leistungsabnahme in der Mitte der zwei Achtzylinder zu gewährleisten, war einiger technischer Aufwand nötig. Außerdem wurde die Maschine um 15 Grad nach vorne geneigt, um einen tieferen Schwerpunkt zu ermöglichen. Zwei große Kühler sorgen für die Kühlung, zudem versorgt ein 120 Liter Tank den Motor mit Kraftstoff.

An den Motor schließt sich ein synchronisiertes ZF-Fünfganggetriebe an. Interessant ist auch, dass frühe Fahrzeuge eine Bosch K-Jetronic Einspritzanlage besitzen, während später eine Anlage eingebaut wurde, die eine externe Firma aus Bologna mit ehemaligen Mitarbeitern von Weber-Marelli zulieferte.

Außer dem Dach aus Stahl besteht die komplette Außenhaut des V16T aus Aluminium. Bereift ist der Cizeta vorne mit 245 mm und hinten mit 335 mm breiten Pirelli P-Zero auf zweiteiligen 17-Zoll-OZ-Felgen. Die Bremsscheiben, genau wie der Rest der Bremsanlage von Brembo, besitzen einen Durchmesser von 12 Zoll. Ein Antiblockiersystem ist für den Wagen genau wie ESP oder ASR aber nicht lieferbar. Das schlichte Cockpit ist mit Audio- und Klimaanlage ausgestattet, Lederausstattung ist ebenfalls Standard. Eine umfangreichere Komfort-Ausstattung gibt es jedoch nicht.

Sonstiges

Die Marke Cizeta beziehungsweise Cizeta-Moroder und der V16T gerieten lange Jahre in relative Vergessenheit, bis das Auto einer der im Computerspiel Gran Turismo 4 zur Verfügung stehenden Wagen war. Derzeit sind ein Buch und eine DVD über das Auto in Vorbereitung.

Technische Daten

  • Motor: V16-Mittelmotor, transversal eingebaut
  • Ventile: 64 (4 pro Zylinder), doppelte obenliegende Nockenwellen
  • elektronische Benzineinspritzung von Weber-Marelli bzw. Bosch K-Jetronic
  • Hubraum: 5995 cm³ (Bohrung × Hub: 86,0 × 64,5 mm)
  • Leistung: 399 kW (540 PS) bei 8000 U/min
  • Drehmoment: 542 Nm bei 6000 U/min
  • Getriebe: 5-Gang manuell von ZF
  • 0-100 km/h: in 4,5 s
  • Vmax: 328 km/h

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